Programm der Mind-Akademie 2011

Hier findet Ihr das Programm der MinD-Akademie 2011. Solltet Ihr Fragen zum Programm haben, schreibt an programm@mind-akademie.de.

Vorträge

Workshops/weitere Programmpunkte

Programmbeschreibungen

Unternehmensplanung als Prognose (Vortrag)

In den Medien tauchen immer wieder Berichte von gravierenden Fehleinschätzungen der Unternehmen auf. Dem Laien erscheint es so, als ob Missmanagement an der Tagesordnung sei. Dabei handelt es sich bei der Unternehmensplanung immer um einer Prognose, die sich als falsch erweisen kann, selbst wenn sie zum Prognosezeitpunkt korrekt durchgeführt wurde. Der Beitrag gibt Einblicke in die Schwierigkeit der Bewältigung der Komplexität und der Unsicherheit der Unternehmensplanung. Ferner werden Ziele und Fallstricke bei der Unternehmensplanung angesprochen.

Prof. Dr. Matthias Amen (1965) ist seit 2008 an der Universität Bielefeld Lehrstuhlinhaber für Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensrechnung und Rechnungslegung. Nach der Höheren Handelsschule, Ausbildung zum Industriekaufmann und Praxistätigkeit im Personalwesen studierte er an der Universität Paderborn. Nach der Promotion an der Universität Passau war er zunächst an der Universität Bern tätig. Anschließend arbeitete er parallel bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und an der Universität Duisburg-Essen, bei der er auch habilitierte. Vor der Berufung nach Bielefeld hat er einen Lehrstuhl an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vertreten.

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Prokrastination (Vortrag)

Da der Vortrag erst Anfang Oktober gehalten wird und bis dahin aktuell noch 14 7 2 Wochen Zeit sind, hat sich die Referentin noch nicht weiter mit der Thematik auseinandergesetzt. Stattdessen widmet sie sich lieber der Vereinsarbeit und bei Gelegenheit sogar ihrer Diplomarbeit. Etwaiges regelmäßiges Chillen wird darüber hinaus natürlich auch nicht vernachlässigt.

Ines Bath, geboren im Jahre 1986 auf Rügen, studiert im 11. Semester Psychologie und schiebt seit einem Jahr erfolgreich die Bearbeitung ihrer Diplomarbeit vor sich her.

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Geplante Obsoleszenz - Forschung gegen die Zukunft? (Vortrag)

Produkte, die ewig halten, wäre das nicht ein Traum?

Aber es gibt einen Grund, warum das nicht so ist. Und es ist derselbe Grund, der dafür sorgt, dass Glühbirnen nur 5000 Stunden halten, Strumpfhosen Laufmaschen bekommen und ständig neue Modelle für alles mögliche auf den Markt kommen.

Denn Produkte, die ewig halten, kann man demselben Kunden nur einmal verkaufen. Seit geraumer Zeit beschäftigen sich deswegen findige Leute immer wieder mit der Erschaffung von Gründen, warum ein Produkt ausgetauscht werden muss.

Timm Bauten, Jahrgang 1974, hat in Aachen Physik studiert, in Köln als Ingenieur gearbeitet und ist derzeit Projektleiter bei einer IT-Strategie-Beratung.

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Strom von der Sonne: Physikalische Grundlagen und Wirtschaftlichkeit (Vortrag)

Die Sonne ist eine nach menschlichem Ermessen dauerhafte und umweltschonende Energiequelle. Sie zu nutzen ist dringend geboten. Die direkte Wandlung von Sonnenlicht in elektrische Leistung mit Solarzellen hat sich technologisch und hinsichtlich der Marktdurchdringung in den letzten Jahren rasant entwickelt. Der Vortrag führt in die physikalischen und technologischen Grundlagen der Photovoltaik mit kristallinem Silizium ein. Auch die Wirtschaftlichkeit von Solarstrom wird besprochen.

Prof. Dr.-Ing. Rolf Brendel, Jahrgang 1961: Studium der Physik und der Mathematik in Freiburg, Sussex (UK) und Heidelberg. Promotion an der technischen Fakultät der Univ. in Erlangen. PostDoc am Max Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Abteilungsleiter am Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern). Habilitation an der Fakultät für Physik der Univ. Erlangen-Nürnberg. Professur (W3) für Physik an der Leibniz Universität Hannover. Leiter des niedersächsischen Instituts für Solarenergieforschung in Hameln (ISFH).

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Antikörper: Neue Tricks mit altbekannten Molekülen. (Vortrag)

Unser Körper kann sich gegen viele infektiöse Eindringlinge sehr erfolgreich mit hochspezialisierten Abwehrstoffen, den sog. Antikörpern, wehren. Von diesen Molekülen bildet jeder Mensch Hunderte von Millionen unterschiedliche. Biotechnologisch können menschliche Antikörper heute außerhalb des Körpers in großen Mengen hergestellt werden. In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der therapeutischen Anwendungen von Antikörpern stark gestiegen, und die Zahl neuer therapeutischer Strategien mit Antikörpern wächst ständig weiter. Aber auch in der Forschung und Diagnostik besteht ein stark steigender Bedarf.

Eine Schlüsseltechnologie für die breitere Verwendung insbesondere menschlicher Antikörper war die Erfindung des "Phagen-Displays". Damit können wir einen einzelnen Antikörper (gegen eine bestimmte Substanz) aus dem enorm diversen Repertoire verschiedenster Antikörper in unserem Körper "herausfischen". Das ganze funktioniert komplett im Reagensglas ("in vitro"), so dass auch die bis dahin notwendigen Tierversuche komplett vermieden werden.

Das "Phagen-Display" ermöglicht es im Besonderen, gleich jenes Erbsubstanz-Stück (Gen) zu gewinnen, welches den Bauplan für den Antikörper enthält. Dieses Gen kann vielfältig bearbeitet werden, um die Eigenschaften des Antikörpers zu verbessern oder sogar völlig neue Funktionen anzufügen. Wir haben z.B. einen katalytischen Eiweißstoff (ein "Enzym") gentechnologisch an Antikörper angehängt, um so Krebszellen effektiver bekämpfen zu können.

Eine völlig andere, aber nicht weniger wichtige Anwendung des "Phagen-Displays" ist die Herstellung von Forschungssonden. Zwar kennen wir die komplette menschliche Gensequenz, aber es fehlt für weite Teile noch am Verständnis, was ihre einzelnen Teile bedeuten. Abhilfe böten Antikörper gegen alle etwa 25.000 verschiedenen Eiweiße - und mit dem "Phagen-Display" könnten wir diese schon heute erzeugen.

Prof. Dr. rer. nat. Stefan Dübel, Diplom-Biologe leitet die Abt. Biotechnologie an der TU Braunschweig. Der Gegenstand seiner Forschung ist Erschließung neuer Wege zur Herstellung und Charakterisierung menschlicher Proteine zur therapeutischen Anwendung. Die Entwicklung des Antikörper-Phagendisplays (zusammen mit Frank Breitling) ermöglichte die tier-unabhängige Erzeugung von Antikörpern und damit neue Wege zu verträglicheren Antikörper-Therapeutika. Darüber hinaus wurden neuartige Antikörper-Fusionsproteine entwicklet, gemäß des Leitsatzes, dass Proteinwirkstoffe möglichst vollständig aus Anteilen humanen Ursprungs bestehen sollten. So wurde z.B. ein neuartiges "Immuntoxin" mit einem komplett menschlichen cytotoxischen Anteil konstruiert. Seit 2005 wurden diese in-vitro Antikörper-Herstellungsmethoden auch immer stärker für die Grundlagenforschung genutzt, und es ist nun möglich, Antikörper gegen jedes menschliche Protein zu entwickeln, welche überdies in ihrem Funktionsspektrum den herkömmlichen Antikörpern aus Tieren überlegen sind. Stefan Dübel hat >170 wissenschaftliche Publikationen verfasst, 4 Bücher zum Thema herausgegeben und ist Miterfinder auf mehr als 20 Patenten.

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Neue Initiativen der Zivilgesellschaft - Erfahrungen und Ermutigung (Vortrag)

Angesichts des dramatisch wachsenden Problem- und Zeitdrucks fordert die Zukunft auch von der Zivilgesellschaft eine hohe Veränderungskompetenz. Die Frühphase von Transparency International (TI), der führenden NGO gegen Korruption, steht für einen ebenso raschen wie durchgreifenden Prozess von Veränderungen, an dem ich beteiligt war. Später, auch an der Universität, hat mich besonders beschäftig, WIE wir vorgegangen sind, also was auch für andere Engagements interessant sein könnte.

Proaktive Offenheit für Gelegenheiten entwickelte sich aus der Not des Anfangs zu einer Strategie im Kampf gegen Korruption. Dazu gehörten die Entdeckung der Transparenz als Instrument; die Kongruenz mit Eigeninteressen der Medien; Koalitionen auch mit Staat und Wirtschaft; Gleichgewichtigkeit von Süden und Norden in TI. Die Nachhaltigkeit des Kampfes gegen Korruption sichern insbesondere dessen Verankerung in öffentlichen Institutionen und seine Institutionalisierung in einer NGO. Für die Zukunftsrelevanz dieser Strategien wird ein Seitenblick auf das Versagen der Zivilgesellschaft in der Finanzkrise hilfreich sein.

Prof. Dr. phil. Hansjörg Elshorst, geb. 1938 im Ruhrgebiet, Studium der Germanistik und Geschichte, MA in USA in Sociology and Economics, 1967-69 Lehrtätigkeit in Argentinien. 1970-74 Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 1974 an der Gründung der GTZ beteiligt und dann deren Geschäftsführer bis 1995. 1996-97 Weltbank. 1998-2002 Geschäftsführer von TI, 2003-2008 Vorsitzender von Transparency Deutschland. Seit 2004 Lehrbeauftragter, später Honorarprofessor im Bereich Internationale Politik der Universität Potsdam.

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Zukunft - eine Perspektive für Kirche und Theologie (Vortrag)

Folgender Beitrag zeigt die Relevanz von Zukunft für Theologie und Kirche und unterstreicht, dass diese zu beiden wesentlich dazugehört. Nach einer biblisch-theologischen Grundlegung werden die angesprochenen Bereiche beleuchtet und Antworten für die Fragestellung gegeben. "Zukunft" ist das Thema von Theologie und Kirche, wenn sie im Kanon der Wissenschaften und des gesellschaftlichen Diskurses mitreden wollen.

Dr. Michael Emmendörffer
geb. 1963 in Meppen/Ems
1983-1989 Studium der evangelischen Theologie, Altorientalistik, Vorderasiatischen Archäologie und Ägyptologie in Tübingen, Bethel und Göttingen
1989 I. Theologische Examen
1989-1992 Wissenschaftlicher Assistent und Lehrtätigkeit im Alten Testament Uni/Fakultät Zürich (Proseminare und Übungen bibl. Aramäisch)
1992-1995 Wissenschaftlicher Assistent und Lehrtätigkeit im Alten Testament Uni/Fakultät Hamburg (Proseminare und Pss-Übungen)
1996 Promotion in Hamburg Der ferne Gott. Eine Untersuchung der Volksklagelieder auf dem Hintergrund der mesopotamischen Literatur. (FAT 21), Tübingen.
1997 II. Theol. Examen
1997-2008 Pastor in Northeim und Ehlershausen-Burgdf.; Seit 2008 Studienleiter und Geschäftsführer im eshg
Seit 2008 Dozent für Bibelkunde im Alten und Neuen Testament an der Universität Göttingen/ Theol. Fakultät.

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Kulturdimensionen - Klischees, Statistik und die Zukunft der Globalisierung (Vortrag)

Aussagen über kulturelle Unterschiede werden oft als Allgemeinplätze abgetan, aber es gibt dazu seriöse Forschung. Mit statistischen Methoden, wie sie ähnlich auch bei der Beschreibung von Intelligenzfaktoren (z.B. numerisch, verbal) eingesetzt werden, lassen sich Kriterien finden, nach denen sich Gruppen von Menschen in ihrem Verhalten unterscheiden. Diese sogenannten Kulturdimensionen sind sehr instruktiv, weil sie Kommunikationsprobleme und Hintergründe für Konflikte aufdecken können, auf die man intuitiv schwerlich kommen würde. Der Vortrag stellt wichtige Kulturdimensionen vor und zeigt an Beispielen, was diese für Staaten, Firmen und Individuen bedeuten. Dabei werden u.a. folgende Fragen gestreift:

  • Ist der Imperialismus des Westens vorbei?
  • Wo lebt das römische Reich kulturell weiter?
  • Können Stammeskulturen Atomkraftwerke betreiben?
  • Warum ist Fußball eine so erfolgreiche globale Bewegung?
  • Gibt es ein bestes Schulsystem, und sagt der PISA-Test etwas darüber aus?
  • Wie sollen internationale Firmen mit Kulturunterschieden umgehen?

Michael Fackler, geboren und wohnhaft im Voralpenland, machte seine ersten interkulturellen Erfahrungen schon als Kind, denn die Grenze zwischen der schwäbisch-protestantischen und der bayerisch-katholischen Welt verläuft quer durch seine Heimat und sogar mitten durch seine Familie. Mehr über das Thema gelernt hat er dann beim Studium in München und Pisa, bei Auslandssprachkursen, auf langen Reisen und vor allem in seiner Arbeit als Aktuar (geprüfter Versicherungsmathematiker) für international tätige Unternehmen in Deutschland, Italien und der Schweiz. Michael Fackler ist seit 1988 bei Mensa. Für den Verein und für MHN ist er vor allem aktiv als Referent und Organisator von Vorträgen, daneben hat er die Endredaktion von Tagungsbänden der MinD-Akademien übernommen.

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Einmal Elfenbeinturm und zurück: Wohin geht die Wissenschaft? (Vortrag)

Hartnäckig hält sich das zweifelhafte Ideal von der Freiheit der Wissenschaften: Ob es wirklich erstrebenswert ist, sich auf Steuerzahlerkosten im Elfenturm der Wissenschaft seiner Neugierde hinzugeben? Und: Wie realistisch ist es, dass man ganz ohne Feedback zu frischen Erkenntnissen kommt?
Der Wissenschaftshistoriker Thomas Kuhn argumentierte, dass Wissenschaft und Forschung nach einer Phase von Mode I inzwischen in einen Mode II eingetreten sei. Dieser Mode II ist gekennzeichnet durch eine intensivere Beziehung zur wirtschaftlichen Verwertung von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Konsequenterweise würden sich auch die Prozesse in Wissenschaft und Forschung denen von Industrieunternehmen zunehmend anpassen. Das hat Folgen dafür, was und wie geforscht wird - und damit auch auf die (Zusammen-)Arbeit in Forschungsinstituten.
Als Praktiker fragt sich Jens Flammann auch, wie denn nach Mode II ein Mode III der Wissenschaften aussehen könnte, der die beiden ersten Phasen hinter sich lassen könnte. Und er gibt als Autor eines Buches über Mitarbeiterführung in Wissenschaft und Forschung einige Hinweise dazu, wie Wissensarbeiter - jenseits ihrer wissenschaftlichen Arbeit - besser arbeiten und zusammenarbeiten können.

Jens Flammann hat Wirtschaftswissenschaft studiert, war lange als Trainer selbstständig und zuletzt im Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim im Wissenstransfer angestellt. Er ist Autor eines Buches über Mitarbeiterführung in Wissenschaft und Forschung, das im Spätjahr 2011 im Gabler-Verlag erscheinen soll.
In diesem Zusammenhang hat er sich auch mit der Frage befasst, woher die Wissenschaften kommen, wohin sie gehen und welche Konsequenzen das für diejenigen hat, die in Wissenschaft und Forschung arbeiten (wollen).

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Bijapur - NAURAS und KSWU (Vortrag)

Bijapur gehörte bis 1956 zur Bombay Presidency, danach kam es, da die Bundesstaaten entsprechend der Sprachgrenzen gebildet wurden, zum Mysore State, der 1973 in Karnataka State umbenannt wurde. Bijapur erlebte seine Blütezeit als Residenzstadt der Adil Shah Sultane (1490-1686), deren Herrschaftsbereich bis an die Küste am Arabischen Meer reichte.

Ibrahim Adil Shah II. schuf NAURAS als Gesellschaftsmodell für ein harmonisches Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Religionen. Wichtig dabei war die Musik, der Tanz, das Theater, die Poesie, die Malerei und die Sprache. Bijapur, "Stadt des Sieges", wurde von Ibrahim umbenannt in Vidyapur, "Stadt des Wissens und der Erkenntnis".

Die Karnataka State Women's University (KSWU) wurde 2003 gegründet. Daran sind 70 Colleges affiliiert, die z. T. 500 km entfernt liegen. Mit diesen wird der Kontakt durch ein Satellitensystem hergestellt: Vorlesungen und Übungen werden von Bijapur aus direkt übertragen. Die Frauenuniversität hat ein Patendorf, mit dem ein enger Kontakt gepflegt wird. Den Frauen des großen ländlichen Gebiets sollen Perspektiven eröffnet werden, ihren Lebensstandard zu heben und unabhängig zu werden. Das geschieht durch Programme, in denen die Frauen neue Pflanzenarten und deren Anbau sowie Vermarktung kennenlernen. Die Schul- und Ausbildung der Mädchen und jungen Frauen soll gehoben werden.

Albrecht Frenz war bis zu seinem 20. Lebensjahr Landwirt, legte die Hochschulreife ab und studierte an der Universität Göttingen Indologie mit Klassischer Archäologie und Religionswissenschaft sowie evangelische Theologie. Ende 1966 promovierte er an der Universität Marburg mit einer Dissertation im vedischen Sanskrit und beendete Anfang 1969 das Theologiestudium mit dem Fakultätsexamen an der Universität Hamburg. Danach wurde er Pfarrer in der Evangelischen Landeskirche Württemberg. Von 1974-77 war er Dozent für Deutsch an der Kamraj University und am Tamilnadu Theological Seminary in Madurai, Südindien. Ab 1981 erschloss er den literarischen Nachlass von Hermann Gundert (Großvater von Hermann Hesse) und veröffentlichte daraus - meist in Zusammenarbeit mit Scaria Zacharia, Shankaracharya Sanskrit University Kaladi, Kerala - zahlreiche Bücher und Abhandlungen. 1993 gründete er in Stuttgart die Hermann-Gundert-Gesellschaft und organisierte die Hermann-Gundert-Konferenz. Seit seinem Ruhestand im Jahr 2000 widmet er sich vermehrt dem Austausch zwischen Indien und Deutschland (Bücher, Gruppenreisen, Seminare).

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Vielfalt und Einheit Indiens (Vortrag)

Indien umfasst rd. 3,167 Millionen qkm und hat rd. 1,21 Milliarden Einwohner (EU-Europa ca. 10,18 Millionen qkm und 502 Millionen Einwohner). Die 28 Bundesstaaten wurden 1959 entsprechend der Sprachgrenzen gebildet.In der Hauptsache gehören die Sprachen der indoarischen und der dravidischen Sprachgruppe an, daneben gibt es die austroasiatischen und tibetobirmanischen Sprachen. Die verschiedenen, vor allem in Nordindien anwesenden Fremdherrschaften brachten immer wieder neue Lebensstile nach Indien. Entsprechend den Sprachen gibt es in Indien viele Kulturen und Religionen.

Die Itihasas (Ramayana ud Mahabharata) schufen im Laufe der Jahrtausende ein mehr oder weniger einheitliches Kulturbewusstsein, das seit Aurobindo mit "Indianess" bezeichnet wird. Die britsiche Kolonialherrschaft schuf durch ein einheitliches Bildungssystem und durch die Industrialisierung eine mehr oder weniger einheitliche Gesellschaftsgrundlage. Indiens zunehmend bedeutende Stellung in der Welt und in der Raumfahrt stärken das Wir-Bewusstsein aller Inder; auch der Kashmir-Konflikt mit seinen Kriegen und Anschlägen trägt dazu bei. Die frühen geistigen Beziehungen zwischen Deutschland und Indien gewinnen heute, vor allem durch die technische Zusammenarbeit, an Bedeutung.

Lebenslauf von Dr. Albrecht Frenz: siehe voriger Eintrag

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Powerpoint-Karaoke (Workshop)

Wer kennt sie nicht aus seinem beruflichen oder studentischen Alltag: Präsentationen, bei denen der Vortragende nicht so recht zu wissen scheint, über was er da eigentlich gerade referiert. In diesem Workshop wollen wir diesen Präsentationsstil, auch Powerpoint-Karaoke genannt, zur sportlichen Disziplin erheben und in einer Mischung aus Präsentationstraining und Theatersport auf unterhaltsame und kurzweilige Art und Weise unsere Präsentationsfähigkeiten trainieren: Jeder Teilnehmer, der möchte, wird die Gelegenheit haben, einen ihm völlig unbekannten Foliensatz in Szene zu setzen und dem Publikum in Form der anderen Workshop-Teilnehmer zu präsentieren. Spezielle Vorkenntnisse sind keine nötig. Bereits einmal präsentiert zu haben garniert mit einem Hauch von Spontanität ist aber sicherlich hilfreich.

Thilo-Alexander Ginkel, Jahrgang 1979, hat Informatik studiert und hat seit seiner Jugend Spaß an der Entwicklung von Software. Seit kurzem geht er dieser Leidenschaft als selbständiger Softwareentwickler nach. Weniger Spaß bereitet ihm dagegen das Verfolgen zäher Präsentationen, was in ihm schlussendlich die Idee zu diesem Workshop reifen ließ.

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Post-Privacy: Hat wenig Datenschutz mehr Zukunft? (Vortrag)

Datenschutz ist in Verruf geraten. Oft dienen vermeintliche Datenschutzargumente und Orwellsche Visionen nur zur Verschleierung, wenn etwas aus anderen Gründen nicht gewünscht ist oder schlicht nicht funktioniert. Post-Privacy-Aktivisten fordern 'Keine Macht den Datenschützern!' und räumen auf mit einem Begriff von Privatsphäre, der ohnehin umstritten war. Steht Datenschutz dem Verbraucherschutz tatsächlich entgegen? Erkennen Datenschützer nicht den Mehrwert einer vernetzten Welt? Müssen wir uns positionieren zwischen Transparenz und Intransparenz? Der Vortrag gibt mögliche Antworten auf diese Fragen und stellt aktuelle Forschungsergebnisse vor. Diskussion ist erwünscht!

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Greveler, Jahrgang 1972, ist Professor für Informatik am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Fachhochschule Münster und leitet dort das Labor für IT-Sicherheit. Er publiziert zu den Themen Informationssicherheit, technischer Datenschutz, Kryptographie und Durchsetzung digitaler Rechte. Nach dem Studium in Gießen und mehrjähriger Industrietätigkeit forschte und promovierte er an der Ruhr-Universität Bochum.

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Unsere Zukunft und das Leben im Universum (Vortrag)

Wir forschen für die Zukunft, nicht für die Gegenwart und auch nicht für die Vergangenheit. Wir forschen damit wir und zukünftige Generation es besser und bequemer haben. Doch wohin führt uns der Weg, gibt es ein langfristiges Ziel?

Ein Forschungsgebiet welches derzeit 'explodiert' ist die Suche nach, und die Untersuchung von, extrasolaren Planeten. Dabei wurden bisher schon zwei gesicherte Erkenntnisse gewonnen.

(a) Es existiert eine sehr grosse Anzahl von Planeten in unserer Milchstrasse und im Universum.

(b) Es gibt eine sehr grosse Vielzahl verschiedenster Typen extrasolarer Planten. Die Planeten dieser Milchstrasse zeichnen sich nicht durch graues Einerlei aus, sondern durch eine farbenfrohe Mischung an Grösse, Umlaufbahn, Aufbau der jeweiligen Sonnensyteme, Oberflächentemperatur, chemische Zusammensetzung und Nähe zur habilitablen Zone.

Von besonderen Interesse sind dabei Exoplaneten welches sich in, oder in der Nähe von habitablen Zonen befinden, also in einem Abstand zur ihren Sonnen welcher flüssiges Wasser auf der Oberfläche der extrasolaren Planeten im Prinzip erlauben würde. Wir können heute noch nicht sagen wieviele erdähnliche Planeten in unserer Galaxie sich in habitablen Zonen auhalten. Doch aufgrund der grossen Vielfältigkeit von Exoplaneten ist es schon heute sicher dass wir viele extrasolare Planeten finden werden welche sich nur temporär in habitabler Zonen aufhalten, also für Zeiträume die für menschliche Handlungsspielräume sehr hoch sind, für die Entwicklung endogenen Lebens jedoch zu klein.

Wir werden damit in etwas fernerer Zukunft mit Sicherheit die Möglichkeit haben dem irdischen Leben, aber nicht unbedingt dem Menschen selber, neue Entfaltungsmöglichkeiten auf derzeit noch sterilen Exoplaneten zu geben. Wäre dieses ein mögliches langfristiges Ziel unseren Handelns?

Prof. Dr. Claudius Gros:
Born February 18, 1961, I lived in Germany, in or close to Wiesbaden, until I was twelve years old.

We then moved to Rome/Italy, where I went to the German high-school.

1980 I moved to Zürich/Switzerland, where I studied physics at the ETH-Zürich. After finishing my studies in 1985 I stayed another three years at the ETH-Zürich for my PhD in theoretical condensed-matter physics with Prof. T.M. Rice.

1988-1990 I stayed at the Indiana University, Bloomington, with Steve Girvin and Allan MacDonald for a post-doctoral research period, initially as a Chester-Davies fellow.

In 1990 I moved to the University of Dortmund/Germany, being 29 years old, after having lived 17 years outside Germany.

In the same year I married Roser Valenti. We are still married, we have three children, Kilian, Nathan and Agnes.

In 1999 I accepted an offer from the University of the Saarland in Saarbrücken/Germany for a chair in theoretical Physics.

In 2005 I accepted an offer from the University of Frankfurt in Frankfurt a.M./Germany for a chair in theoretical Physics.

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Auslaufmodell Ölfirma - Einblick in den Ausblick eines Shellstrategens (Vortrag)

Es sieht so aus,als seien die Tage für internationale Ölfirmen, wie BP, Exxon und Shell gezählt, wenn sie sich nicht grundsätzlich ändern.

Langfristig werden sich andere Energieformen durchsetzen, mittelfristig drängen staatliche Ölfirmen auf das internationale Spielfeld und entwickeln sich schnell zu den dominanten Firmen. Die Zukunft für internationale Ölfirmen ist ungewiss.

Gleichzeitig ist es die Natur der Ölindustrie, dass Investitionen kostspielig und langfristig sind: Zum Beispiel hat Shell kürzlich nach 30 Jahren Entwicklungsarbeit und Pilotierung eine neue Technologie in einer Großanlage („Pearl GTL“) in Betrieb genommen, die 20 Milliarden US Dollar verschlungen hat und mehrere Dekaden in Betrieb sein soll. Planungshorizonte sind lang, Fehler sind teuer.

Was macht also ein Unternehmen mit nahezu 200 Jahren Geschichte, davon mehr als 100 Jahre als Ölfirma, das weiß, dass die Zukunft sehr ungewiss ist, das aber trotzdem auf Jahrzehnte planen muss?

Seit nunmehr 40 Jahren setzt Shell auf Szenarioplanung, in der unterschiedliche Entwicklungen von Umgebungsvariablen beleuchtet und plausible Zukunftsabläufe beschrieben werden. Ursprünglich um sicher zustellen, dass die Firmenstrategie robust gegen verschiedene sozialökonomische und geopolitische Entwicklungen ist, heutzutage auch um sich neu zu erfinden.

Der Vortrag behandelt, was Szenarioplanung ist und wie eine Firma sie nutzt, um ihr Geschäftsmodell weiter zu entwickeln.

Shell (Royal Dutch Shell plc.) ist ein weltweit operierendes, anglo-niederländisches Energieunternehmen mit Sitzt in Den Haag. 2010 hat Shell mit 100 000 Mitarbeiter 370 Milliarden US Dollar umgesetzt. Das Bruttosozialprodukt von Dänemark im gleichen Zeitraum betrug 310 Milliarden US Dollar.

Dr. Katharina Grünberg, (Jahrgang 1981) ist seit 2008 für die Energienachfrageanalyse im Szenarioteam von Shell verantwortlich. Seit diesem Januar arbeitet sie die Hälfte der Zeit in China, um in Zusammenarbeit mit der dortigen Regierung Szenarien für die nationale Energiestrategie zu entwickeln. Nach dem Ökonometriestudium in Maastricht und Seoul promovierte sie in Lancaster (GB) in angewandter Sozialstatistik.

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Netzwerken für Naturwissenschaftler/innen (Workshop)

Naturwissenschaftler arbeiten global vernetzt, mal zusammen, mal gegeneinander, kooperieren hier, intrigieren dort. Sie diskutieren Probleme mal sachlich und lösungsorientiert und mal getrieben durch persönliche Feindschaft und eigenem Ruhm. Wissenschaft ist mehr Politik als man vielleicht erwartet und Wissenschaftler sind auch nur Menschen. Um in der Wissenschaft erfolgreich zu sein braucht man neben guten Ergebnissen und Ideen auch ein funktionierendes Netzwerk. Dieser Workshop soll Anregungen und Denkanstöße geben, wie man sein eigenes Netzwerk aufbauen oder erweitern kann. Kommunikative Fähigkeiten und klare Ziele sind dabei ein große Hilfe.

Wen brauche ich in meinem Netzwerk und warum? Was kann ich auf Konferenzen erreichen? Wann sind Vorträge, wann Poster sinnvoller? Was unterscheidet wissenschaftlicher Smalltalk von dem auf einer Party? - Diese und ähnliche Fragen werden wir im Rahmen des Workshops bearbeiten und diskutieren.

Markus Gyger studierte von 2001 bis 2006 im englischsprachigen "International Physics Study Program" an der Universität Leipzig. Seit Februar 2007 promoviert er an derselben Universität in der Abteilung für Physik der weichen Materie.

Seit 2002 ist Markus Gyger ehrenamtlicher Trainer in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Er moderierte zahlreiche Seminare und Workshops, beispielsweise auf der Kinderrechtetagung der Stadt Leipzig, für die Friedrich Ebert Stiftung und im Rahmen von Mensa/MHN und führte eine Reihe von Projekttagen an Schulen und Berufsschulen im Rahmen des Netzwerkes für Demokratie und Courage und der DGB Berufschultouren durch. Als Doktorand in der Physik hielt er zahlreiche Vorträge auf Tagungen und internationalen Konferenzen.

Die Verknüpfung der Erfahrungen aus der Tätigkeit als Trainer der Wissenschaft finde ich sehr faszinierend. Ich denke, dass ein bewusster Umgang mit den Mitteln, die uns zum Kommunizieren zur Verfügung stehen, der Schlüssel für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere sein kann.

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Jugend forscht -Schülergerechte Technologien, der Weg in die Forschung (Vortrag)

TEVKHA nennt sich ein Projekt am Technischen Gymnasium in Tübingen. TEVKHA steht für Technisches Verständnis mit Kopf, Herz und Hand. Der Urgedanke stammt von Pestalozzi. Man würde heute vielleicht sagen: Wichtig ist das Potential des Einzelnen komplexe Sachverhalte zu erfassen, Begeisterungsfähigkeit für die Technik zu hegen und die Möglichkeit zur Realisierung eigener Ideen zu bekommen.

Jugend forscht bietet als gemeinsames Förderungswerk von Bundesregierung, stern, Wirtschaft und Schulen die Ideale Plattform, um Schüler und junge Erwachsene an die Forschung heran zu führen. Jugend forscht schafft damit die Rahmenbedingungen, welche es ermöglichen, dem ambitionierten Schüler eine attraktive Brücke hin zum technikbegeisterten Jungforscher zu bieten.

Die Bausteine dieser Brücke bestehen aus schülergerechten Technologien, aus methodisch / didaktisch aufbereiteten Forschungsansätzen, aus Vorbildern und lohnenswerten Zielen. Forschungsansätze bietet die Wirtschaft in breiter Front. Ziele werden ebenfalls über die Wirtschaft aber auch über den jährlichen Jugend forscht Wettbewerb definiert. Der Job der JuFo-Betreuer besteht darin, die Materie so aufzubereiten, dass die Sachverhalte für Schüler erfassbar sind. Durch speziell für Schüler abstrahierte Technologien werden die Forschungsziele umsetzbar.

Der Vortrag richtet sich an alle, die mit dem Gedanken spielen, eventuell mal eine Gruppe Jungforscher zu betreuen. Er richtet sich auch an diejenigen, welche sich vorstellen könnten Jungforschern Anregungen und Tipps zu geben oder schlicht Vorbild (das wird im Allgemeinen vollkommen unterschätzt) für ein durch Spannung und Erfolg geprägtes Berufsleben in der Technik sein möchten.

Vorgestellt werden für Schüler aufbereitete Technologien am Beispiel mehrerer konkreter Projekte: Ein hochkarätiges Informatik-Projekt zur Steuerungstechnik, ein Projekt zur lasergestützten, optischen Differential-Thermoanalyse und ein Projekt zur 3D-Technologie (über OGL).

Michael Hallmann, Dipl.-Ing (*1965)
1987 - 1997 Studium der Elektrotechnik an der Universität Stuttgart.
1993 Auslandssemester an der École Supérieure d’Électricité in Rennes, Frankreich (objektorientierte, grafisch orientierte Softwareentwicklung).
1997 Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Stuttgart (Steuerungstechnik , digitale Bildverarbeitung).
1997 - 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physikalische Elektronik der Universität Stuttgart (Telepathologie).
1999 Freiberuflicher Entwicklungsingenieur, Firma BROKAT AG (multilinguale Kommunikationssoftware für Banken), Stuttgart.
1999 - 2004 Entwicklungsingenieur und Projektleitung Firma XNA GmbH, Tübingen.
Seit 2004 Lehrer am Technischen Gymnasium der Gewerblichen Schule Tübingen (Elektrotechnik und Informatik).
Seit 2007 Juror für interdisziplinäre Projekte beim Jugend forscht Landeswettbewerb Baden-Württemberg.
2010 Preis der Helmholtz-Gemeinschaft für Lehrerinnen und Lehrer des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts.

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Zukünftiges Verhalten mit NLP selbst gestalten (Workshop)

Neurolinguistisches Programmieren (NLP) wird in diesem Workshop als eine Sammlung von Methoden betrachtet, die dazu dienen vorbewusste oder unbewusste Verhaltensweisen anzupassen.

Nach einer (sehr) kurzen allgemeinen Einführung zum NLP werden zwei Formate vorgestellt mit denen die Teilnehmer selbst bei sich Verhaltensänderungen erleichtern können respektive ihre Selbstwahrnehmung reflektieren um bei zukünftigen Erlebnissen "freier" (also mit mehr Handlungsoptionen) agieren zu können. Die Formate werden in zwei Kleingruppen umgesetzt, wobei etwa eine sehr "reflexartige" Reaktion auf einen anderen Menschen oder ein Glaubenssatz wie "das kann ich sowieso nicht" verändert werden können.

Zielgruppe sind MHNler, die mit NLP bisher kaum oder nur theoretische Erfahrungen gemacht haben. Weiterhin wird der Workshop keinerlei esoterische Elemente enthalten und richtet sich an Teilnehmer, die dies begrüßen.

Sebastian Harrach hat Mathematik und Philosophie an der TU Darmstadt studiert, wo er aktuell in Philosophie in den Themen "machine learning" und "embodied intelligence" promoviert. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Unternehmensberater und begann seine NLP Ausbildung, die er zum Zeitpunkt der Mind Akademie 2011 voraussichtlich mit der Zertifizierung als "Mastercoach" abgeschlossen haben wird. Einigen alten Hasen der Akademie ist er vielleicht noch unter dem Namen Sebastian Pammer bekannt.

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Arbeit der Zukunft I (Vortrag)

Verstärkt ist in den Medien von einem drohenden Fachkräftemangel die Rede, ausgelöst durch die seit Jahren rückläufige Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Für verschiedene Berufsgruppen werden Engpässe vorhergesagt, die für einige Branchen und Unternehmen schmerzhafte Folgen haben könnten. Verstärkt werden politische Maßnahmen gefordert. Allerdings enthalten die Statistiken, Prognosen und Schätzungen teils völlig widersprüchliche Aussagen. Was ist also dran an dem Thema? Und was bedeutet das für diejenigen, die jetzt als Absolventen in den Arbeitsmarkt eintreten?

Astrid Helzel ist seit 2004 freie Beraterin in Hamburg im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung. Sie arbeitete zunächst als Verwaltungsbeamtin bei der Hansestadt Lübeck, davon sechs Jahre im Personal- und Organisationsamt, bevor sie 2002 in eine Unternehmensberatung nach Hamburg wechselte. 2007 machte sie den Abschluss als Master in Human Resource Management / Personalpolitik an der Uni Hamburg.

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Arbeit der Zukunft II (Workshop)

Der demografische Wandel mit der als Folge erwarteten Fachkräfteknappheit kann zu einem spürbaren Wandel der Arbeitsbeziehungen führen. Zeit, sich als „Nutznießer“ dieser Entwicklung Gedanken darüber zu machen, was am Arbeitsplatz wirklich wichtig ist. In diesem Workshop geht es um Eure Wünsche, Vorstellungen und Erfahrungen in Bezug auf das Arbeitsleben. Ausgehend von dem Begriff „Commitment“ als Ausmaß der Identifikation einer Person gegenüber einer Organisation werden Merkmale gesammelt, die bei Euch dazu führen, dass Ihr Euch „im positiven Sinne“ an eine Organisation gebunden fühlt.

Durch die Beiträge und die Diskussionen wird ein temporäres Stimmungsbild der Teilnehmergruppe hergestellt. Darüber hinaus wird ein Bewusstsein über die eigenen Vorstellungen und Prioritäten hergestellt.

Lebenslauf von Astrid Helzel: siehe voriger Eintrag.

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Ist die Technik unser Schicksal? (Vortrag)

Die Menschheitsgeschichte ist untrennbar mit der Nutzung von Materie, Energie und Information verbunden. Im Laufe der Zeit sind Produktivität, Bevölkerung, Ressourcenverbrauch und Beeinträchtigung der Umwelt mit zunehmender Beschleunigung gewachsen. In den früh industrialisierten Ländern entwickelte sich in den 1960er Jahren eine „Bewusstseinswende“, die Segnungen der Technik wurden zunehmend kritisch beurteilt. Das führte zur Formulierung des Leitbildes „Nachhaltigkeit“ und unterschiedlichen Ansätzen, der „Herausforderung Zukunft“ zu begegnen. Die „Weltprobleme“ (in der Sprache des Club of Rome) sind benannt und bekannt. Die entscheidende Frage lautet, wie die Weltgemeinschaft vom Erkennen zum Handeln kommt. Hierzu bedarf es einer neuen Qualität der Zusammenarbeit aller Länder, auf welchen Ebenen auch immer.

Prof. Dr.-Ing. Michael F. Jischa, geboren 1937 in Hamburg, lernte, forschte und lehrte an den Universitäten Karlsruhe (Dipl.-Ing. 1965), Berlin (TU, Promotion 1968, Habilitation 1971), Bochum (Umhabilitation 1971, apl. Prof. 1973), Essen (o. Prof. Strömungsmechanik 1974) und Clausthal (TU, C4-Prof. Mechanik 1981) in den Bereichen Strömungsmechanik, Thermodynamik, Mechanik, Systemtechnik und Technikbewertung. Gastprofessuren an Universitäten in Haifa (Technion), Marseille, Shanghai und Danzig. Emeritierung März 2002, Ehrenvorsitzender der Deutschen Gesellschaft Club of Rome.

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Libertarismus/Anarchokapitalismus - Die Zukunft der Gesellschaft? (Vortrag)

Anarchokapitalismus? Aber ist Anarchie nicht das Gegenteil von Kapitalismus?

Mag sich mancher fragen. Die Wikipedia sagt dazu: "Der Anarchokapitalismus (auch Marktanarchismus oder Anarcholiberalismus) ist eine politische Philosophie, die für eine vom freien Markt, freiwilligen Übereinkünften und freiwilligen vertraglichen Bindungen geprägte Gesellschaft ohne staatliche Institutionen und Eingriffe eintritt. Er tritt für ein Recht auf Selbstbestimmung und eine weitreichende Verfügungsgewalt über Privateigentum ein. Anarchokapitalisten betrachten den Staat als illegitimes politisches System, das Gesellschaftsmitglieder in ihrer Freiheit beschränkt, unrechtmäßig Gewalt gegen diese ausübt und sie durch Steuererhebung beraubt." Anarchokapitalismus ist also die stärkste Ausprägung des Kapitalismus, ohne jede Herrschaft und staatliche Einmischung - sehr wohl aber mit Regeln und Gesetzen. Jedoch nicht vorgeschrieben von einer herrschenden Gruppe, sondern von den beteiligten Individuen. Der Anarchokapitalismus gründet sich sowohl auf den Gedanken der klassischen Liberalen wie Locke, Hume, Smith, und Thomas Jefferson, den klassischen Anarchisten, wie Henry David Thoreau als auch auf den moderneren Ökonomen wie Ludwig von Mises, Friedrich Hayek, Murray Rothbard, David Friedman oder Hans Herrmann Hoppe.

In den Vereinigten Staaten eine kraftvolle und weithin bekannte Gruppe (durch Libertäre wie Clint Eastwood, Kurt Russel oder die Tea Party), fristet der Libertarismus in Deutschland (noch) ein Nischendasein.

Philipp Kalwies, Unternehmer aus Hamburg, zog nach dem Abitur nach Cuba und Mittelamerika, um Spanisch zu studieren und die Weite Welt kennenzulernen. Zurück in Deutschland, begann er ein Studium der Internationalen Wirtschaft/VWL an der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg, die er allerdings nach ein paar Semestern wieder verließ, um sich voll und ganz seiner Selbstständigkeit zu widmen. Seitdem ist er als technischer Verkaufstrainer, Regionalleiter und Serial Entrepreneur Deutschlandweit unterwegs.

Im Gegensatz zu vielen anderen Libertären, gab es für Philipp Kalwies kein Schlüsselerlebnis, das sein bisheriges Denken (die staatliche Indoktrination durch Schule und Medien) über den Haufen warf - er wurde als Anarchist geboren und fragte sich sein Leben lang, ob er der einzige sei, bis er den Begriff des Anarchokapitalismus und die damit verbundene Bewegung entdeckte. Seitdem ist er einer der aktivsten Libertären Deutschlands und verbreitet die Idee, wo er nur kann.

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Seasteading - Die Zukunft der Menschheit auf Hoher See (Vortrag)

„Buy Land! They are not making it anymore.“ Wusste schon Mark Twain.

Für jede Gruppe, die ein eigenes Staats- und Gesellschaftssystem etablieren will stellt sich die Frage, woher nehmen und nicht stehlen?

Der Wilde Westen ist längst besiedelt, jede Wüste dieser Welt ist längst aufgeteilt, und sogar die Antarktis darf Dank des Antarktisvertrages nicht als Rückzugsgebiet verwendet werden – außerdem wäre es dort auch viel zu kalt. Die ganze Welt ist von Staaten bedeckt, die eifer- und herrschsüchtig über ihr Territorium wachen und auch noch den kleinsten Versuch einer Umgestaltung im Keim zu ersticken versuchen.

So wird sich wohl kaum je ein Land finden, das freiwillig Teile seines Staatsgebietes zur Verfügung stellt, um darauf etwa den Ausbruch aus aller staatlichen Hegemonie zu proben.

Dabei sind immerhin 70 Prozent des Planeten staatsfrei und somit perfekt geeignet, um darauf neue Gesellschaftsformen zu erproben, ohne gleich ganze Völker überzeugen zu müssen.

Eine schwimmende Stadt auf dem Meer – das mag wie Science Fiction klingen (was nicht zuletzt daran liegen wird, dass so etwas bisher nur dort aufgetaucht ist), ihre Verwirklichung liegt aber möglicherweise viel näher, als man glauben würde.

Philipp Kalwies , Unternehmer aus Hamburg, zog nach dem Abitur nach Cuba und Mittelamerika, um Spanisch zu studieren und die Weite Welt kennenzulernen. Zurück in Deutschland, begann er ein Studium der Internationalen Wirtschaft/VWL an der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg, die er allerdings nach ein paar Semestern wieder verließ, um sich voll und ganz seiner Selbstständigkeit zu widmen. Seitdem ist er als technischer Verkaufstrainer, Regionalleiter und Serial Entrepreneur Deutschlandweit unterwegs.

Im Jahr 2008 lernte er durch Zufall das Seasteading Institute kennen, begeisterte sich sofort für die Idee und ist seitdem fest als Ambassador für Deutschland in die Organisation eingebunden.

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Patente, Marken, Design - Monopole für die Forschung? (Vortrag)

Dieser Vortrag gibt eine Einführung in die Welt der gewerblichen Schutzrechte. Der Zuhörer erfährt etwas von dem besonderen Monopol, das der Staat den Erfindern und Kreativen für eine bestimmte Zeit gewährt, um sie für ihren Erfindungsreichtum und ihre Kreativität zu belohnen. Dafür bricht er sogar mit dem hohen Gut der Wettbewerbsfreiheit. Die vom Staat gewährten Sonderrechte in Form von Patenten, Marken und Geschmacksmustern für besondere Leistungen werden in der Forschung bisher immer noch stiefmütterlich eingesetzt, obwohl deren Verwertung häufig eine Querfinanzierung von Projekten ermöglichen würde. Mit dem Vortrag soll diese allgemeine Scheu gegenüber dem gewerblichen Rechtsschutz etwas abgebaut werden.

Christoph Kayser ist Jahrgang 1959 und hat an der TU Clausthal sowie an der RWTH Aachen Geologie, Geophysik und Geochemie studiert und 1985 sein Examen an der RWTH Aachen abgelegt. Nach dem Studium folgte eine wissenschaftliche Tätigkeit am Institut für Erdölforschung an der TU Clausthal im Rahmen eines Forschungsprojekts zum Thema "CO2-Flutung von Erdöllagerstätten". Anfang 1988 begann Kayser mit seiner Ausbildung zum Patentassessor in München bei Glawe, Delfs, Moll & Partner. Nach dem Statsexamen im Jahr 1991 und nach der Zulassung zur Patentanwaltschaft gründete Kayser zunächst eine Kanzlei in Hamm/Westfalen und im Jahr 2002 auch einen Standort in Berlin. Diesem folgte 2007 auch ein Standort in Lippstadt. Seit 2007 ist als Partner Dr. Werner Cobet dabei, der die Standorte in Hamm und Lippstadt betreut. Seitdem heißt die Kanzlei Kayser & Cobet. Kayser verfügt neben der Zulassung als deutscher Patentanwalt auch über die Zulassungen zum European Patent Attorney beim Europäischen Patentamt und zum European Trademark and Design Attorney beim Harmonisierungsamt in Alicante.

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Science Slam

Auch dieses Jahr soll ein Science Slam auf der MinD-Akademie stattfinden. Ihr habt wieder zehn Minuten Zeit, um eure Forschungsergebnisse zum Thema "Zukunft und Forschung" in einem Vortrag auf möglichst unterhaltsame Weise dem Publikum zu präsentieren. Am Ende bewertet das Publikum die Vorträge nach Kreativität und Inhalt. Ihr habt Interesse? Meldet euch mit eurer Idee bei René Kieselhorst (rene.kieselhorst@mind-akademie.de)

René Kieselhorst, geboren 1988, studiert seit 2007 Wirtschaftsingenieurwesen. Begonnen hat er sein Studium an der HS Bremerhaven mit dem Schwerpunkt "Transportwesen/Logistik", seit 2009 studiert er an der FH Flensburg im Studiengang "Energie- und Umweltmanagement". Nebenbei kümmert er sich um das diesjährige Programm der MinD-Akademie.

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Jonglierworkshop (Workshop)

In diesem Jonglierworkshop zeigt Andreas, wie man mit drei Bällen jongliert. Fortgeschrittene und Profis tauschen ihre Tricks aus.

Andreas Klik hat nach seinem BWL-Studium zunächst als strategischer Unternehmensberater gearbeitet. Später wechselte er zur Erforschung energiewirtschaftlicher Fragen und zwischenmenschlicher Phänomene an die Universität zurück. Aktuell unterrichtet er an einer Hamburger Berufsschule Wirtschaftsfächer auf Englisch.

Andreas hat in den letzten 20 Jahren zahlreiche Shows und Turniere getanzt (S-Latein, Salsa) und spezialisiert sich heute auf den Mambo. Darüber hinaus wirft er gern Dinge in die Luft und fängt sie wieder. Am längsten jedoch beschäftigt ihn die Frage, wie man praktisch jede natürliche Grenze scheinbar überwinden kann.

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Tanzworkshop (Workshop)

Wir tanzen Discofox und/oder Salsa/Mambo!

Lebenslauf von Andreas Klik: siehe voriger Eintrag

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Aujaaah! Offenheit, Neugier und Entdeckerfreude und die Schlüssel des Impro-Theaters (Workshop)

Impro-Theater ist aufregendes Theater ohne vorheriges Textauswendiglernen.

Wie durch eine magische Verbindung lassen gute Impro-Spieler immer wieder neue Szenen entstehen, die der vorher Gezeigten in Punkto Spannung und Überzeugungskraft in nichts nachsteht.

Impro-Theater ist das Er-Leben von immer Neuem — schnell, spannend, und humorvoll im Sicherheitsnetz der Mitspieler!

Doch wie genau schafft man es, aus dem Nichts ein Zusammenspiel mit den Kollegen entstehen zu lassen? Was brauche ich für eine gute Szene, wie bekomme ich die zündenden Ideen, wie definiere ich meine Rolle am Besten, ...?

In diesem Workshop wird es darum gehen, Impro-Neulingen die Grundlagen des flexiblen und kreativen Spielens näher zu bringen. Er ist für all diejenigen gedacht, die neugierig darauf sind, in neue Rollen zu schlüpfen und auszuprobieren, wie es sich anfühlt, spannende Geschichten vor Publikum zu spielen. Ob ihr bereits Theatererfahrung habt oder nicht spielt dabei keine Rolle, teilnehmen kann jeder der bereit ist sich auf ein äußerst unterhaltsames Abenteuer einzulassen. (PS: Im Fernsehen war das ganze System auch schon zu beobachten und hieß dort "Frei Schnauze")

Thorsten Michael Kreissig kann auf eine mensatypisch abwechslungsreiche Karriere als Darsteller, Regisseur, Choreograph, Videoregisseur, Eventmanager und Coach zurückblicken. Als Schauspieler und Musicalperformer hat er für Bühne, Film und Fernsehen gearbeitet. Als Regisseur hat er Mehr als 120 Produktionen unterschiedlichster Stilrichtungen (von Opern, Balletten und Musicals bis zu Modenschauen und Erlebnis-Events) hat er in Szene gesetzt. Engagements führten ihn u.a. ans Theater des Westens Berlin, Staatsoper Unter den Linden Berlin, Bayrisches Staatsschauspiel München, Opernhaus Graz, Internationale Musikfestwochen Luzern, Stadsteater Malmö, Türkische Staatsoper Izmir und ans Kennedy Center Washington.
2007 war er als Projektmanager des Cranko Festivals "Cranko Moves Stuttgart" beim Stuttgarter Ballett engagiert, wo er nicht nur das erste Public Viewing für Tanz auf dem europäischen Kontinent betreute, sondern mit seiner Aktion "Dance the Cranko" eine ganze Stadt zum Tanzen brachte. Videos zu "DtC" und anderen Projekten sind auf Facebook zu finden.

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Optimales Präsentieren! Transformations-Tipps und Tricks der Theaterprofis (Workshop)

In unserer heutigen Zeit muss man sich ständig präsentieren, ob bei Vorträgen auf Konferenzen, bei Bewerbungsgesprächen oder in mündlichen Prüfungen. Und wer kennt sie nicht, die fiese Frage, auf die man sich nicht vorbereitet hat? Man spürt, dass sie gestellt wurde um dem Vortragenden oder dem Prüfling zu signalisieren, dass der Fragende viel mehr Ahnung hat. Aber wie geht man damit um? Oder man steht plötzlich da und hat alles vergessen, auf das man sich vorbereitet hat, ein Blackout, was nun?

In diesem Workshop wird es darum gehen, einige erstaunliche Antworten aus der Trickkiste des Impro-Theaters auf diese und andere Vortrags- und Prüfungssituationen zu präsentieren. Die Teilnehmenden sollten bereits Erfahrung mit den Grundtechniken des Impro-Theaters haben. Für Impro-Neulinge empfehlen wir den Workshop Offenheit, Neugier und Entdeckerfreude und die Schlüssel des Impro-Theaters auf dieser MinD-Akademie.
Und vielleicht wird ja der Eine oder Andere zu der Erkenntnis kommen, dass man sich auf viele Situationen als Impro-Künstler gar nicht mehr vorzubereiten braucht ...

Lebenslauf von Thorsten Michael Kreissig: Siehe voriger Eintrag.

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Einsteins Enkeltöchter heben ab mit Club Apollo 13 - Schülerprojekte an der Leibniz Universität Hannover (Vortrag)

Die Leibniz Universität Hannover engagiert sich seit über 10 Jahren in der Förderung von Schülerinnen und Schülern, insbesondere in den MINT-Fächern. So organisieren wir Arbeitsgemeinschaften, Internet-Wettbewerbe und das Juniorstudium. Mit unseren Projekten vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihr Schulwissen, werfen einen Blick über den Tellerrand und erhalten Orientierungshilfen für ihre Berufs- und Studienwahl.

Andrea Schmidt hat Wirtschaftswissenschaften studiert und ist Mitarbeiterin bei uniKIK/Schulportal der Leibniz Universität Hannover.

Florian Leydecker hat in Mathematik promoviert und arbeitet am Institut für Angewandte Mathematik der Leibniz Universität Hannover

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Posterprogramm auf der MinD-Akademie

Wenn ihr euch in das Foyer begebt, werdet ihr dort eine Reihe interessanter Poster zu wissenschaftlichen Themen und Inhalten rund ums MHN finden:

Informiert euch über die Theatergruppe, "A hot and spicy look into cellular mechanics with lasers", darüber, wie man seine Kreativität "organisieren" kann, oder was sonst noch an packenden Posterbeiträgen bei uns eingegangen ist. Dazu ist jederzeit Gelegenheit, falls euch dabei aber Fragen zu den Themen der Poster kommen, findet Samstag um 21:00 Uhr auch eine Präsentation der Poster durch ihre Autoren statt. Da könnt ihr eure Fragen loswerden. Außerdem habt ihr Gelegenheit, euer Lieblingsposter auszuwählen und zwar in zwei Kategorien: "Wissenschaft" und "Alles Andere". In beiden Kategorien geht es darum, allgemeinverständlich und anschaulich das Thema zu präsentieren. Für die/den jeweils Erstplatzierte/n winkt ein auch ein Preis, also seid fair in eurem Urteil. Einen Wahlzettel findet ihr in der Nähe der Poster. Tragt euren Namen ein, schreibt eure beiden Favoriten auf, und eure Stimme zählt.

Eure Meinung wird allerdings um die Stellungnahme einer Jury aus unterschiedlichen Wissensbereichen ergänzt. Die Sieger werden auf dem bunten Abend prämiert.

Dr. Andreas Losch, Jahrgang 72, hat in Bochum, Wuppertal, Jerusalem und Heidelberg ev. Theologie studiert, und über die konstruktiv-kritische Auseinandersetzung von Theologie und Naturwissenschaften promoviert. Ab Oktober arbeitet er in der Redaktion der Martin Buber Werkausgabe in Düsseldorf mit.

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Virtuelle Unternehmensnetzwerke (Vortrag)

In den letzten Jahren haben sich die Wettbewerbsbedingungen, unter denen alle Unternehmen agieren, verändert. Diese Wettbewerbsbedingungen betreffen insbesondere veränderte Umweltbedingungen, wie die Individualisierung der Nachfrage, die Integration der Märkte, Veränderungen der Rahmenbedingungen durch den Staat sowie Veränderungen bezüglich der natürlichen Umwelt. Diese Bedingungen führen beispielsweise dazu, dass die Nachfrage nach individuellen, auf den (internen sowie externen) Kundenwünschen hin zugeschnittenen Leistungen steigt. Zur Abdeckung der in zunehmendem Maße auf Komplettleistungen hin ausgerichteten Nachfrage müssen unternehmerische Instanzen zunehmend stärker miteinander kooperieren, um sich am Markt behaupten zu können. Als eine Form der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen - oder Unternehmensbereichen haben virtuelle Unternehemen bzw. eine virtuelle Organisationsstruktur sowohl in praktischer als auch in wissenschaftlicher Hinsicht an Bedeutung erlangt. Im Fokus stehen hier die potentiellen Wettbewerbsvorteile.

Ziel des Vortrags ist es, einen Überblick über den Aufbau und die Struktur von Unternehmensnetzwerken und virtuellen Unternehmen zu ermöglichen. Dabei werden insbesondere die Erfolgsfaktoren zur Entwicklung solcher Strukturen beleuchtet. Da virtuelle Umgebungen veränderte Anforderungen an Unternehmen (-steilen) bedingen, beginnt der Vortrag mit der Spezifikation von Herausforderungen an die Unternehmensführung sowie davon abgeleitet die spezifischen Anforderungen an Führungskräfte und Führungsinstrumente. Anschließend erfolgt eine genaue Kategorisierung der Begrifflichkeiten des Unternehmensnetzwerks und des virtuellen Unternehmens. Hierbei wird der (potentielle) Lebenszyklus eines virtuellen Unternehmens genauer betrachtet und die speziellen Funktionen eines virtuellen Unternehmens im Unternehmensnetzwerk analysiert. Da eine erfolgreiche Implementierung eines virtuellen Unternehmen von sehr unterschiedlichen Faktoren geprägt ist, werden ebenfalls die verschiedenen Erfolgsfaktoren zur Teilnahme am Unternehmensnetzwerk diskutiert. Hierbei werden sowohl die technischen Voraussetzungen, als auch die personellen und organisatorischen Vorraussetzungen genau analysiert und kategorisiert.

Am Ende des Vortrags werden die gesammelten Erkenntnisse zusammenfassend betrachtet und ein Ausblick in zukünftige Entwicklungen gegeben.

Christoph Mann studiert Wirtschaftsingenieurswesen an der Hochschule Reutlingen und arbeitet in der Luft- und Raumfahrtindustrie in Hamburg; Auslandsaufenthalte und Projekte in Shanghai, Beijing, Helsinki.

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Ökonomie und Ökologie: Freunde oder Feinde? (Vortrag)

Das Verhältnis von Ökologie und Ökonomie ist sehr schwer einzuschätzen: Ist die Ökonomie aktuell dabei, unsere ökologischen Grundlagen zu zerstören - oder wird gerade die Wirtschaft Lösungen aus der Umweltkrise aufzeigen? Wir schauen uns die Verbindung beider „Öko“ -Teile näher an, ihre Namen lassen zumindest auf einen gewissen Verwandtschaftsgrad schließen. Doch nicht in jeder Familie geht es harmonisch zu...

Prof. Dr. Thomas Meuser ist studierter Ökonom - und hat 1992 über Umweltschutz promoviert. Seit 2008 ist er Prodekan für „Green Business Management“ an der BiTS - Business and Information Technology School in Iserlohn und Vorstand des von ihm gegründeten „Gaia e. V. - Institut für Umweltmanagement“.

Brain Computer Interfacing: Forschen an der Schnittstelle zwischen Gehirn und Maschine (Vortrag)

Ein Brain Computer Interface (BCI) dekodiert Hirnsignale, um sie zuü zur Kontrolle von Objekten zu nutzen, also beispielsweise zum Buchstabieren, zur Manipulation eines Cursors oder auch in Computerspielen.

Dieser Vortrag gibt zunächst einen kurzen Überblick über das BCI Feld aus der Perspektive des Maschinellen Lernens und der Signalverarbeitung. Dabei werden die enormen Herausforderungen an die Datenanalyse aufgezeigt: in Echtzeit muss ein multi-variater, sehr stark rausch-kontaminierter Datenstrom so verarbeitet werden, dass die neuroelektrischen Aktivitätsmuster verschiedener Hirnzustände präzise differentiert werden können.

Danach werde ich detailierter auf das Berliner Brain Computer Interface eingehen und den Weg der Datenanalyse von der EEG Messung, über die Vorverarbeitung, die Klassifikation bis hin zu der entsprechenden Anwendung beschreiten. Abschliessend wird das BCI als ein neuer Kanal der Mensch-Maschine Kommunikation im klinischen Zusammenhang und für Computerspiele diskutiert und zukünftige Richtungen für Forschung, Entwicklung und Produkte aufgezeigt.

Prof. Dr. Klaus-Robert Müller ist seit 2006 Informatikprofessor an der TU Berlin und Sprecher des Berliner Bernstein Focus Neurotechnologie. Er studierte 1984-89 in Karlsruhe Physik und promovierte ebenfalls dort 1992 in Informatik. Dann folgten 1992-1994 ein PostDoc bei GMD FIRST in Berlin und 1994-1995 eine EU STP Fellowship an der Universität Tokyo. Ab 1995 baute er die Intelligente Datenanalyse Gruppe bei GMD FIRST (später Fraunhofer FIRST) auf und leitete diese bis 2008. 1999-2006 war er Informatikprofessor an der Universität Potsdam. Klaus-Robert Müller erhielt 1999 den Olympus Preis für Mustererkennung und 2006 den SEL-Alcatel Preis für technische Kommunikation. Seine Forschungsinteressen sind intelligente Datenanalyse, maschinelles Lernen, statistische Signalverarbeitung und statistische Lerntheorie mit den Anwendungsschwerpunkten Finanzmathematik, Chemieinformatik, Genomanalyse und Neurowissenschaften. Seit 2000 ist einer seiner besonderen wissenschaftlichen Schwerpunkte die Erforschung der Schnittstelle zwischen Hirn und Maschine: das nichtinvasive EEG-basierte Brain Computer Interfacing.

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Halfway stage in German higher education reform. Which way now? (Vortrag)

Dieser Beitrag nimmt als Ausgangspunkt die neuen Daten des international vergleichenden Projekts EUROSTUDENT. Dieses Projekt vergleicht die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Studierens in 25 europäischen Ländern. Damit untersucht es die sogenannte „social dimension" des Studiums, eine wichtige Aktionslinie des Bologna-Prozesses. Unter der Annahme, dass weitere Reformen in Deutschland notwendig sind und, dass Hochschulpolitik von Beispielpraxen aus anderen Ländern lernen kann, stellt sich die Frage was kann Deutschland lernen und von welchem Land?

Dr. Dominic Orr ist zurzeit als internationaler Projektkoordinator für EUROSTUDENT IV tätig und war Mitherausgeber der gemeinsamen Eurostat/EUROSTUDENT-Publikation „The Bologna Process in Higher Education in Europe - Key indicators on the social dimension and mobility“, die bei der 9. Bologna-Folgekonferenz im Jahre 2009 vorgestellt wurde. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Hochschul-Informations-System GmbH in Hannover. Schwerpunkte seiner Tätigkeit dort sind vergleichende Studien zu Hochschulfinanzierung, -qualitätssicherung und -governance sowie zur sozialen Dimension der europäischen Hochschulreform. Dominic Orr absolvierte sein Erststudium in Southbank University, London, und schloss seine Promotion an der Technischen Universität Dresden ab

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Wie frei können wir sein? - Versuch einer psychotherapeutischen Antwort (Vortrag)

Wir möchten alle frei sein und verstehen dabei Freisein vor allem im gesellschaftlichen Kontext: zum Beispiel Freiheit der Rede, Freiheit von Willkür oder Emanzipation. Den Begriff der Freiheit kennt die westliche Kultur vor allem aus der Zeit der Aufklärung. Doch auch schon in der Aufklärung hat der Begriff der Freiheit einen nach innen gerichteten Aspekt: Wie sollen wir unsere Wahrnehmung der Welt interpretieren? Und genau an diesem Punkt setzt Psychotherapie an: Sie befasst sich mit der Interpretation der Welt. Um innerlich frei sein zu können, sollten wir in etwa wissen, wie unser Seelenleben funktioniert und nach welchen Gesetzmäßigkeiten wir die uns umgebende Welt interpretieren. Der Vortrag versucht eine ungefähre Vorstellung von der Beschaffenheit unseres "Ich" zu vermitteln und Anregungen zu geben, mit unserer Seele behutsam und förderlich umzugehen.

Dr.med Ulrich Roth, Studium der Medizin in Gießen 1980-86, Assistenzarzt im Oststadtkrankenhaus, Hannover 1986-94, Promotion 1989, Facharzt für Diagnostische Radiologie 1994, in Radiologischer Praxis bis 1997, 1998 Facharzt für Allgemeinmedizin und Zusatztitel Psychotherapie 1998, seither in eigener Psychotherapeutischer Praxis

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Quantenrechner - Schnelles Rechnen mit Quantensystemen (Vortrag)

Folien zum Vortrag

"Quantenrechner" ist ein Schlagwort, welches einschließlich der zugehörigen physikalischen Nomenklatur aus dem wissenschaftlichen Bereich heraus sowohl in Computerzeitschriften wie auch in Wochenmagazine seinen Weg gefunden hat. Gemeint damit sind Quantensysteme, mit denen man gewisse Probleme sehr viel schneller lösen kann als mit herkömmlichen ("klassischen") PCs, sofern es für das jeweilige Problem geeignete Algorithmen ("Quantenalgorithmen") gibt und man außerdem die Systeme in den erforderlichen speziellen Zuständen betreiben kann. Der Vortrag soll einen kleinen Einblick in dieses Gebiet geben.

Nach einer elementaren Einführung in die benötigten Sprachmittel der Quantenphysik soll ein häufig verwendetes Berechnungsmodell, das Gattermodell, beschrieben werden. Anhand eines auf David Mermin zurückgehendes Gedankenexperiment wird das Phänomen der "Verschränkung" erläutert, ein zentraler Begriff, der die Quantenphysik absetzt von der klassischen Physik. Der letzte Teil besteht in einer knappen Einführung in den von Peter Shor entdeckten Algorithmus, der eine gegenüber bekannten klassischen Algorithmen exponentielle Beschleunigiung der Faktorisierung natürlicher Zahlen erlaubt. Der Vortrag konzentriert sich auf die Darstellung der Konzepte und verwendet eine gewisse Formalisierung auf einer elementaren Ebene.

Prof. Dr. Roland Rüdiger:

Studium der Physik und Mathematik, Universität Würzburg
1969: Diplom in Physik.

1974: Promotion,
1986: Habilitation für Theoretische Physik (Themenbereich Allgemeine Relativitätstheorie).

Arbeitsorte:
Universität Würzburg,
University of Texas at Austin (Relativity Center, Department of Mathematics),
Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching b. München.

1982 - 1991: Hochschulrechenzentrum (HRZ) und Fachbereich Mathematik und Informatik, Universität Essen
1987 - 1990: Leitung des HRZ
1990/91: Vertretung einer Professur für Informatik.

1991 - 2007: Professor für Informatik an der FH Braunschweig/Wolfenbüttel,
2007: Pensionierung, weiterhin Vorlesungen zur "Quanteninformatik" an der FH und der TU Braunschweig.

2002 - jetzt: Mitarbeit als Gast in der Quanteninformationsgruppe im Institut für Mathematische Physik, TU Braunschweig,
seit 2009 im Institut für Theoretische Physik, Leibniz Universität Hannover.

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Geschmeidig bleiben (Workshop)

Unsere Kultur ist in wesentlichen Bereichen auf Planbarkeit und Kontrolle ausgerichtet, die Göttin Eris hat zumeist keinen guten Ruf, und"Chaot" wird als Schimpfwort verwendet.
Wer neue Wege geht oder andere dabei berät, weiß, dass solche Denkweisen ihre Grenzen haben, die sich beispielsweise in der Redensart ausdrücken: "Du willst Gott zum Lachen bringen? Mach Pläne!"
Auf einen ausführlichen Erfahrungsaustausch der Teilnehmer folgt ein knackiger Impulsvortrag zum Thema. Vielleicht kommt es aber auch anders.

Axel Rutz studierte Mathematik und Volkswirtschaft. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Projektleiter im Energiecontracting, später im Onlinejournalismus, ist er seit 2003 mit der Projekt- und Beratungsagentur "Konzepto" selbständig. Undogmatisch und humorvoll verbindet er Weisheitsquellen von Tantra bis Zen mit eigener Lebens- und Beratungserfahrung.

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Klimawandel: Sicherheitsrisiko oder Chance für Kooperation? (Vortrag)

Der durch die Nutzung fossiler Energieträger forcierte Klimawandel gefährdet natürliche und soziale Systeme in vielen Teilen der Erde, was mit Sicherheitrisiken und Konflikten verbunden sein kann. In den vom Klimawandel besonders betroffenen Brennpunkten, von denen viele in den instabilsten Weltregionen liegen, werden Probleme der Wasserversorgung, Ernährungssicherung, Naturkatastrophen und Umweltmigration verschärft. Auch Maßnahmen zur Verminderung der Klimafolgen können Konflikte provozieren, wie die Beispiele Kernenergie, Biotreibstoffe oder Climate Engineering zeigen. Ein Umbau des Energiesystems zu einer nachhaltigen und friedensfördernden Energieversorgung erfordert eine internationale Kooperation zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien und bei der Schaffung von Institutionen zur Konfliktvermeidung und –lösung.

Prof. Dr. Jürgen Scheffran leitet die Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit im KlimaCampus Exzellenz-Cluster und lehrt am Institut für Geographie der Universität Hamburg. Bis Sommer 2009 arbeitete er an der Universität von Illinois in den Fachbereichen für Politik- und Atmosphärenwissenschaften und in verschiedenen interdisziplinären Einrichtungen. Nach seiner Physikpromotion an der Universität Marburg war er in der IANUS-Forschungsgruppe der TU Darmstadt und am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung tätig, und hatte eine Gastprofessur an der Universität von Paris. Zu seinen Forschungsinteressen gehören: Klima- und Energiesicherheit; Modelle der Mensch-Umwelt-Interaktion und komplexe Systeme; Technikfolgenabschätzung und internationale Sicherheit.

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Neue Fragen zur Dynamik Europas (Vortrag)

In der stürmischen Entwicklung Europas (verglichen mit der anderer Kulturen) sind einige europäischen Länder vorangegangen, andere zurückgeblieben. Auch die führenden Länder konnten nach einiger Zeit zurückbleiben und fast in Bedeutungslosigkeit versinken. Andere haben über Jahrhunderte eine führende Rolle gespielt. Dies alles lässt sich neuerdings dank Internet und edv erhärten und auf eine nahezu quantitative Grundlage stellen. Damit erheben sich die Fragen nach den Ursachen der jeweiligen Entwicklung. Die Antworten liegen derzeit noch völlig im Dunkeln.

Prof. Dr. Gerhard Schildt, geb. am 5. 8. 1937 in Teterow/Meckl. Abitur 1955 in Wismar. Flucht in die Bundesrepublik 1955. Studium zunächst von Mathematik und Physik, dann von Geschichte und Germanistik hauptsächlich in Freiburg. Dort 1964 Promotion zum Dr. phil. über ein Thema der Zeitgeschichte. 1. Staatsexamen 1965. Referendardienst in Braunschweig, anschließend bis 1970 Stellvertretender Verlagsleiter im Westermann-Schulbuchverlag. Seit 1970 Mitglied des Historischen Seminars der Technischen Universität Braunschweig. Habilitation für Neuere Geschichte 1983. 1992 apl. Prof. für Neuere Geschichte in Braunschweig. Seit 2002 im Ruhestand.

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Die Zukunft ist agil! - Wie agil sind wir? (Fällt aus!)

Nach einer kleinen theoretischen Einführung in die Thematik agiles Projektmanagement werdet Ihr ein kleines Projekt in kleinen Teams durchziehen und anschließend darüber reflektieren.

Nur noch so viel: Es macht Spaß!!!

Frank Schütz ist promovierter Informatiker. Während seiner Promotion war er viele Jahre für das Grundstudium der Informatik an der TU München mit verantwortlich. Seit einigen Jahren arbeitet er für die InterFace AG als Berater und leitet mittlerweile stellvertretend die Geschäftsstelle in Nürnberg. Trotzdem zieht es ihn immer wieder an die Uni zurück. So hielt er im SS2010 und SS2011 zum Beispiel eine Übungsreihe in Verteilten Anwendungen an "seiner" TUM. In seinen Projekten kommen oft agile Grundsätze zum Einsatz..

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PCSI: Prehistoric Crime Scene Investigation - Archäologie im 21. Jahrhundert (Vortrag)

Längst hat Archäologie nichts mehr mit der schnöden Jagd nach möglichst schönen und wertvollen Fundstücken für Schausammlungen zu tun. Akribische Dokumentation, kriminalistischer Spürsinn und modernste naturwissenschaftliche Methoden ermöglichen es uns heute archäologischen Befunden so viele Informationen zu entlocken wie nie zuvor. Anhand eines fiktiven Fundes wird ein prähistorischer Mordfall detailgenau analysiert und das Geschehen rekonstruiert.

Bea Schweighöfer, M.A., geboren 1984, studierte Keltologie und Vor- und Frühgeschichte an der Philipps-Universität Marburg. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der vorrömischen Eisenzeit und der modernen Keltenrezeption. Studienbegleitend betreute sie unter anderem die Lehrsammlung des Seminars für Vor- und Frühgeschichte und arbeitete als Freiberuflerin im Bereich Museumspädagogik des Hessischen Landesmuseums Darmstadt und für das Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Weiterhin engagiert sie sich ehrenamtlich im archäologischen Freilichtmuseum "Keltenwelt am Glauberg", plant, organisiert und leitet Exkursionen im Fachgebiet Keltologie der Universität Marburg und berät und begleitet Lehrkräfte bei archäologischen Projekten in Grund- und weiterführenden Schulen. Im Rahmen ihrer Dissertation am Seminar für Vor- und Frühgeschichte der Philipps-Universität beschäftigt sie sich zurzeit mit einer qualitativen Untersuchung zur historischen Darstellung der vorrömischen Eisenzeit.

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Bücherschaulaufen (Workshop)

Das Bücherschaulaufen wurde im Vorjahr auf der MinD-Akademie in Köln aus der Taufe gehoben. Die Hoffnung, dass es gefällt und öfters veranstaltet wird, hat sich erfüllt: Dieses Jahr gibt es auf Mensa/MHN-Events schon mindestens drei Bücherschaulaufen, und natärlich darf es auch in Hannover nicht fehlen. Das bewährte Konzept: Jeder, der ein Buch gelesen hat, das er gaaanz toll findet und unbedingt weiterempfehlen will, stellt es kurz vor. Damit das Event nicht die ganze Nacht dauert und wir ein wenig planen können, gibt es für die "Referenten" einen gewissen Rahmen: a) Redezeit 3-5 min, b) Ausfüllen eines kurzen Fragebogens vor der Akademie. Sendet diesen bitte bis zum 26.09.2011 an buecherschaulaufen (at) mind-hochschul-netzwerk (dot) de.

Jan Sieckmann, Jahrgang 1971, verschlingt Gedrucktes zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Ansonsten ist er Onlinemarketingmanager eines Ferienhausvermieters, freier Kreuzworträtselautor und Historiker. Er lebt und liest in Köln.

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Wie eine simplistische Volkswirtschaftslehre die Finanzkrise auslöste und wie die VWL der Zukunft sich als Komplexitätswissenschaft neu erfinden muss

Wie eine simplistische Volkswirtschaftslehre die Finanzkrise auslöste und wie die VWL der Zukunft sich als Komplexitaetswissenschaft neu erfinden muss Seit der neo-klassischen Revolution, ist die Volkswirtschaftslehre eine mathematische Wissenschaft, die mehr der Physik des 19 Jahrhundert ähnelt als einer Sozialwissenschaft. Um mathematische Modelle der Wirtschaft zu entwickeln wurden eine Reihe von vereinfachenden Annahmen getroffen und jegliche Komplexität ignoriert. Ziel dieses Vortrages ist es, erstens, darzustellen wie diese Vereinfachungen und die daraus resultierenden Modelle zur Finanzkrise des 21. Jahrhunderts geführt haben und zweites darzustellen, wie sich die VWL weiterentwickeln muss um Lösungen für die aktuelle Krise zu entwickeln.

Um die Wirtschaftskrise zu verstehen und zu lösen brauchen wir eine neue Klasse von Modellen. Wir brauchen Modelle, die die Heterogenität, von Menschen, aber vorallem Firmen und Produktionsprozessen und Institutionen darstellen können. Diese Modelle müssen Netzwerke darstellen können und vorallem ohne die Annahme von Equilibria auskommen.

Davoud Taghawi-Nejad ist PhD-Student in "Economics of Complexity and Innovation" an der Universität Turin und wissenschaftlicher Assistent in Lehre bei den Vereinten Nation im ILO programm "Master of Applied Labour Economics for Development". Ferner schreibt Davoud für den Washingtoner think tank Cato. Letztes Jahr publizierte er den Artikel "Technology shocks and trade in a network: How business cycles emerge from the interaction of autonomous agents", in Lecture Notes in Economics and Mathematical Systems, Springer. Davoud war Forschungsassistent im Assetmanagment an der Freien Universität Bozen.

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MinD-Spielepreis 2012: Vorstellung der Nominiertenliste und Probespielen

Im Spielezimmer der Jugendherberge wird über die ganze Laufzeit der Akademie ein Tisch stehen, der vollgestapelt ist mit den zur Wahl stehenden Spielen. Das sind diejenigen, die nach ausgiebiger Erforschung durch zahlreiche Mensaner und MHNler am meisten nominiert wurden und von denen einer ein zukünftiger Preisträger sein wird.

Welche Spiele das sind, wird am 1. Oktober in einer kurzen Präsentation erstmalig enthüllt. Dazu werden Informationen über das jeweilige Spiel sowie schon anderweitig eingeheimste Auszeichnungen geliefert. Mit dieser Präsentation fällt zudem der Startschuß für die Abstimmung zum MinD-Spielepreis 2012. Deshalb schließt sich ein von mir geleiteter langer Spieleabend an, in dem ich jedes der ca. zehn Spiele interessierten Gruppen zum Ausprobieren erkläre. Zuguterletzt wird während der Präsentation der Gewinner des Spielegutscheins ausgelost, den er -sofern anwesend- direkt persönlich überreicht bekommt.

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Redox Flow Batterien für Elektrofahrzeuge (Vortrag)

Die Zukunft des Automobils ist elektrisch. Darüber gibt es kaum noch Zweifel. Das größte Problem des Elektroautos ist jedoch die begrenzte Reichweite trotz modernster Lithium-Ionen-Batterie-Technologie. Es gibt zurzeit mehrere Forschungskonzepte zur Realisierung einer grenzenlosen Reichweite mit Elektrofahrzeugen: eine Wechselbatterie, eine induktive Energieübertragung über magnetische Spulen in der Fahrbahn und Batterieschnelladekonzepte. Gegenstand der Forschungsaktivitäten an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist die Redox-Flow-Batterie für (auto)mobile Anwendungen. Bei Elektrofahrzeugen mit Redox-Flow-Batterien (RFB) ergibt sich die Möglichkeit einer grenzenlosen Elektromobiltät.
Die RFB wird von zwei Elektrolyten durchflossen, welche Metall-Ionen enthalten. Diese strömen, getrennt von einer protonendurchlässigen Membran, durch Elektroden aus porösem Graphitflies. Bei diesem Ladungsaustausch fließt nutzbarer Strom über die Elektroden. Die RFB kann wie eine normale Batterie ge- und entladen werden.
Durch den eingesetzten flüssigen Elektrolyten ergibt sich ergänzend dazu die Möglichkeit, die Elektrolyten schnell an einer geeigneten Tankstelle auszutauschen. Der entladene Elektrolyt kann an dort durch regenerative Energien wieder aufgeladen werden. Jede RF-Ladestation an einer Tankstelle wird damit zum dezentralen Energiespeicher. Das dichte Tankstellennetz in Deutschland könnte damit zum Türöffner für die Elektromobilität werden. Die RF-Technologie ist bei seiner Umsetzung dasjenige Konzept im Bereich der E-Mobility, das bei seiner Serieneinführung auf das aktuelle Tankstellennetz zurückgreift. Damit vereint die Redox Flow Batterie als einzige Technologie die Herausforderungen von Energielieferanten, OEM's und Mineralölfirmen.

Prof. Dr.-Ing. Robin Vanhaelst
Promotion in der Aggregate-Forschung der Volkswagen AG
2002-2004 Entwicklungsingenieur bei der Aggregate-Entwicklung der Audi AG in Neckarsulm.
2004-2009 Entwicklungsingenieur in der Aggregate-Entwicklung der Volkswagen AG.
2005-2009 Lehrbeauftragter für die Vorlesung Thermodynamik I an der Fachhochschule Braunschweig/Wolfsburg
Seit 2006 Habilitation an der TU Posnan mit dem Titel "A new method to analyse the swirl flow in DI-diesel engines". Professor Wislocki hat das Hauptreferat übernommen
Seit 2009 Professor für Fahrzeugthermodynamik und alternative Antriebe an der Hochschule für angewandt Wissenschaften Ostfalia, Fakultät für Fahrzeugtechnik in Wolfsburg

Internationalisierungsbeauftragter der Fakultät für Fahrezugtechnik.
Vorlesungen:
- Thermodynamik, Alternative Antriebe in der Fahrzeugtechnik, Fahrzeuggetriebe, Energietechnik, Gemischbildung, Umwelt und Verkehr, Regelungstechnik
-Intensivseminar zur Aufladetechnik (an der TU-Posen)
-Intensivseminar "Fahrzeugthermodynamik und alternative Antriebe" (an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig)
Studiengangsleiter der Masterstudiengangs "Alternative Antriebe in der Fahrzeugtechnik" an der Ostfalia.

Aktuelle Forschungsprojekte am Institut für Fahrzeugbau:
-Entwicklung eines Turbogenerators für Verbrennungskraftmaschinen
-Entwicklung eines E-ATL Prüfstandes
-Redox Flow Batterien für automobile Anwendungen
-Entwicklung eines Prüfstandes für Elektrofahrräder
-Entwicklungs eines IR-Sensors zur Bestimmung der AGR-Gleichverteilung und der Restgasmasse im Zylinder eines DI-Dieselmotors

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Artkonzepte, Artenvielfalt und Artbildung - die Renaissance taxonomischer Forschung innerhalb der Evolutionsbiologie (Vortrag)

The past 20 years have seen exciting new developments in the field of taxonomy, that is, the discovery, delimitation, description and scientific naming of species of living and fossil organisms. These theoretical advances have allowed developing an integrative approach to taxonomy in which different characters or sets of characters are combined to obtain more rigorous species hypotheses - including characters of morphology, molecular genetics, behavior, and others. An improved understanding of the mechanisms by which species arise in the course of evolution - speciation - implicitly has also led to a better understanding what species are and which kind of characters are useful to delimit and define them. Implicit application of such "Integrative Taxonomy" combined with increased exploration of remote tropical regions has led to an enormous acceleration of species discovery and description. Especially the initial screening of molecular differentiation plays a key role, although such DNA barcoding should not be used as sole argument for erecting new species. The possibility to provide at a much faster pace more rigorous species hypotheses opens perspectives for a complete inventory of Earth's largely unknown biodiversity.

(Vortrag in deutscher Sprache)

Miguel Vences (Braunschweig), born 1969 in Köln (Cologne). He studied biology at the Universities of Köln and Bonn (Diploma in 1996). From 1996 on, he was a PhD student at the Zoologisches Forschungsinstitut und Museum A. Koenig in Bonn, obtaining his Dr. rer. nat. in 2000. Subsequently he was a postdoctoral researcher in Paris and Konstanz. From 2002-2005 he worked as Assistant Professor at the Zoological Museum of the University of Amsterdam, The Netherlands, and since 2005 he is Professor for Evolutionary Biology at the Technical University of Braunschweig, Germany. His main scientific interests include the systematics, phylogeny and biogeography of Madagascar's unique amphibian and reptile fauna, speciation mechanisms, and the evolution of montane amphibians. He has published over 300 research papers and discovered and described over 150 new species of amphibians and reptiles. (see: http://www.mvences.de)

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Zwischen Gelassenheit und Panik – Introvision als Methode der mentalen Selbstregulation zur Auflösung innerer Konflikte (Vortrag)

Was lässt sich tun, um innere Konflikte – z.B. Angst, Ärger, Entscheidungsprobleme – aufzulösen und so im Alltag wieder gelassener und handlungsfähiger zu werden?

In diesem Vortrag geht es um einen Einblick in die theoretische Grundlagen und die praktische Vorgehensweise der Introvision als Methode der mentalen Selbstregulation. Ziel der Introvision ist es, innere Konflikte und mentale Blockaden aufzulösen (Wagner, 2011).

Die Methode der Introvision wurde im Rahmen eines von der Verf. geleiteten langjährigen Forschungsprogramms an der Universität Hamburg über mentale Selbstregulation und die Auflösung innerer Konflikte entwickelt und umfangreich empirisch getestet, so u.a. bei der Reduktion von Stress und mentalen Blockaden (Benthien, 2011, Oerding et al, in Vorb.)), bei der Verringerung von Depression (Iwers-Stelljes, 1997) sowie beim Abbau chronischer Verspannungen (Guedes, 2011) und Tinnitus (Buth, in Vorb.).

Prof. Dr. Angelika C. Wagner:

1963 Abitur in Bonn
1963–1967 Studium der Mathematik, Geographie, Psychologie und Pädagogik in Bonn und Hamburg
1967 Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Volks- und Realschulen an der Universität Hamburg
1967–1968 Studium der Psychologie an der Southern Illinois University Carbondale, Ill
1968 Magister (M.A.) in Psychologie
1968–1971 Promotionsstudium University of Michigan, Ann Arbor, MI, USA
1968–1970 Assistentin (Teaching Fellow) an der University of Michigan, Ann Arbor (Statistik und Pädagogische Psychologie)
1971 Promotion (Ph.D.) in Pädagogik und Psychologie an der University of Michigan mit einer experimentellen Arbeit („Changing teaching behavior") bei Prof. Dr. Ronald Lippitt
1971–1974 Dozentin für Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen
1974–1985 Professorin für Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen
seit 1985 Professorin für Pädagogische Psychologie am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg
1988–1990 Vizepräsidentin der Universität Hamburg
seit 1989 Gründerin und Leiterin der Arbeitsstelle Expertinnen- Beratungsnetz/Mentoring

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Zukunft ohne Vergangenheit, Beschleunigung ohne Zeitgewinn - und veloziferische Warntafeln vor atomaren Endlagern ? (Vortrag)

Schrumpft die Zeit? Verlieren wir die Vergangenheit? Wird Zukunft Teil der erweiterten Gegenwart?

(1) Zeit liefert ein Ordnungsgefüge für Dinge, Beziehungen und Reihenfolgen. Das Konzept „Zeit“, erst im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Entwicklungen entstanden, ist eine hohe menschliche Syntheseleistung, wie der Soziologe Norbert Elias (1897-1990) verdeutlichte. Gilt das noch, wenn wir in Produktion und Information, Unterhaltung und Ablenkung alles möglichst zeitnah oder gleichzeitig erreichen und erfahren und erleben wollen? Übt die Zeit mit ihrem so genannten Zeitdruck soviel Druck aus, dass sie sich selbst verschlingt? Der Philosoph Sören Kierkegaard (1813-1855) meinte, wie die meisten von uns noch lernten: Das Leben wird nach vorwärts gelebt und nach rückwärts verstanden. Gilt das noch? Oder verschluckt die Gegenwart mit der wachsenden Sucht nach sofortigem Erfolg den Sinn für größere Zeiträume?

(2) Wenn die technische Entwicklung die Science-Fiction-Romane überholt, und wenn kurze Wahlperioden den Klimawandel nicht belegen - verlieren wir dann den Sinn für Zukunft? Wenn wir alle 15 Minuten neue Nachrichten hören können - wird uns dadurch der Sinn für Entwicklungen und Zusammenhänge, für längere Gedankengänge und anspruchsvolle Lernprozesse ausgetrieben? Vernichten moderne Informationstechnologien Zeit, indem sie weltweite Allgegenwart suggerieren und damit Zeitlosigkeit einführen? Sind wir eigentlich schon Historiker, wenn wir die Tageszeitung von gestern gelesen haben?

(3) Überall wird nach mehr Beschleunigung für neue Geschwindigkeitsrekorde gesucht. Der Everestgipfel wird inzwischen in wenigen Stunden erlaufen. Für den America’s Cup werden neue Rennyachten für Aber-Millionen konstruiert, auf denen alle Manöver in komprimierter Zeit fast gleichzeitig gemacht werden müssen. Auch im Extremsport werden einige Menschen immer noch schneller. Für diesen Zeitgewinn müssen sie hauptberuflich ihr ganzes Leben trainieren und einsetzen.

Wir kennen es ja: Je mehr Zeit-Management-Techniken wir nutzen, um Zeit zu sparen, desto mehr können wir dann erledigen, desto weniger Zeit bleibt uns schließlich. Je schneller wir fahren, desto weniger sehen und erfahren wir. Schon unser Dichterfürst Goethe (1749-1832) beklagte, dass mit der Beschleunigung von Einzelvorgängen in allen Lebensbereichen Lebenszeit verloren gehe. Aus den Worten velocitas für Eile und dem Teufelsnamen Luzifer prägte er für diese paradoxe Erfahrung das neue Wort veloziferisch.

(4) Seit etwa 5000 Jahren können Menschen Informationen schriftlich festhalten. Deutsche Texte von Walther von der Vogelweide verstehen wir nur noch teilweise. Moderne Computer in sich immer schneller ablösenden Computergenerationen können die Texte der ersten Generationen aus unserer eigenen Lebenszeit schon nicht mehr lesen. Mit welcher Haltbarkeit und Verständlichkeitsdauer sollte man vor den Schächten mit atomaren Endlagern Warnschilder aufstellen, wenn die radioaktive Halbwertzeit über 20.000 Jahre beträgt? – Vor den radioaktiven Uran-Endlagern aus NS-Zeiten warnen den Wanderer einfache Schilder, hier möglichst weiterzugehen und nicht zu graben oder zu verweilen. Eilige Warntafeln mit geringer Halbwertzeit. Luzifer lässt grüßen.

Kurt Weis, geboren 1940, volljuristische, kriminologische und soziologische Ausbildung in Deutschland und den USA. An der Harvard Universität 1968 als Jurist promoviert, in Saarbrücken 1979 als Soziologe habilitiert, gern als Anthropologe unterwegs, diente er seit 1980 als Professor für Soziologie der Technischen Universität München. Dort leitete er, als Mitglied der beiden neuen Fakultäten für Sportwissenschaft und für Wirtschaftswissenschaften, bis 2006 das Fachgebiet Soziologie. Seit 1992 ist er Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und seit 1998 Associate of the Hawaii Reseach Center for Futures Studies, University of Hawaii. Neben seinem erlernten Beruf als Wissenschaftler sucht er den Weg vom Buchwissen zum Erfahrungswissen und verfolgt dessen Anwendungsrelevanz. Dafür bestieg er manchen Gipfel, lernte von den Inuit sein Iglu zu bauen, durchquerte zu Fuß die Wüste Gobi (2003) und die Takla Makan Wüste (2006), vertiefte sich in die spirituellen Wege Indiens (u.a. 2009) und unterwarf sich den Ritualen der Schamanen am Amazonas (u.a. 2010).

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Die Zukunft deiner Forschung - Wie organisiert man eine wissenschaftliche Arbeit? (Vortrag)

Eine wissenschaftliche Arbeit ist ein umfangreiches Projekt, das man zwar nicht komplett durchplanen kann, welches aber organisiert werden muss. Die Organisation beginnt bei der Suche nach einer Stelle und der Themenfindung, wird kritisch bei der Strukturierung der Arbeit und der Organisation von Literatur, Ideen, und Daten/Produkten, und qualitätsentscheidend beim Schreiben der Arbeit.

Der Vortrag gibt einen Überblick von möglichen Problemen und Lösungen. Hierbei wird vor allem beim Literatur-/Ideenmanagement und beim Schreiben auf Techniken und Programme hingewiesen, welche die Organisation und das Schreiben erleichtern bzw. überhaupt erst möglich machen.

Die Basis liegt auf einer naturwissenschaftlichen Dissertation, die Punkte sind allerdings auch hilfreich für das Schreiben von Arbeiten in anderen Bereichen und lässt sich zu weiten Teilen auf Bachelor, Master, Magister und Diplomarbeiten übertragen.

Dr. Daniel Wessel ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wissensmedien tätig. Er hat dort 2006 angefangen in Psychologie zu promovieren und die Dissertation 2010 (erfolgreich zwinkernd) abgeschlossen. Der Vortrag basiert nicht nur auf eigenen Erfahrungen sondern auch auf verschiedenen, sehr empfehlenswerten Büchern und Artikeln.

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Contact-Impro (Workshop)

Der MHNler ist ein Kopfmensch, naturgemäß. Doch kann es viel Spaß machen sich zu Bewegen. Gemeinsam macht dies noch mehr Spaß. Im Workshop geht es dabei um eine Methode des freien Tanzes, die unter dem Titel "Contact Improvisation" bekannt ist. Wie der Name schon sagt, kommt man dabei in Kontakt ... vielleicht ergibt sich aus dem Workshop auch eine kleine Session (so werden die Treffen von erfahrenen Contactern genannt).

Stefan Wladarsch: Geboren 1966 in Ingolstadt, seit der Kindheit mit dem Theater in Berührung und viel Freude am freien Tanzen, mehrere Contact-Workshops, Tai Chi und die Erfahrungen als festes Mitglied einer Improvisationstheatergruppe halten mich in Bewegung.

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Die Zukunft der Vergangenheit, am Beispiel Stanislaw Lem (Vortrag)

Die Romane von Stanislaw Lem begleiten mich seit meiner frühen Jugend. Anhand von einigen seiner Romane versuche ich an die Faszination von damals wieder anzuknüpfen und die Frage zu beantworten „Was ist von den Zukunftsvisionen dieses genialen Schriftstellers (es wird ihm ein sehr hoher IQ nachgesagt) übrig geblieben?“
Als Schreibenden interessiert mich dabei besonders das WIE seiner Arbeit (Ironie, Neologismen, Genresprünge usw.).

Stefan Wladarsch, geboren 1966 in Ingolstadt, Studium der Physikalischen Technik und "Studium Generale" in München, schreibt seit frühester Jugend und hat mit seinen Veröffentlichungen schon Preise gewonnen.

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Schreibworkshop - Was soll werden? (Workshop)

Wie schon im letzten Jahr, soll es einen Workshop zum Thema Schreiben geben. Es geht dabei in erster Linie um literarisches Schreiben, der Workshop ist aber auch für alle Schreibenden hilfreich.

Der Workshop steht dieses Jahr unter dem Motto: "Kritik, ein Wegweiser in die Zukunft?".

Stefan Wladarsch: Geboren 1966 in Ingolstadt, seit der Kindheit Berührung mit dem Theater und erste schriftstellerische Versuche. Einige der Veröffentlichungen wurden mit Preisen bedacht. Seit 2001 Mitglied einer Improtheatergruppe und etwa seit der selben Zeit Beschäftigung mit der Schreibmethode (Dramaturgie usw.)

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Was ist Stringtheorie? (Vortrag)

Eine der größten Leistungen der Physik des 20. Jahrhunderts war die Entwicklung zweier Theorien, die die uns bekannten physikalischen Phänomene auf vier grundlegende Wechselwirkungen zwischen einem Dutzend verschiedener Typen von "Elementarteilchen" zurückführen. Das sogenannte Standardmodell der Elementarteilchenphysik beschreibt dabei die elektromagnetische, die schwache und die starke Wechselwirkung zwischen subatomaren Teilchen, während die Allgemeine Relativitätstheorie die derzeit beste Theorie der Gravitation ist. Die Stringtheorie ist der ehrgeizige Versuch, diese Vielfalt an Elementarteilchen und Wechselwirkungen auf nur eine fundamentale Wechselwirkung zwischen nur einer Art von Objekten - den "Strings" - zurückzuführen. Was genau damit gemeint ist, soll in diesem Vortrag einführend erläutert werden.

Jun.-Prof. Dr. Marco Zagermann studierte an der Universität Hamburg Physik und promovierte an der Pennsylvania State University in theoretischer Elementarteilchenphysik. Nach Postdocaufenthalten in Halle, am CERN in Genf und der Stanford Universität leitete er eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Physik in München. Seit 2009 ist er Juniorprofessor an der Leibniz Universität Hannover und Leiter der Forschungsgruppe "Stringphänomenologie und -kosmologie" am Exzellenz-Cluster QUEST. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit den phänomenologischen Konsequenzen der Stringtheorie, insbesondere im Hinblick auf Kosmologie und Astroteilchenphysik, sowie mit Gravitationsaspekten der Stringtheorie und der Supersymmetrie.

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Satellitengestützte Spurengasfernerkundung - von Ozonlöchern und Exoplaneten-Atmosphären (Vortrag)

Durch satellitengestützte Fernerkundung von Spurengasen werden zurzeit wertvolle Erkenntnisse über die Erdatmosphäre gewonnen. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Geschichte (Ozon), gegenwärtige Anwendungen (globales Vulkanmonitoring, Stickoxide) und die Zukunft (neue Missionen) dieses Forschungsgebietes.

Walter Zimmer hat Informatik an der Universität Ulm und der University of Massachusetts (Dartmouth) studiert und arbeitet gegenwärtig beim Institut für Methodik der Fernerkundung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München. Er betreut dort Software zur Spurengasfernerkundung.

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