Programm der Mind-Akademie 2012

Hier findet Ihr das Programm der MinD-Akademie 2012. Solltet Ihr Fragen zum Programm haben, schreibt an programm@mind-akademie.de.

Vorträge

Workshops/weitere Programmpunkte

Programmbeschreibungen

Mit dem Rucksack um die Welt - praktische Tips und verrückte Geschichten! (Vortrag)

Wenn eine eine Reise tut und einfach nicht mehr aufhören kann ... dann nennt man das ECHTES REISEFIEBER! 20 Jahre Rucksack-Reisekarriere und 60 Länder später ist bei Referentin Elena noch immer keine Besserung in Sicht. Reisen ist klasse und die Erfahrungen / Abenteuer / Wissensgewinne, die man auf dem Weg einsammelt, werden einen ein Leben lang begleiten. Und wenn es nur die Erkenntnis wäre, dass es zuhause am schönsten ist! Auch das ist Evolution!

Rucksackreisen - wie geht das? Wo soll`s hingehen? Was pack ich ein? Was tun, wenn dann alles anders kommt als geplant? Geht sowas noch, wenn man schon „ernsthaft” berufstätig ist? Ich trau mich nicht!!!! ... Los geht`s - praktische Tips, Fragen & Antworten sowie ein unendliches Samelsurium an Geschichten sollen einfach unterhalten, Mut machen oder eben mit dem Fieber infizieren, sich in die Großartigkeit unseres Planeten zu stürzen und die Welt für sich zu erobern!

Elena Bail hat BWL mit Schwerpunkt Aussenwirtschaft und Strategische Unternehmensplanung studiert, sie hat in Kanada, China und der Schweiz in der Industrie gearbeitet und ist heute Senior Manager bei Ernst & Young. Privat reist sie bis heute per Rucksack durch die Welt, vom Everest bis zu den Galapagos-Inseln, auf allen Kontinenten.

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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (Lesung)

Autorenlesung aus dem am 28.6.2012 veröffentlichten Roman „Das Ritual der Gleißenden Dämonen”
Website der Protagonistin: www.lealeonardt.de

Klappentext:
Die 15-jährige Lea führt ein ganz normales Leben in einem kleinen Provinznest nahe Frankfurt. In der Schule kommt sie meist gut durch, sie hat eine beste Freundin und einen größten Feind unter ihren Mitschülern, wie jedes Mädchen ihres Alters. Soweit wäre also alles im Lot – wenn ihr Vater sich nicht immer weiter von ihr entfernen würde. Er bleibt oft die ganze Nacht in seinem Arbeitszimmer und kriegt von ihrem Leben immer weniger mit. Schuld daran sind auch die seltsamen Gestalten, die er so gerne als Kunden hätte: ein großer, furchteinflößender Spanier und eine melancholische Pragerin, die sich nur nach Einbruch der Dunkelheit mit ihm treffen wollen. Als Lea herausfindet, dass Vampire ihren Vater im Visier haben und zu einem der Ihren machen wollen, ist sie entschlossen, alles zu tun, um ihn zu retten. Selbst wenn das bedeutet, sich mit mächtigen, uralten Kreaturen anzulegen und – schlimmer noch – sich mit ihrem Todfeind verbünden zu müssen ...

Stefan Balzter ist Germanist, Musikwissenschaftler und ausgebildeter Programmierer aus dem Hessischen. Von 2009 bis 2011 lebte er mit seiner Familie drei Jahre lang in Chennai, Südindien, wo er deutsche Sprache und Literatur am Indian Institute of Technology Madras unterrichtete. Zuvor verdiente er sich seine publizistischen Sporen als Autor der Satirezeitschrift Titanic und als Redaktionsleiter beim Marburger und Gießener Magazin Express. Wenn er nicht gerade Romane oder wissenschaftliche Texte schreibt, musiziert er gerne.

Das Ritual der Gleißenden Dämonen ist Stefan Balzters Debut im Bereich der Phantastik. 1998 erschien von ihm bereits (aus gegebenem Anlass) ein Roman über das Vaterwerden im Verlag Bastei Lübbe. Seine Dissertation, die demnächst veröffentlicht wird, beschäftigt sich mit Komik – ein Thema, das ihn schon länger umtreibt: Das von ihm verfasste Buch über den 2011 verstorbenen Musikkabarettisten Georg Kreisler ist im Grin Verlag erhältlich.

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Problems with GMOs, health effects and some ethical considerations (Vortrag)

Although science and scientific progress is very important to understand the world around us, and might help to solve some of the problems faced by the Human race today, putting the results of such a technology into practical use too early and without proper testing might jeoperdise our health and harm our environment. Recombinant DNA technology is one of these fields in science, controlled unfortunately mostly by industrial and financial interests. Based on our understanding the products of this irreversible technology was put into practical use too early, without understanding its implicatications and without proper testing. All those who try to use scientific arguments to point out the shortcomings of GM biotechnology are considered to be enemies of progress or science, or both. Several problems of producing and testing GMOs, including nutritional and ethical considerations will be discussed during the lecture.

Prof. Habil. Dr. D.Sc. Susan Bardocz has a BSc and MSc in chemistry, a PhD in Biochemistry and Pharmacology, a DSc from the Hungarian Academy of Sciences. She is a professor of Human Nutrition. She published over 200 refereed scientific papers, over a 100 book chapters and has written and edited a dozen books. She worked in Hungary, Britain and for shorter times in Canada and the USA. Her main reserach interest is the effects of biologically active components on cellular and body metabolism. She was the Head of the Food - Gut - Microbial Interaction Unit at the Rowett Institute in Aberdeen, Scotland working together with her husband, Arpad Pusztai also on the safety of GM plants. She retired from this post in 2000, and became Professor of Human Nutrition at Debrecen University in Hungary. She is a scientific advisor of the Hungarian Government on GMO related issues.

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Westfälischer Frieden (Vortrag)

„Man kann es geradezu als ein Weltwunder bezeichnen, dass derartig auseinanderstrebende Interessen sich in einem gemeinsamen Willen getroffen haben, ihre eigenen Dinge zusammen mit den Angelegenheiten der gesamten Christenheit an einem einzigen Ort auszuhandeln.”

Mediation scheint eine aus der USA stammende Mode der heutigen Zeit zu sein. Ganz im Gegenteil ist diese Vermittlungsmethode schon über 2500 Jahre alt. Ein historischer Höhepunkt und ein erstes Vorbild internationaler Konfliktbewältigung stellt die mediative Arbeit von Contarini und Ghigi mit über 800 Einzelgesprächen in 5 Jahren während der Friendensverhandlungen des 30-jährigen Krieges in Münster dar.

In diesem Vortrag werden Ablauf, Umstände und Besonderheiten des Westfälischen Friedens mit einem Schwerpunkt auf dem Mediationsverfahren vorgestellt.

Ines Bath, Jahrgang 1986, hat im letzten Jahr ihr Studium der Psychologie erfolgreich abgeschlossen. Derzeit nutzt sie ihre Fähigkeiten der Prokrastinationsbewältigung, um sich mit dem westfälischen Frieden und der Mediation auseinander zu setzen und daraus einen Vortrag für die MinD- Akademie zu gestalten.

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„Defekte Wissenschaft” - Evolution und Relevanz wissenschaftlicher Prinzipien (Vortrag)

Die Geschichte der N-Strahlen erzähle ich ohnehin auf jeder Mind-Akademie. Warum nicht diesmal etwas ausführlicher und im Rahmen eines Vortrags. Sie ist ein wunderbares Beispiel dafür, was in der Wissenschaft schief laufen kann.

Wie haben sich wissenschaftliche Prinzipien entwickelt und wie wird so etwas heute vermieden? Was verstehen wir unter Wissenschaftlichkeit heute? Und was ist von den Behauptungen einiger „Para-Wissenschaften” zu halten, etwas wäre „prinzipiell” nicht wissenschaftlich nachweisbar?

Timm Bauten, Jahrgang 1974, hat in Aachen Physik studiert und zunächst in Köln als Ingenieur gearbeitet. Danach war er als Berater und Projektleiter für Bain und BCG/Platinion auf verschiedenen Projekten weltweit unterwegs. Derzeit leitet er die interne Unternehmensberatung eines der Weltmarkführer für Spezialdrucker.

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(R)Evolution beginnt immer wieder von vorn - leider (Vortrag)

Eine Kreativer auf seinem kreativen Nullpunkt - kennen wir das nicht alle?

Wie kämpft er sich zurück in den Schaffensprozess, wie geht er mit Rückschlägen, Störungen und den unvermeidlichen Selbstzweifeln um?

Anhand weniger, ausgesuchter Szenen eines außergewöhnlichen Filmes will der Referent einige Geheimnisse des kreativen Prozesses lüften. Gleichzeitig wird er dabei die Prinzipien filmischer Gestaltung erläutern.

Ein großes, weißes, leeres Blatt bedroht uns - das kennen wir, oder?

Jürgen von Bülow schrieb Drehbücher für „Marienhof” und „GZSZ”, sowie acht Jahre für den „Tigerenten Club”, SWR.

Vor kurzem sind im KOSMOS Verlag fünf Jugendromane von ihm erschienen. Thema: Der steinige Weg eines jugendlichen Popstars in der Medienwelt.Außerdem inszeniert er an verschiedenen Amateurbühnen und ist Dozent für Filmdramaturgie.

Auszeichnungen: Stipendium an der HFF München, „Drehbuchwerkstatt”, Literaturstipendium „LeseLenz”, „für Kulturelle Bildung 2011”.

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Forumtheater - Revolutionen proben (Workshop)

Der Theaterwissenschaftler Augusto Boal entwickelte in den 1960er Jahren Forumtheater als eine Form des Theater der Unterdrückten. Diese sollten unterdrückten Menschen und Gruppen Emanzipation ermöglichen um die Unterdrückung zu überwinden. Das Forumtheater bietet die Möglichkeit im Spiel Formen der Unterdrückung zu entkommen, in dem Handlungsvorschläge geprobt werden können. Eine Szene mit einem gesellschaftlichen Missstand wird von Schauspielern vorgeführt. Die Zuschauer probieren im Spiel dieses mit Handlungsvorschlägen zu lösen. Nach und nach werden die Schauspieler durch die Zuschauer ersetzt und versuchen so eine gute Lösung für das Ausgangsproblem zu finden. Durch Reflektionen werden die Vorschläge auf Realisierbarkeit und Effektivität geprüft um sich einer bestmöglichen Lösung anzunähern.

Regina Dresler, geboren 1984, Theaterpädagogin, studiert Kulturwissenschaften, leitet Theatergruppen und Kurse für Jugendliche und Erwachsene. In den letzten Jahren bot sie auch bei MHN verschiedene Workshops im Bereich Theater wie die Theatergruppe, Improvisationstheater und Theatral-darstellende Lösungsmethoden an. Mit Forumtheater setzt sie sich auch im Rahmen ihrer Abschlussarbeit in Theaterpädagogik auseinander.

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Yoga-Einführungsworkshop (Workshop)

Nachdem ich Anfang 2012 in Indien eine Ausbildung zur Yogalehrerin gemacht habe, möchte ich auf der diesjährigen MinD-Akademie einen Einführungsworkshop ins Hatha-Yoga anbieten. Der Workshop richtet sich an alle interessierten MHN-ler, egal ob mit oder ohne Yogaerfahrung, die wissen möchten, was hinter dieser Lebensphilosopie steckt und auch erste praktische Übungen machen möchten. Bitte bingt eine Yogamatte oder etwas Ähnliches (eine Isomatte tut es zur Not auch) und ein Kissen mit und kleidet euch bequem. Ca. 2 Stunden vor dem Workshop solltet ihr keine größere Mahlzeit zu euch nehmen.

Maren Emmerich ist Diplom-Biologin und promovierte Geowissenschaftlerin. Während ihrer Doktorarbeit praktizierte sie regelmäßig Yoga, was sowohl psychisch als auch physisch einen über die reine Stressbewältigung hinausgehenden starken positiven Effekt auf sie hatte. Um mehr darüber zu lernen, was Yoga zu einer so starken Methode macht, reiste sie nach ihrer Doktorarbeit nach Indien und absolvierte dort eine Yogalehrerausbildung. Mittlerweile arbeitet Maren als Wissenschaftsjournalistin und macht weiterhin viel Yoga.

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Die Ausbreitung von Kulturen und Sprachen (Vortrag)

Evolutionsartige Prozesse gibt es nicht nur in der Natur, sondern auch bei den menschlichen Gesellschaften. Manche expandieren, indem sie andere verdrängen oder „virtuell”, indem ihre kulturellen Konzepte woanders übernommen werden. Warum waren gewisse Gesellschaften in diesem Wettbewerb erfolgreicher als andere? Die früheren (rassistischen) Begründungen sind längst widerlegt; es gibt andere, spannende Antworten.

Die Verbreitung von Sprachen hat noch weitere Facetten, denn eine Sprache kann sich von der Kultur abkoppeln, aus der sie stammt. Und so gibt es alle möglichen Konstellationen von expandierenden Imperien, die ihre Sprache verbreiten, oder eine andere Sprache, oder gar keine. Dabei überleben manche Sprachen den Zusammenbruch des Imperiums, das sie verbreitet hat, und andere nicht. Wieder stellt sich die Frage nach den Gründen, und wieder sind die Antworten spannend.

Michael Fackler, Jahrgang 1967, stammt aus einer Allgäuer Musikerfamilie und hat in München und Pisa Mathematik studiert. Er arbeitet als freiberuflicher Aktuar in der global orientierten Rückversicherungsbranche und erlebt dabei den internationalen Wettbewerb der Kulturen von einer ganz speziellen Seite. Michael Fackler ist seit 1988 bei Mensa. Für den Verein und für MHN ist er vor allem aktiv als Referent und Organisator von Vorträgen, zudem macht er die Endredaktion der Tagungsbände der MinD-Akademien.

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Bücherschaulaufen (Sonstiges)

Das Bücherschaulaufen ist mittlerweile ein festes Element der MinD-Akademie. Das bewährte Konzept: Jeder, der ein Buch gelesen hat, das er ganz toll findet und unbedingt weiterempfehlen will, stellt es kurz vor. Vom hochgeistigen Sachbuch über den spannenden Krimi bis zum abgedrehten Comic ist alles erlaubt. Damit das Event nicht die ganze Nacht dauert und wir ein wenig planen können, gibt es für die „Referenten” einen gewissen Rahmen: a) Redezeit 3-5 min, b) Ausfüllen eines kurzen Fragebogens vor der Akademie. Sendet diesen bitte bis zum 26.08.2012 an buecherschaulaufen (at) mind-hochschul-netzwerk (dot) de.

Michael Fackler stammt aus einer Allgäuer Musikerfamilie, hat in München und Pisa Mathematik studiert und arbeitet als freiberuflicher Versicherungsmathematiker. Als langjähriges Mensa- (seit 1988) und MHN-Mitglied hat er schon viele großartige Buchempfehlungen bekommen und möchte mit dem Bücherschaulaufen dazu beitragen, dass sich gute Bücher auch weiterhin rasch herumsprechen.

Jan Sieckmann, Jahrgang 1971, verschlingt Gedrucktes zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Ansonsten ist er Onlinemarketingmanager eines Ferienhausvermieters, freier Kreuzworträtselautor und Historiker. Er lebt und liest in Köln.

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Anti-Bücherschaulaufen (Sonstiges)

Nach dem Bücherschaulaufen folgt dieses Jahr noch der Antipode: Hier sollen Bücher vorgestellt werden, die die Welt nicht braucht und die man auf keinen Fall lesen sollte. Wer also jemals ein solches Buch gelesen hat und davor warnen will, ist eingeladen, das Buch vorzustellen. Der Ablauf ist ähnlich wie beim Bücherschaulaufen, d.h. jedes Buch wird in ein paar Minuten präsentiert, dann ist Zeit für Fragen, und weiter geht es mit dem nächsten Buch. Wir sammeln hier allerdings keine Fragebögen; das Event darf subversiv sein und wird nicht dokumentiert. Damit wir planen können, bitten wir alle, die ein Anti-Buch vorstellen möchten, um kurze Meldung (Titel und Autor) bis Anfang September unter buecherschaulaufen (at) mind-hochschul-netzwerk (dot) de.

Michael Fackler stammt aus einer Allgäuer Musikerfamilie, hat in München und Pisa Mathematik studiert und arbeitet als freiberuflicher Versicherungsmathematiker. Als langjähriges Mensa- (seit 1988) und MHN-Mitglied hat er schon viele großartige Buchempfehlungen bekommen und möchte mit dem Bücherschaulaufen dazu beitragen, dass sich gute Bücher auch weiterhin rasch herumsprechen.

Jan Sieckmann, Jahrgang 1971, verschlingt Gedrucktes zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Ansonsten ist er Onlinemarketingmanager eines Ferienhausvermieters, freier Kreuzworträtselautor und Historiker. Er lebt und liest in Köln.

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(R)Evolutionen in Bildung und Personalentwicklung (Workshop)

„Erfolgreiche” Menschen stehen unter solchem Leistungsdruck, dass sie in den nächsten Jahren nicht mehr gut, gerne und gesund arbeiten und leben können. Folge: sinkende Lebensqualität auf der individuellen Ebene; gesellschaftlich, wie ökonomisch hohe direkte und indirekte Kosten durch geringere Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit, höhere Gesundheitskosten und Belastung von Familiensystemen. Dass wir unsere Leistungsträger verbrennen, hat Folgen für alle Bereiche der Gesellschaft: Unternehmen und Organisationen ächzen unter quantitativem und qualitativem Fach- und Führungskräftemangel; Familien und Finanzmärkte geraten in den Strudel der Humankapitalvernichtung - und das nicht nur in Deutschland und Europa! Wie finden wir Lösungen? Wie entwickeln wir uns weiter? Wo lernen wir (neue Lebenskonzepte)? So wie die Medizin vor der Erfindung der Hygiene viel Unheil anrichtete, steht der Bildungsbereich von Grundschule über Unis bis zur Erwachsenenbildung heute vor der Frage, welche (R)Evolutionen in Zukunft verwirklicht werden müssen. Nach meinem Eindruck bleiben Investitionen in Weiterbildung weitgehend wirkungslos, weil bisherige Lernmethoden (i) nicht regelmäßig-nachhaltig sind, (ii) nicht im ausreichenden Maße vielfältige Impulse einbeziehen und (iii) zuwenig transferorientiert sind.

Mein Traum von einem zukunftsfähigen Bildungssystem: Um der Komplexität und Dynamik unserer Zeit gerecht zu werden, brauchen wir Lösungen für erfolgreiche und sinnhafte Lebensgestaltung, die dann wiederum bessere (Zusammen-)Arbeitsproduktivität ermöglicht. Ich stelle Ideen und Erfahrungen für solche Bildungsmethoden vor und möchte mit den Workshopteilnehmenden darüber sprechen, wie Wissen in Aktion kommt.

Jens Flammann (Jahrgang 1965) ist groß geworden in der evangelischen Jugend- und Bildungsarbeit, hat Wirtschaftswissenschaften und Psychologie studiert und arbeitet seit über 15 Jahren an der Schnittstellen zwischen Personal- und Wirtschaftsentwicklung - zuletzt angestellt im Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim. „In der Wissenswirtschaft und -gesellschaft sollen Menschen schneller und besser ihre Ideen entwickeln, verbessern und in Aktion bringen können”, sagt Jens Flammann: „Darauf sind wir nicht nur ökonomisch angewiesen, es stiftet auch Lebenssinn. Und genau deswegen müssen wir unsere Bildungssysteme aus dem 19. Jahrhundert weiterentwickeln.”Jens Flammann lebt und arbeitet in Mannheim, als freiberuflicher Autor, Coach und Trainer.

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Revolution und Recht (Vortrag)

Was hat Revolution mit Recht zu tun? Sind das nicht völlige Gegensätze? Einerseits ja. Revolutionen bekämpfen häufig bestehende rechtliche Ordnungen. Und damit beginnt das Problem. Ohne Ordnung herrscht Anarchie. Also muß eine neue Rechtsordnung her, wenn die Revolution erst einmal erfolgreich war, oder sogar schon während des Kampfes. Ägypten ist dafür ein gutes Beispiel. Den Aufständischen gelang es mit Hilfe des Militärs die Polizeikräfte des Regimes Mubarak zurückzudrängen. Die Folge waren Plünderungen. Also stellten die Aufständischen eine Miliz auf, welche die Polizeiaufgaben übernahm. Auch das Grundgesetz enthält einen Revolutionsartikel. Wie gehen Revolutionen und Revolutionäre mit dem Recht um? Welche Auswirkungen haben Revolutionen auf das Recht? Diese und andere damit zusammenhängende Fragen beantworte ich in meinem Vortrag.

Kurt Fuchs studierte zuerst Maschinenbau an der RWTH Aachen und anschließend Jura an der Uni Münster. Nach dem juristischen Referendariat arbeitete er in einer Unternehmensberatung und dann in einem Ingenieurbüro, bevor er sich 2004 als Rechtsanwalt selbständig gemacht hat. Parallel zu seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt arbeitet er noch an seiner Promotion in Jura.

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Der Euro: Mehr Schein als Sein (und nicht mal das)! (Vortrag)

Der Euro ist das gesetzliche Zahlungsmittel von und in 17 Staaten der Europäischen Union. Üblicherweise wird nicht infrage gestellt, dass es sich bei dieser Währung um „Geld” handelt. Was aber ist „Geld” tatsächlich? Ist der Euro in seinen Erscheiungsformen als Bar- und Buchgeld wirklich „Geld”? Was könnte einen Euro-Geldschein zu einem werthaltigen Gegenstand machen? Und: Warum ist Papiergeld in letzter Konsequenz wertlos - zumal dann, wenn es von Staaten „gedeckt” wird, die ihrerseits überschuldet sind?

Carlos A. Gebauer studierte Philosophie, Sprach-, Rechts- und Musikwissenschaften in Düsseldorf, Bayreuth und Bonn. Er arbeitet heute als Rechtsanwalt in Düsseldorf, war zuvor u.a. zwei Semester Lehrbeauftragter, zwölf Jahre Notarvertreter, ist seit neun Jahren Anwaltsrichter, kooperierte zwischen 2002 und 2011 als „Fernsehanwalt” mit RTL und SAT1, vertritt Versicherungsgesellschaften und Leistungserbriger im Gesundheitswesen und verfasst regelmäßig gesellschaftspolitische Texte. Die Ursachen der sog. Finanzkrise beschrieb er 2008 in seinem Buch „Warum wir alle reich sein könnten und wie unsere Politik das verhindert”.

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Das Wettrüsten: Die Entwicklung von Malware und Gegenmaßnahmen von den Anfängen bis heute (Vortrag)

Malware, also Computerviren, Würmer, Trojaner und ähnliches Ungemach, plagen Computerbenutzer seit den frühen Achtzigerjahren. Handelte es sich anfangs eher um Spielereien, die manchmal harmlos, manchmal zerstörerisch waren, so ist daraus inzwischen ein milliardenschweres kriminelles Geschäft geworden.

Der Vortrag zeigt auf, welche technische Verfahren Malware einsetzt, um Computer zu befallen und zu kompromittieren, welche Verfahren Betriebssysteme verwenden, um solche Angriffe zu verhindern, und wie beides sich auf Basis des technischen Fortschritts und der jeweiligen Aktionen der anderen Seite entwickelt hat.

Sören Göckel, Jahrgang 1977, ist Diplom-Wirtschaftsinformatiker und hat sich in seiner Diplomarbeit mit kryptographisch sicherem anonymem Bezahlen im Internet beschäftigt. Seit 2001 ist er als Softwareentwickler und -architekt für ein großes deutsches Marktforschungsunternehmen tätig. In seiner Freizeit arbeitet er an einem Mathematik-Bachelor an der Fernuni Hagen sowie der grammatikalischen Korrektheit des MinD-Mags. Computersicherheit ist eines seiner Interessengebiete.

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Unsere haarige Verwandtschaft - Grundrechte für Menschenaffen (Vortrag)

Der Mensch ist nicht die „Krone der Schöpfung”, vielmehr gehört er der gleichen Familie der Hominiden zu, wie die Großen Menschenaffen: Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orang Utans. Innerhalb der Hominiden sind – bildlich ausgedrückt - Menschen, Schimpansen und Bonobos Geschwister, Gorillas sind ihre gemeinsamen Cousins und Orang-Utans sind etwas weiter entfernte Großcousins.

Das von den Philosophen Peter Singer und Paola Cavalieri initiierte Great Ape Project verfolgt das Ziel, den Großen Menschenaffen bestimmte Grundrechte zu verschaffen, die bisher nur für Menschen gelten: das Recht auf Leben, auf Freiheit und auf körperliche wie psychische Unversehrtheit. Wie im Falle „unmündiger” Menschen – Kleinkinder, Behinderte, demenzkranke alte Menschen usw. -, die nicht für sich selbst sprechen und ihre Rechte nicht selbst formulieren können, sollten Rechtsansprüche von Menschenaffen durch Sachwalter vertreten – und gegebenenfalls auch eingeklagt – werden können.

Dr. Colin Goldner Klinischer Psychologe. Leiter einer Beratungs- und Therapieeinrichtung für Sekten- und Psychokulktgeschädigte. Seit 2011 Deutschland-Beauftragter des Great Ape Project.

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Keine Angst vor allgegenwärtiger IT! Wir kümmern uns darum? (Vortrag)

Eine technische Revolution spielt sich vor unseren Augen ab: Die Allgegenwärtigkeit der Informationstechnik lässt „sichtbare Computer” in den Hintergrund treten: einfache Gegenstände wie Schalter, Lampen, Uhren, Kameras, PKWs, Kleidung etc. werden angeblich intelligent und vernetzt; Informationen werden verarbeitet, ob man möchte oder nicht.

Das Ubiquitous Computing ist nicht mehr aufzuhalten, aber über die Technikfolgen sollten wir hin und wieder nachdenken: Sicherheit und Privatsphäre sind bedroht, und es könnte - wie immer - alles „noch schlimmer kommen”.

Der Vortrag zielt darauf ab, über die üblichen Mahnungen und Warnungen hinaus Chancen der Rechnerdurchdringung aufzuzeigen und neue Risiken auszuleuchten, die derzeit weder von Technologie-Evangelisten noch von „Berufswarnern” benannt werden. Ein kreativer Umgang mit der Technik erlaubt harmlosen wie böswilligen Nutzern völlig neue Möglichkeiten.

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Greveler, Jahrgang 1972, ist Professor für Informatik an der neu gegründeten Hochschule Rhein-Waal (Kamp-Lintfort, Ruhrgebiet) und leitet dort das Labor für IT-Sicherheit. Vorher war er 2006-12 in gleicher Position an der Fachhochschule Münster. Er publiziert zu den Themen Informationssicherheit, technischer Datenschutz, Kryptographie und Durchsetzung digitaler Rechte. Nach dem Studium in Gießen und mehrjähriger Industrietätigkeit forschte und promovierte er an der Ruhr-Universität Bochum.

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Adaptive Zyklen am Beispiel des Gesundheitswesens (Vortrag)

In der Systemtheorie kann das Entstehen und die Entwicklung von Systemen in adaptiven Zyklen beschrieben werden. Etwas Neues tritt auf, entwickelt sich - es wächst und optimiert sich - und passt sich seiner Umgebung an. Häufig führt die Spannung zwischen Flexibilität und Effizienz dazu, dass Systeme zusammenbrechen und sich entweder neu erfinden oder ersetzt werden.

Ein wichtiges Beispiel ist die öffentliche Gesundheitspflege. Ihre flächendeckende Einführung insbesondere in europäischen Ländern Anfang des letzten Jahrhunderts kam einer Revolution gleich. Seitdem haben sich einerseits Krankenversicherung & Gesundheitspflege und andererseits die Demographie und Wirtschaft weiterentwickelt, so dass die öffentliche Gesundheitspflege nun vor großen, neuen Herausforderungen steht.

Der Vortrag ist zweigeteilt und behandelt adaptive Zyklen im Allgemeinen und die Entwicklung und Fragestellungen der Entwicklung der öffentlichen Gesundheitspflege im Spezifischen.

Katharina Gruenberg (1981) ist quantitativer Volkswirt bei Shell und lebt in Den Haag. Ihre Hauptaufgabe ist in Zusammenarbeit mit der chinesischen Regierung Empfehlungen zu deren Energiestrategie zu erarbeiten. Katharina hat einen Doktortitel in angewandter Statistik.

Laurens Niëns (1983) forscht an der Erasmus Universität Rotterdam zum Thema Gesundheitsökonomie. Seine Hauptthemen sind das öffentliche Gesundheitswesen und die Gesundheitspflege in Entwicklungsländern. Laurens hält einen Master in öffentlicher Verwaltung von der Universität Leiden und einen Master in Gesundheitsökonomie von der Erasmus Universität Rotterdam.

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„Meine Forschung revolutioniert die Wissenschaft, weil... ” - Forschungsprojekte spannend präsentieren (Workshop)

Jeder Wissenschaftler kennt die Frage: „Und, woran arbeitest du?” Ob auf der Party bei Freunden oder in der Kaffeepause auf einer wissenschaftlichen Konferenz, ich muss es schaffen diese Frage so zu beantworten, dass ich mein Forschungsprojekt darin noch wieder erkenne, ohne mein Gegenüber mit zu vielen Details zu langweilen. Im besten Fall zeigt die Antwort noch, dass ich Humor habe und macht gleichzeitig deutlich, warum genau meine Fragestellung wichtig für das Überleben der Menschheit ist – und das alles in zwei oder drei Sätzen? Ziel des Workshops ist es, diesem Ideal ein wenig näher zu kommen und spritzige und prägnante Präsentationen der Forschungsprojekte jedes Teilnehmer zu entwickeln.

Markus Gyger, M. Sc., studierte von 2001 bis 2006 im englischsprachigen „International Physics Study Program” an der Universität Leipzig. Seit Februar 2007 promoviert er an derselben Universität in der Abteilung für Physik der weichen Materie.

Nebenberuflich arbeitet Markus Gyger als selbständiger Trainer Coach. Als solcher hat er sich das Ziel gesetzt jungen Wissenschaftlern und Berufseinsteigern die nötigen „Soft Skills” für einen erfolgreichen Start in die Karriere beizubringen. Er führte bereits eine Reihe von Workshops und Coachings surch, z.B. für die Kompetenzschule ELSYS in Leipzig, die Stadtwerke Leipzig GmbH und auf zahlreichen Veranstaltungen für Mensa und MHN.

„Die Verknüpfung der Erfahrungen aus der Tätigkeit als Trainer der Wissenschaft finde ich sehr faszinierend. Ich denke, dass ein bewusster Umgang mit den Mitteln, die uns zum Kommunizieren zur Verfügung stehen, der Schluuml;ssel für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere sein kann”

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Klimawandel und Anpassung: gesellschaftliche Herausforderung und Verantwortung (Vortrag)

In Deutschland und weltweit wurden in den letzten Jahrzehnten deutliche Temperaturanstiege gemessen. Dies und Themen wie „Rekordhitze in den USA”, Anstieg des Meeresspiegels oder Überflutungen durch Starkregenereignisse in Städten werden unter dem Begriff „Klimawandel” subsumiert.

Klimadaten zeigen, ob der Klimawandel nur „gefühlt” oder real ist, so genannte Klimaprojektionen zeigen, ob sich der der Klimawandel bis Ende des Jahrhunderts fortsetzt und sogar verstärkt, wir fragen, ob wir verstanden haben, warum sich die Erde erwärmt und überlegen, welche Auswirkungen auf das Leben auf der Erde zu erwarten sind.

Es ist nicht klar – und viele sagen sogar, es sei sehr unwahrscheinlich – dass wir durch Klimaschutzmaßnahmen den Klimawandel ausreichend verlangsamen oder stoppen können. Dies bedeutet, dass wir uns Gedanken machen müssen, wie wir uns an den Klimawandel anpassen. Es soll erläutert werden, was dies heißt „Anpassung” und welche Verantwortung dabei auf die Politik, Städteplaner und Architekten, Wissenschaftler und auf jeden von uns zukommt. Wir sprechen über die Energiewende und weltweite Klima(wandel)-Gerechtigkeit.

Guido Halbig:
- Geb. 25.10.1958 in Würzburg
- nach dem Abitur in Würzburg (1979) Studium der Meteorologie an der TU Darmstadt (Diplom 1986)
- 1986 bis 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Frankfurt am Zentrum für Umweltforschung
- Referendarzeit und Große Staatsprüfung beim Deutschen Wetterdienst (DWD)
- Seit 1993 im Deutschen Wetterdienst tätig, seit 2003 Leiter des Regionalen Klimabüros der Niederlassung Essen des Deutschen Wetterdienstes
- Leiter der Niederlassung Essen des Deutschen Wetterdienstes
- Tätigkeiten im Rahmen von Qualitätsmanagement: Qualitätsmanagement-Beauftragter des DWD (2006-2007), DGQ Auditor Qualität, Dozent an der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung
- Vorsitzender des Zweigvereins Rheinland der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG); Mitautor der Stellungnahme der DMG zum Klimawandel (2007)
- Mitveranstalter der „Essener Klimagespräche”, dem gemeinsamen Kolloquium der Niederlassung Essen des DWD und der Abteilung Angewandte Klimatologie der Universität Duisburg-Essen
- Projektleiter im Klimaanpassungsprojekt KöLN_21, einer Kooperation des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) des Landes NRW und des Deutschen Wetterdienstes
- Berater für verschiedene Klimawandelprojekte für Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen
- Veröffentlichung zum Thema Stadtklima – städtische Wärmeinsel (Charta Ruhr)
- Wissenschaftliches Poster zum Thema „A method to assess the vulnerability of city residents based on the perceived temperature” auf der European Conference on Applications of Meteorology (ECAM) 2011
- Schwerpunkte: Auswirkungen des Klimawandels (extreme Wetterereignisse), Anpassung an den Klimawandel aus klimatologischer Sicht, Stadtklima, Numerische Modellierung, nichtlineare dissipative Systeme

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Werde der du bist - auch in Zeiten des Chaos (Vortrag)

Der Aufbau „kohärenter Eigensubstanz” (wirklich „verdaute”, angeeignete, d.h. gemäß internen Konsistenzkriterien individuell in weitgreifenden Zusammenhängen rekonstruierte Wissens- und Wertestrukturen) ist von zentraler Bedeutung: für Urteilskraft und Kreativität, für Persönlichkeitsstärke und Charisma, für Glück und Gesundheit (Kohärenzgefühl nach A. Antonovsky). Eine solche interne Kohärenzbildung braucht eine intensive und langdauernde Auseinandersetzung mit wenigen, wichtigen paradigmatischen Inhalten, sie braucht Muße, Spiel, (Zweck-)Freiheit und viel Zeit. Viele zentrale Tendenzen der Wissenschafts-, Kultur- und Gesellschaftsentwicklung stehen dem diametral entgegen: Überdifferenzierung, Fragmentierung, Informationsüberflutung, Gedankenschnipsel-Dauerkommunikation, Primitivreiz-Bombardement, Beschleunigung, Zeitdruck, Multitasking, zweckorientierte Industrialisierung der Bildung etc. So wird gerade nicht die Entwicklung proaktiv-innengeleiteter Persönlichkeiten gefördert, vielmehr werden die Menschen zu außengetriggerten, flackerblickigen Reiz-Reaktions-Automaten konditioniert.

Wie können wir uns dagegen wehren? Wie können wir unter diesen Bedingungen des postmodernen Chaos die (R)evolution unserer internen Strukturen in Richtung persönlicher Gesamtkohärenz sicherstellen?

Dr. med. Dietmar Hansch, Jahrgang 1961, studierte Medizin, Physik und Philosophie in Berlin und Hagen.Facharzt für Innere Medizin und Verhaltenstherapeut. Mitglied des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM). Autor zahlreicher Zeitschriftenartikel, Bücher und Buchbeiträge.

Derzeit Leitung des Zentrums für Burnout und Stressfolgeerkrankungen an der Klinik Wollmarshöhe in Bodnegg.

Vor dem Hintergrund seiner langjährigen wissenschaftlichen Arbeit zu den Grundlagen der Psychosomatik entwickelte Dietmar Hansch das interdisziplinäre Konzept Psychosynergetik als Theorie und Praxis der psychischen Veränderung. Ausgehend von der Synergetik nach Hermann Haken („Lehre vom Zusammenwirken”) und der Evolutionspsychologie, werden hier Wissensbausteine aus Hirnforschung, evolutionärer und konstruktivistischer Erkenntnistheorie, Verhaltenstherapie, Humanistischer Psychologie sowie aus alten Weisheitslehren wie der Stoa oder dem Buddhismus zu ganzheitlichen Modellen integriert.

Ziel ist eine wissenschaftlich fundierte Lebenskunst (wie auch eine Plattform zur Integration von unterschiedlichen Methoden der Psychotherapie). Weitere Informationen unter www.psychosynergetik.de

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Cyberfakte als Revolution klassischer Technikkonzepte (Vortrag)

Aktuelle revolutionäre Entwicklungen im Bereich der Nano-, Bio und Informationstechnologie, sowie den Neurowissenschaften (NBIC) lassen sich im Rahmen etablierter Technikkonzepte nicht adäquat beschreiben. Genetisch veränderten Lebensmitteln etwa kann ihr „technischer” Ursprung nur schwierig oder gar nicht mehr angesehen werden. Der Vortrag skizziert Lösungsansätze der Technikphilosophie und veranschaulicht sie am Beispiel des Machine Learnings. Der interdisziplinäre Charakter dieses Feldes erleichtert es dabei einen Einblick in die Denk- und Arbeitsweise der Technikphilosophie zu gewinnen.

Sebastian Harrach hat Mathematik und Philosophie an der TU Darmstadt studiert, arbeitete anschließend als Unternehmensberater und promoviert aktuell in Philosophie zu Machine Learning und Weltbezügen. Nebenbei coacht er als NLP-Mastercoach Doktoranden beim Berufseinstieg. Einigen alten Hasen der Akademie ist er vielleicht noch unter dem Namen Sebastian Pammer bekannt.

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Games people play – Spiele erkennen und kontern (Workshop)

In Eric Bernes Buch „Games people play” werden soziale Interaktionen analysiert in denen die Akteure „Spiele spielen”. Das bedeutet sie übernehmen unausgesprochen Rollen, die nicht primär aus dem konkreten sozialen Umfeld, sondern aus der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur entstehen.<\p>

Wir werden nach einem kurzen Einführungsteil daran arbeiten mit Hilfe von Beobachtungstechniken aus dem neurolinguistischen Programmieren (NLP) die Rollenwechsel und Verhaltensänderungen von Akteuren zu identifizieren und die Spiele konstruktiv zu thematisieren beziehungsweise direkt zu kontern.

Sebastian Harrach hat Mathematik und Philosophie an der TU Darmstadt studiert, arbeitete anschließend als Unternehmensberater und promoviert aktuell in Philosophie zu Machine Learning und Weltbezügen. Nebenbei coacht er als NLP-Mastercoach Doktoranden beim Berufseinstieg. Einigen alten Hasen der Akademie ist er noch unter dem Namen Sebastian Pammer bekannt.

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Evolution im Werk von J.R.R. Tolkien (Vortrag)

J.R.R. Tolkiens Mittelerde befindet sich nicht "in einer weit, weit entfernten Galaxis", sondern durchaus auf unserem blauen Planeten in einer prähistorischen Epoche. Daher gelten teilweise auch die geläufigen Naturgesetze, wie z.B. die Prinzipien der Evolution: Variation und Selektion. Diese lassen sich auf die verschiedenen Elben- und Menschenrassen sowie die sonstige Flora und Fauna der fantastischen Welt des Oxford-Professors anwenden. Für die Entstehung des Lebens ist hierbei vor allem das postum publizierte "Silmarillion" einschlägig.
Desweiteren soll ein Einblick in die Genese von Tolkiens Werk an sich geboten werden, die immerhin einen Zeitraum von über 50 Jahren umfasst. Intertextualitäten mit verschiedenen Mythologien und autobiographische Einflüsse sind trotz seines nachdrücklich betonten Verbotes der Analogiebildungen nicht von der Hand zu weisen.

Sandra Hartl, geboren in Barcelona, studierte zunächst Rechtspflege in Starnberg, bevor sie sich ihrer wahren Berufung zuwandte, nämlich der Klassischen Philologie und Anglistik, inspiriert von J.R.R. Tolkien, der dieselben Fächer studiert hatte. Hierzu besuchte sie die Universitäten in Bamberg, Galway (Irland) und Würzburg. Bereits mehrere Male kehrte sie an ihre irische Gasthochschule zurück, um unter anderem eine "Ringvorlesung" über Tolkiens angelsächsische und keltische Quellen zu halten. Derzeit promoviert sie in einem DFG-Graduiertenkolleg an der Bamberger Universität.

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Das Post-Privacy Missverständnis: Warum wir auch im modernen Web einen Sinn für Privatsphäre brauchen (Vortrag)

Das moderne Internet hat sich längst von dem starren Schriftrollen-Charakter seiner Anfangszeit weg entwickelt. Web-Technologien wie JavaScript, ActiveX oder Ajax ermöglichen heute hochdynamische und multimediale Webanwendungen, gehen aber auch mit neuen Risiken für Privatsphäre und Geldbeutel des Anwenders einher. Doch nicht nur die technischen Gegebenheiten haben sich geändert, auch das Selbstverständnis des Nutzers hat sich im Laufe der Zeit gewandelt; die Preisgabe persönlicher Informationen im Netz ist für Viele zur Selbstverständlichkeit geworden, ohne dass sich ein starkes Bewusstsein für die Risiken dieser weitreichenden Transparenz entwickelt hat. Im Gegenteil: Datenschutz und Privatsphäre erscheinen Einigen als Konzepte von gestern, das Prinzip „Post Privacy” ist zum Schlagwort geworden.

Nach einem kurzen Abriss der dem Internet zugrunde liegenden Technologien schlägt dieser Vortrag eine Brücke von „klassischen” Webseiten zu den komplexen und dynamischen Anwendungen des „Web2.0”. Anhand einschlägiger Beispiele wie Sony und facebook wird erläutert, welchen Risiken für die Privatsphäre der Nutzer solcher Anwendungen ausgesetzt ist. Dabei werden insbesondere Themenkomplexe wie „Oversharing”, Profilbildung und Gesichtserkennung behandelt, aber auch Bezüge zu politischen Diskussionen hergestellt.

Matthias Hauß, Jahrgang 1980, hat Betriebswirtschaftslehre an der Julius Maximilians-Universität Würzburg studiert. Heute arbeitet er als Senior Berater bei SRC Security Research Consulting GmbH, wo er den Themenbereich Datenschutz & Informationssicherheitsmanagement verantwortet. Wegen verschiedener Auditorenzulassungen (u.a. CISA, EuroPriSe, PCI QSA) verbringt er einen großen Teil seiner Arbeitszeit mit der Prüfung von Systemen und Organisationen. Viel mehr Spaß bereitet ihm allerdings das Aufbereiten und Vorstellen aktueller Sachverhalte.

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(R)Evolution zu Beginn der Neuzeit: Galileo Galilei und die Entstehung der neuzeitlichen Naturwissenschaft (Vortrag)

Galileo Galilei (1564 – 1642) gilt mit seinen herausragenden Leistungen im Geflecht von Naturphilosophie, Mathematik und Astronomie als maßgeblicher (Mit-) Begründer der neuzeitlichen Naturwissenschaft. Der Vortrag widmet sich dem Wirken Galileis vor dem Hintergrund einer evolutionären und einer revolutionären Komponente bezüglich seiner Zerstörung des vorherrschenden antik-mittelalterlichen Weltbildes durch u.a. eine mathematisierte Naturphilosophie, kontrollierte Experimente und Teleskopbeobachtungen. Die thematische Bandbreite reicht dabei von kosmologischen und astronomischen Fragestellungen bis hin zu physikalischer Grundlagenforschung und erkenntnistheoretischen Überlegungen. Abschließend wird ein Blick auf die gesellschaftlichen bzw. kulturellen Implikationen von Galileis (r)evolutionären Forschungen geworfen, wobei das Inquisitionsverfahren gegen ihn eine wichtige Rolle spielen wird.

Thomas Heichele, M.A., geb. 1982, ist seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Philosophie mit Schwerpunkt analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Augsburg. Seit dem Abschluss des Philosophiestudiums 2008 arbeitet er an seiner Promotion mit einem Thema (über Leonardo da Vinci und Galileo Galilei) aus dem Spannungsfeld von Wissenschaftsgeschichte, Naturphilosophie und Technikphilosophie (Uni Augsburg/TU München). Neben der wissenschaftlichen Arbeit an der Universität war er mehrere Jahre als Dozent in der Erwachsenenbildung tätig.

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Cancer survivors – eine rasant wachsende Bevölkerungsgruppe, ignoriert und unterschätzt? (Vortrag)

Krebsüberlebende (cancer survivors) sind eine heterogene, exponentiell wachsende Gruppe mit komplexen Bedürfnissen. Sie vollzieht momentan die Wandlung von einer Minderheit zu einem signifikanten Teil unserer Gesellschaft. Alleine in der Ostschweiz hat sich ihre geschätzte Zahl innerhalb von 20 Jahren verdoppelt, z.B. bei den über 60-jährigen wurde schon jetzt bei 11% in der Vergangenheit ein invasiver Tumor diagnostiziert.

Im Laufe des Lebens erkrankt etwa jeder 2. Mann und jede 3. Frau an invasivem Krebs, und mehr als jeder 4. Mann bzw. jede 5. Frau stirbt an Krebs. Die Möglichkeiten und Chancen Krebs früh zu entdecken und erfolgreich zu behandeln sind in den letzten Jahrzehnten rapide gestiegen und bieten einer Vielzahl von Betroffenen eine Perspektive auf ein langes Leben. Heutzutage ist es keine Seltenheit mehr, nach einer Krebsdiagnose 20 Jahre und länger zu überleben, während 40 Jahre zuvor selbst 5 Jahre eine Ausnahme waren: Noch heute gilt unter Medizinern als geheilt, bei wem der Krebs nach 5 Jahren nicht wieder aufgetreten ist. Doch mit zunehmendem Alter machen sich die Spätfolgen der Therapien bemerkbar, mit ihren eigenen Problemen und dem Bedarf an zuverlässiger Langzeitbetreuung durch geschultes Fachpersonal. Auch haben Krebsüberlebende ein grösseres Risiko für Krebs und andere Krankheiten.

Doch oft stehen die Krebsüberlebenden mit ihren komplexen Bedürfnissen alleine da, kaum jemand fühlt sich zuständig. Viel mehr noch, da die Datengrundlage spärlich und kaum publiziert ist, wächst hier nahezu unbemerkt eine Gruppe heran, so dass deren Bedürfnisse das Gesundheitssystem zu überfordern drohen. Der Vortrag zeigt erste Ergebnisse über Umfang, Entwicklung, sowie einige der Einflussfaktoren; und will so dazu beitragen die Datenlücke zu schliessen und die Wahrnehmung der Bevölkerungsgruppe der Krebsüberlebenden zu erhöhen.

Christian Herrmann ist Diplom Mathematiker und ehemaliger Projektleiter am Internationalen Zentrum der WHO für Krebsforschung, seit 2011 Doktorand der Epidemiologie am Swiss Tropical and Public Health Institute, Universität Basel und dem Krebsregister St. Gallen-Appenzell. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Visualisierung von geographischen und zeitlichen Trends in der Verbreitung von Krebs (Bayesian disease mapping), die Überlebensanalyse (cancer survival analysis), sowie cancer survivorship und quality of care.

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Körperkunst: Face- und Bodypainting (Workshop)

Sich mit Hilfe von Schminke zu verwandeln ist eine jahrtausendealte Tradition. Dieser Workshop geht das Thema (R)Evolutionen von der künstlerischen Seite an und fordert eure Phantasie heraus! Ob dabei naturalistische oder abstrakte Werke herauskommen, liegt ganz bei euch: Ihr lernt den richtigen Umgang mit verschiedenen Materialien und Produkten und könnt euch Anregungen holen, um ausgiebig selbst zu experimentieren und vielleicht sogar das eine oder andere Kunstwerk beim Bunten Abend zu präsentieren. Selbstverständlich kriegt man das Zeug auch problemlos wieder runter

, geboren 1987 in Hamburg, studiert nach kurzen Abstechern in die Luft- und Raumfahrttechnik und Betriebswirtschaft nun im achten Semester Jura mit Schwerpunkt Kriminalwissenschaften. Außerdem ist sie staatlich geprüfte Visagistin und Make-up-Artistin und findet es nach sieben Jahren bei Mensa auch überhaupt nicht mehr seltsam, wie ihr Lebenslauf aussieht.

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Massageworkshop (Workshop)

Gut massieren zu können, kann einem im Leben so manchen unerwarteten Pluspunkt einbringen. Ob die Zeit für das Erlernen der hawaiianischen Lomi Lomi-Tempelmassage ausreichen wird, kann ich nicht sagen, jedenfalls lernt ihr, was eine richtig gute Wellness-Massage ausmacht und was ihr vermeiden solltet. Alles, was ihr mitbringen müsst, seid ihr selbst, wahlweise mit Massage-„Opfer” oder ohne, und einigermaßen bequeme und nicht zu dicke Kleidung.

, geboren 1987 in Hamburg, studiert nach kurzen Abstechern in die Luft- und Raumfahrttechnik und Betriebswirtschaft nun im achten Semester Jura mit Schwerpunkt Kriminalwissenschaften. Außerdem ist sie staatlich geprüfte Visagistin und Make-up-Artistin und findet es nach sieben Jahren bei Mensa auch überhaupt nicht mehr seltsam, wie ihr Lebenslauf aussieht.

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Die Suche nach einer zweiten Erde - ein faszinierendes Puzzel (Vortrag)

Die Suche nach extrasolaren Planeten und ihre Charakterisierung entwickelt sich gegenwärtig zu einem der aufregendsten Gebiete der Astronomie. Nach der Entdeckung der ersten felsartigen Planeten in den letzten Jahren stellt sich die faszinierende Frage, ob solche Planeten lebensfreundliche (habitable) Bedingungen aufweisen können.

Dr. Lisa Kaltenegger fasziniert die Frage, ob es andere Erden gibt und wie man solche Welten über Lichtjahre hinweg charakterisieren kann. Sie leitet seit September 2010 ihre sechsköpfige, internationale Emmy-Noether-Forschergruppe am MPI für Astronomie in Heidelberg auf diesem Gebiet.

Sie ist zudem Wissenschaftlerin am Harvard Smithsonian Center for Astrophysics und unterrichtet an der Harvard University. Ausgezeichnet wurde sie u. a. mit dem Heinz Leibnitz Preis für Physik 2012, dem Smithsonian Magazine Preis für American Young Innovators 2007, und dem Paul Hertelendy Preis 2007 „for outstanding young scientists at the Harvard Smithsonian Center for Astrophysics” und Promotio sub auspiciis Praesidentis 2005.

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Energy Abundance - Das Zeitalter unbegrenzter kostenloser Energie (Vortrag)

Man hat sich schon so daran gewöhnt, dass Energie immer teurer wird, dass es beinahe für ein Naturgesetz gehalten wird. Dabei offenbart ein Blick auf das Verhältnis zwischen Arbeitszeitpreis und Preis pro Kilowattstunde, dass der reale Nettopreis von Energie permanent geringer wird, was der Menschheit in den letzten 300 Jahren ein beispielloses Wirtschafts- und Wohlfahrtswachstum ermöglicht hat. Praktisch alle wohlfahrtlichen und technischen Fortschritte sind auf den vermehrten Gebrauch von externen Energiequellen zurückzuführen.

Die Frage ist: wie geht das weiter?

In meinem Vortrag werde ich darlegen, dass schon in absehbarer Zeit von weniger als 10 Jahren das Zeitalter unbegrenzter, nahezu kostenloser Energie beginnen wird, ja schon lange begonnen hat und das Heil der Menschheit in der Solarenergie liegt, denn nur sie entspricht dem mooreschen Gesetz für Halbleiter, das exponentielles Wachstum ermöglicht.Und genauso wie Hungersnöte noch vor wenigen Jahrzehnten in Europa an der Tagesordnung, heutzutage aber völlig unvorstellbar sind, wird es in ein paar Jahren unvorstellbar sein, Mangel an Energie zu haben.

Philipp Kalwies, Unternehmer aus Hamburg, zog nach dem Abitur nach Cuba und Mittelamerika, um Spanisch zu studieren und die Weite Welt kennenzulernen. Zurück in Deutschland, begann er ein Studium der Internationalen Wirtschaft/VWL an der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg, die er allerdings nach ein paar Semestern wieder verließ, um sich voll und ganz seiner Selbstständigkeit zu widmen. Seitdem ist er als technischer Verkaufstrainer, Regionalleiter und Serial Entrepreneur Deutschlandweit unterwegs.

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Revolutionäre Anwendungen von Kurzzeitlaserpulsen (Vortrag)

Im letzten Jahrzehnt hat man es geschafft, die Dauer von Laserpulsen bis an ihre natürlich Grenze, also einen Schwingungszyklus des elektrischen Feldes, zu treiben. Das entspricht bei sichtbaren Laserpulsen etwa 2 Femtosekunden (1 fs = 10-15 s). Um noch kürzere Pulse zu erreichen, muss man durch eine Frequenzkonversion, z.B. durch einen nichtlinearen Prozess in einem Gas, kurzwelligeres Licht erzeugen. Durch diese Methode schafft man es, die kürzesten Lichtpulse der Welt einer Dauer von etwa 75 Attosekunden zu generieren. Zum Vergleich: eine Attosekunde = 10 -18 s und verhält sich zu einer Sekunde etwa wie eine Sekunde zum Alter des Universums. Mit diesen kurzen Pulsen können ultraschnelle elektronische Prozesse in Atomen, Molekülen und Festkörpern zeitlich aufgelöst werden – ananlog wie man in der Fotografie eine kurze Belichtungszeit benötigt, damit schnell bewegte Objekte auf dem Foto nicht „verschmieren”. Erkenntnisse über die Prozesse sind relevant für viele wissenschaftliche Bereiche von der Photovoltaik über molekulare Elektronik bis hin zu biophysikalischen Fragestellungen mit Relevanz in der Medizin.

Prof. Dr. Dipl.Ing. Reinhard Kienberger ist in Graz, österreich geboren. Er studierte Elektrotechnik an der TU Wien und promovierte ebendort in Quantenoptik. Nach einem Forschungsjahr am Stanford Linear Accelerator Center in den USA wurde er Leiter einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei München. Seit 2008 ist Kienberger Professor für Experimentalphysik an der TU München. Für seine Forschung in der Attosekundenphysik, die er mitbegründete, erhielt er u.a. den Sofja Kovalevskaja Preis der Alexander von Humboldt Stiftung, den ERC Starting Grant, den ICO Prize der International Comission of Optics und die Ernst Abbe Medaille der Carl-Zeiss Stiftung

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Engagementpolitik – zur Entstehung eines neuen Politikfeldes (Vortrag)

Seit den Empfehlungen einer Enquete-Kommission zur „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements” aus dem Jahr 2002 hat sich ein neues und fragiles Politikfeld „Engagementpolitik” herausgebildet. Die Rolle von Engagement und Zivilgesellschaft wird seitdem verstärkt zum Thema der politischen Diskussion und Gestaltung. Der Beitrag skizziert die Etappen der Herausbildung eines neuen Politikfeldes und erläutert die daran anknüpfenden Diskussionen zum Verhältnis von Staat und Wirtschaft zur Zivilgesellschaft.

PD Dr. Ansgar Klein, geb. 1959 in Berlin, Diplom in Soziologe (Universität Frankfurt), Promotion in Politikwissenschaft (FU Berlin), Habilitation in Politikwissenschaften an der Universität Bremen; Privatdozent für Politikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit August 2002 Geschäftsführer des „Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagements”. Mitherausgeber des Forschungsjournal Soziale Bewegungen (Verlag Lucius&Lucius) und der Buchreihe „Bürgergesellschaft und Demokratie” im VS-Verlag.

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Wie soll ich wissen, was ich denke, wenn ich nicht höre, was ich sage? – (R)Evolution von Denken durch Sprache (Vortrag)

Ob und wie Sprache und Denken verknüpft sind, ist in der Linguistik viel diskutiert worden. In diesem Vortrag gehen wir der Frage nach, wie Sprache und Denken in psychologischen Experimenten untersucht werden und wie sprachliche Unterschiede die Wahrnehmung von Zeit, Raum und Personen beeinflussen. Macht es wirklich einen Unterschied, ob ich „blau” in unterschiedlichen Schattierungen kenne oder „sinij” (russisch: dunkelblau) und „goluboj” (russisch: hellblau) unterscheide? Wie sehen Aborigines die Welt, die sich mit „Aus welcher Himmelsrichtung kommst du?” begrüßen? Was bringt es, „Schwarzer” statt „Neger” oder „Studierende” statt „Studenten” zu sagen? Und was um alles in der Welt haben die Familien Feuerstein, Addams und Simpson damit zu tun?

Sara Köser ist Diplompsychologin und aktuell mit ihrer Promotion zu Persuasion und geschlechtergerechter Sprache an der Universität Bern (mit Abstechern nach Trondheim und Essen) beschäftigt. Als Stipendiatin des EU-Netzwerks „Language, Cognition, and Gender” kommt sie immer wieder mit den faszinierenden Eigenheiten unterschiedlicher Sprachen in Berührung. Für diesen Vortrag nutzt sie die Gelegenheit, dies mit ihrem Interesse an findig umgesetzten psychologischen Experimenten zu verknüpfen.

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Guernica und de Sade – Revolution und Bürgerkrieg Kunstwerke als Spiegel der Gesellschaft! (Workshop)

Politische Umbrüche, soziale, und technologische Revolutionen spiegeln sich auch stets in der Kunstproduktion der jeweiligen Epoche. Das Verstehen und Lesen-Können von Kunstwerken ermöglicht also auch immer tiefere Einblicke in die historischen Zusammenhänge.

Inwieweit können wir Künstler dann auch als hochsensitive soziologische Messinstrumente ihrer Ära verstehen? Ahnen und verarbeiten die Künstler evtl früher als andere, in welche Richtungen sich Umbrüche entwickeln können?

In einer Workshop-Athmospäre wird zum einen Grundwissen vermittelt, zum anderen aber auch die eigene Sensibilität traniert.

TeeKay (Thorsten Michael Kreissig) lädt als unkonventioneller Kultur- und Wissensvermittler, Konzepter und Eventmanager immer wieder zu aussergewöhnlichen Erfahrungen ein. In mehr als 120 Produktionen unterschiedlichster Stilrichtungen - von Strassen-Opern, Tanzabenteuern, Modenschauen und Erlebnis-Events erweitert er zeitgemäss die Grenzen künstlerischen Erlebens ebenso humorvoll wie effektiv. Als vielseitig ausgebildeter Theaterfachmann und Psychologe nutzt er dabei Wissen ebenso wie Intuition.

Theaterprojekte führten ihn u.a. in Berlin ans Theater des Westens und die Staatsoper Unter den Linden, in München and Bayrisches Staatsschauspiel, die Münchner Philharmoniker und das Staatstheater am Gärtnerplatz. International war er für das Opernhaus Graz, die Internationalen Musikfestwochen Luzern, das Stadsteater Malmö, die Türkische Staatsoper Izmir und das Kennedy Center Washington tätig.

2007 brachte er mit seiner Aktion „Dance the Cranko” eine ganze Stadt zum Tanzen und organisierte erfolgreich das erste Public Viewing für Tanz auf dem europäischen Kontinent. (Videoclips dazu sind unter dem Stichwort „Dance the Cranko” auf youtube zu finden.) Derzeit entwickelt er in Hannover „Twitter‘s mit Schwitters”, ein interdisziplinäres Kunstfestival.

2011 fand unter dem Titel „Köln denkt mit” seine an den TED-Talks orientierte Vision eines kostenlosen Bildungs-Events statt.

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Who wants to live forever? Über die Ethik der Unsterblichkeit (Vortrag)

Wir werden immer älter und bleiben dabei im Durchschnitt sogar gesünder. Große medizinische und technologische Fortschritte ermöglichen einen stetigen Anstieg der durschnittlichen Lebenserwartung und einige ambitionierte Biogerontologen sprechen sogar von der Möglichkeit der Unsterblichkeit, die mehr oder weniger greifbar zu sein scheint.

Aber nicht alles was machbar ist, ist auch erstrebenswert. Besonders die potenziellen gesellschaftspolitischen Konsequenzen stellen uns vor eine Herausforderung und erfordern eine gezielte ethische Betrachtung. Einem Recht auf gesundes und langes Leben stehen Forderungen nach globaler Gerechtigkeit und einer Gesamtnutzenbetrachtung gegenüber. Und schließlich stellt sich auch die Frage, in wie weit aus individueller Sicht ein deutlich verlängertes Leben wünschenswert ist.

Jenny Krutzinna, Jahrgang 1982, Hobby-Bioethikerin und Existenzgründerin in Frankfurt, studierte ursprünglich Rechtsphilosophie an der Oxford University, entschied sich dann aber gegen eine juristische Laufbahn und arbeitete statt dessen mehrere Jahre im Business Development and als Projektmanagerin in der Investmentbranche und in der Unternehmensberatung. Als das alles zu langweilig wurde, begann sie 2010 nebenbei ein Master-Studium in Medizinethik und –recht an der University of Manchester und denkt nun sogar über einen PhD in diesem Bereich nach.

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'Where have all the heroes gone' - zum Wandel des Heldenbildes in mittelalterlicher Epik (Vortrag)

„Rincewind could scream for mercy in nineteen languages, and just scream in another forty-four.”

Ein (fiktiver) Held zeichnet sich aus durch herausragende Fähigkeiten und/oder Leistungen: Tapferkeit und Stärke, Gerechtigkeit und Mitgefühl, Schläue und Weisheit. Doch welche Eigenschaften und Taten galten den Dichtern des Mittelalters und ihrem Publikum als besonders bewundernswert? Und welche Schlüsse auf die Gedanken- und Lebenswelt ihrer Zeit lassen die Darstellungen zu? Ein Streifzug durch einige besonders prominente oder schöne Texte zwischen 800 und 1250 (Waltharius, Erec, Daniel von dem blühenden Tal) soll aufzeigen, welchen Wandel das Heldenbild im Lauf der Zeit durchlebt.

Andreas Lenz hat Latinistik, Gräzistik und Germanistik in Mainz studiert. Seit 2011 beschäftigt er sich in seinem Dissertationsprojekt „Experimentelle Transformation epischer Heldenbilder im ‘Waltharius’ und im ‘Ruodlieb’” mit großer Freude, abgeschlagenen Gliedmaßen, ironisierten Helden, scherzenden Dichtern und dem ganzen Rest.

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Digitale Realität - Interaktion zwischen Mensch und Computer (Vortrag)

Computersysteme sind ein allgegenwärtiger Bestandteil der Lebens- und Arbeitswirklichkeit vieler Menschen geworden. Der Umgang mit diesen Computersystemen ist so vielfältig wie deren Aufgaben und Fähigkeiten. Die Veränderung von Bedienung hin zu Interaktion, Kooperation und Immersion nährt alte Fragen über die Möglichkeiten und Grenzen digitaler Berechnungsmodelle, über Analogien zu menschlich-kognitiven Fähigkeiten und über die Zusammenhänge zwischen Wahrnehmung und Realität von individuellen wie auch sozialen Umgebungen. Der Vortrag gibt einen Einblick in den Wandel der Computernutzung unter Berücksichtigung aktueller technologischer Entwicklungen am Beispiel intelligenter interaktiver Systeme. Dabei werden sowohl technische, psychologische als auch philosophische Fragestellungen beleuchtet sowie Reiz und Risiko aktueller und zukünftiger Entwicklungen diskutiert

Prof. Dr. Marc Erich Latoschik studierte Mathematik und Informatik an der Universität Paderborn, dem New York Institute of Technology und an der Universität Bielefeld. Nach einigen Jahren in der IT-Industrie promovierte er 2001 über „Multimodale Interaktion in Virtueller Konstruktion”. Im Anschluss übernahm Marc die Leitung des Labors für Virtuelle Realität und Künstliche Intelligenz an der Universität Bielefeld. Es folgten Rufe auf Professuren für Medieninformatik (HTW Berlin, 2007), für „Intelligent Graphics” (Universität Bayreuth, 2009) und schließlich für „Mensch-Computer-Interaktion” (Universität Würzburg, 2011). Marcs Arbeiten sind interdisziplinär ausgerichtet und verbinden interaktive 3D-Computergraphik mit Virtueller und Erweiterter Realität, Künstlicher Intelligenz und den Kognitionswissenschaften.

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Revolution im Himmel: die Erforschung des Himmels als Gegenstand der Kosmologie und der Theologie (Vortrag)

Die Erforschung des Himmels hat seit allen Zeiten die Gemüter erregt. Johannes Kepler sah darin die Möglichkeit, die Gedanken Gottes nachzuvollziehen. Giordano Bruno wurde für seine wissenschaftliche Neugier mit dem Scheiterhaufen bestraft, heißt es, und Galileo Galilei für seinen Übermut eingekerkert. Diese verbreiteten Ansichten entsprechen aber nicht der historischen Wahrheit. Das historische Bild ist differenzierter und somit auch spannender, als es zunächst den Anschein hat. Auch heute noch wird die Erforschung des Himmels weltanschaulich aufgeladen, Ausdruck der besonderen Bedeutung, die dessen Studium für die Menschheit hat.

Dr. Andreas Losch: *1972, Studium der ev. Theologie und etwas Soziologie, Judaistik und Philosophie in Bochum, Wuppertal, Jerusalem und Heidelberg. Promotion über das Thema „Jenseits der Konflikte - eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung von Theologie und Naturwissenschaft” in Bochum, derzeit wiss. Mitarbeiter in der Redaktion der Martin Buber Werkausgabe (Düsseldorf).

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Die Entwicklung des Universums (Vortrag)

Das physikalische Weltbild hat in den letzten einhundert Jahren eine durchgreifende Veränderung erlebt, deren Ausmaß nur mit der kopernikanische Wende verglichen werden kann. Sie ist geprägt durch die Beobachtung des expandierenden Universums und seiner makroskopischen Entwicklung aus einem mikrophysikalischen Anfangszustand. Erst nach der Entstehung der Sterne als thermonuklearen "Fabriken" für die schweren Elemente des Periodensystems der Elemente bildeten sich Moleküle und Staub im interstellaren Medium, die als Kometen und Meteoriten auch heute noch die Eigenschaften von Planetenoberflächen und Atmosphären beeinflussen. Die Vielzahl organischer Moleküle im Weltraum zeigt neue Möglichkeiten für die Entstehung des Lebens in der Entwicklung des Universums auf.

Prof. Dr. Karl Mannheim: Jahrgang 1963.
Studium der Physik in Heidelberg und Bonn (Diplom 1989)
Doktorarbeit über Radiogalaxien am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (1992)
Ludwig-Biermann Preis der Astronomischen Gesellschaft (1995)
Habilitation an der Universitäts-Sternwarte Göttingen (1997)
Heisenberg Stipendiat (1999-2001)
Ordinarius für Astronomie an der Universität Würzburg (seit 2001)

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Open Statecraft: Strategy for our networked world (Vortrag)

2012 ist Open Government überall: Politik und Verwaltung auf allen Ebenen wollen „Bürger” bei Entscheidungen integrieren. Allerdings, erschliessen weder O’Reillys metaphorische Definition „Government as a platform” noch die aus dem berühmten Obama-Memo abgeleitete Definition, die besagt, dass Government 2.0 aus transparentem, partizipativem und kollaborativem Regierungshandeln besteht, uns die Logik von Open Government als radikal neue Organisationsform. Aufgrund des Hypes um den Begriff scheint er so greifbar wie ein Stück Wackelpudding. Open Government impliziert eigentlich nur, die Logik von „Many-to-Many” (Crowd-sourcing, P2P, Peer Production) auf Fragen der Gemeinwohlgenerierung auszuweiten. Und das ist revolutionär und spannend.

Dr. Philipp S. Müller ist Business Development Director für den öffentlichen Sektor bei CSC Deutschland und lehrt zeitweilig an der Business School der Universität Salzburg (SMBS) und der Harvard Kennedy School. Sein neustes Buch Machiavelli.net - Strategie für unsere vernetzte Welt” ist gerade bei Scoventa erschienen.

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Medienlandschaft im Aufbruch (Vortrag)

Die Welt wird immer globaler. So weit, so banal. Viele fühlen sich allein aufgrund dieser Tatsache als Kosmopoliten. Ist dies wirklich der Fall?

Der Vortrag „Medienlandschaft im Aufbruch” reflektiert die Trends in der gegenwärtigen Medienlandschaft und zeigt auf, wie die Mehrheit der Medien die Einseitigkeit des Denkens weiter fördern und den menschlichen Geist einschränken. Gedankenspiele, basiert auf konkreten Fallbeispielen, zeigen Szenarien für die Zukunft des Journalismus auf – und wie auch Mitglieder von Mensa sich dabei einbringen können.

Fabian Neuen ist Gründer & CEO von Fair Observer (www.fairobserver.com), ein neuartiges journalistisches Projekt, das die Einseitigkeit in der Medienwelt überkommen und Transparenz schaffen will. Er konzentriert sich schwerpunktmäßig auf den Ausbau von Partnerschaften mit Hochschulen, Think Tanks und Medienpartnern sowie auf den Aufbau interner Prozesse.

Nachdem er in Malta, Afrika und Frankreich aufgewachsen ist, hat Fabian an der WHU, am INSEAD sowie an der Wharton School studiert. Er war knapp 7 Jahre bei Siemens Management Consulting und hat dort insbesondere in Indien und China strategische Wachstumsprojekte des Siemenskonzerns geleitet. Weitere Arbeitserfahrungen sammelte er bei Roland Berger, Bain & Company und Lazard.

Während seines Studiums, bei Siemens wie auch mit Fair Observer hat Fabian verschiedene Auszeichnungen erhalten, u.a. Mitglied der Dean’s List am Insead, als Siemens Global Top Talent wie auch als Stipendiat des German Silicon Valley Accelerators.

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Von der Plünderung zur Postwachstumsökonomie (Vortrag)

Die lang gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, bröckelt. Weiterhin scheint ein auf permanente ökonomische Expansion getrimmtes System kein Garant für Stabilität und soziale Sicherheit zu sein. Darauf deuten nicht nur die Eskalation auf den Finanzmärkten und die Schuldenkrisen hin, sondern auch die Verknappung jener Ressourcen („Peak Everything”), auf deren unbegrenzter und kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte. Zudem nährt die sog. „Glücksforschung” den Befund, dass Steigerungen des monetären Einkommens ab einem gewissen Niveau keine weitere Zunahme des subjektiv empfundenen Wohlbefindens hervorruft. Folglich ist es an der Zeit, die Bedingungen und Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten. Letztere ist das Resultat eines prägnanten Rückbaus arbeitsteiliger, geldbasierter und globalisierter Versorgungsmuster. Stattdessen werden Suffizienz und urbane Subsistenz als Ergänzung eines merklich reduzierten und zugleich umstrukturierten Industriesystems bedeutsam sein. Aus Konsumenten werden souveräne Prosumenten, die mittels reaktivierter Subsistenzressourcen (z.B. Handwerk) zur gemeinschaftlichen Versorgung beitragen. Zudem ist die Postwachstumsökonomie durch Sesshaftigkeit gekennzeichnet, also durch Glück ohne Kerosin.

Prof. Dr. Niko Paech ist Wirtschaftswissenschaftler und vertritt den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Er forscht und lehrt unter anderem in den Bereichen Klimaschutz, nachhaltiger Konsum, Umweltökonomik, Sustainable Supply Chain Management, Nachhaltigkeitskommunikation, Diffusionsforschung, Innovationsmanagement und Postwachstumsökonomik. Momentan ist er Vorsitzender der Vereinigung für ökologische ökonomie (Vöö), gehört unter anderem dem Post Fossil Institut (PFI), dem Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management (CENTOS), dem Kompetenzzentrum Bauen und Energie (KoBE) sowie dem wissenschaftlichen Beirat von Attac an. Er ist zudem Aussichtsratvorsitzender der Oldenburger Energiegenossenschaft (OLEGENO).

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Warum Freiheit immer missverstanden wird. Eine Richtigstellung im Anschluss an Ludwig von Mises (Vortrag)

Dass der Ruf nach Freiheit heute mehr denn je skeptisch bis ablehnend aufgenommen wird, verdankt sich tiefliegenden Missverständnissen des Freiheitsgedankens sowohl hinsichtlich seiner Fundierung als auch hinsichtlich seines Gehaltes. Diese theoretischen Fehler (welche sogar von Liberalen und Libertären regelmäßig begangen werden) werden in ihrer Wirkung noch dadurch verstärkt, dass die Fehleinschätzung der Freiheit sich für einflussreiche Gruppen als äußerst lukrativ erweist. – Im Anschluss an Arbeiten von Ludwig von Mises korrigiert der Vortrag nicht nur einige zentrale Irrtümer über die Natur der Freiheit, sondern er lässt auch verständlich werden, weshalb jede derartige Korrektur auf erbitterten Widerstand stößt.

Prof. Dr. Rolf W. Puster, geb. 1957 in Mannheim. Auf das 1976 aufgenommene Studium der Philosophie und Germanistik folgen dem Staatsexamen 1982 ein Stipendium der Stiftung Volkswagenwerk, diverse wissenschaftliche Angestelltenverhältnisse und die siebenjährige redaktionelle Mitarbeit an einer internationalen philosophischen Fachzeitschrift. An die Promotion in Philosophie 1989 schließt sich die Habilitation 1997 im gleichen Fach an. Nach Tätigkeiten als Hochschuldozent, Lehrbeauftragter und Lehrstuhlvertreter an verschiedenen Universitäten erfolgt 2003 der Ruf auf eine Professur für Philosophie an die Universität Hamburg. – Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der Philosophie sowie Liberalismus und Libertarismus.

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Die gute Seite von Facebook & Google, wie Datentransparenz unser Leben bereichern kann (Vortrag)

Wenn unsere Daten verwendet werden und an dritte weitergegeben werden, löst dies häufig Gegenwehr aus, vor allem, da dies gefühlt gegen unseren Willen und ohne unser Einverständnis geschieht. Doch was verpassen wir dadurch eigentlich?

Wer nicht zu finden ist, bleibt alleine und wessen Bedürfnisse nicht zu finden sind, dessen Bedürfnisse werden nicht befriedigt. Wir könnten so viel schneller gezielte Innovationen fördern und die Welt sich unseren Bedürfnissen anpassen lassen, wären Unternehmen und andere Menschen nur in der Lage zu sehen, was denn die Sachlage ist.

Lasst uns also aufhören paranoid unsere Daten schützen zu wollen, sondern lasst uns eine Welt betreten, in der sich jeder perfekt an unsere Bedürfnisse angepasst hat, und dies tun konnte, da er unsere Daten hatte. Zeit für eine (R)Evolution.

Marcel Rasche: Geboren am 29.04.1990 in Hagen, Westfalen. Abitur im Nordrheinwestfälischen Herdecke in 2008, danach Studium des Wirtschaftsingenieurwesens als duales Studium persönlich gefördert von Siemens als Partnernunternehmen. Abschluss und erhalt des Titels Bachelor of Engineering in 2011, danach Beginn der Promotion über das Thema automatisierte Bedarfsbefriedigung.

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Science Slam (Sonstiges)

Deine Forschung, 10 Minuten, Zeigs uns:
Wie auf den letzten MinD-Akademien hat jeder der Teilnehmer wieder die Chance in 10 Minuten seine Forschungsergebnisse in möglichst kreativer und humorvoller Weise vorzustellen. Die Ausgestaltung ist dabei vollkommen frei und euch überlassen, denn die Vorträge sollen nicht nur informieren, sondern auch unterhalten. Am Ende bewertet das Publikum die Vorträge nach Kreativität und Inhalt um den besten Slammer der diesjährigen Akademie zu bestimmen. Du hast Interesse? Meldet dich mit deiner Idee bei Marcel Rasche (Marcel.Rasche (at) gmail (dot) com)

Marcel Rasche, geboren 1990 studierte an der DH Ravensburg Wirtschaftsingenieurwesen von 2008 bis 2011 und beschäftigt sich aktuell mit einer Promotion im Bereich Wirtschaftswissenschaften. Nebenbei beschäftigt er sich als Management Trainer mit Präsentationstechniken, Körpersprache und weiteren Themen. Für den diesjährigen Science Slam bietet er zusammen mit den Vorjahresgewinnern auch vorbereitende Infos/Trainings für die Slammer an.

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Middle World - Die langsame Revolution(Vortrag)

Eine der revolutionärsten Entdeckungen der modernen Physik erfolgte beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit. Dies mag daran gelegen haben, dass dies wohl eine der langsamsten Revolutionen der Menschheitsgeschichte war (sie dauerte fast ein Jahrhundert): The Discovery of the Middle World! - wie Mark Haw es in seinem sehr empfehlenswerten Buch nennt [1]. Sicher sind auch dem einen oder anderen Nicht-Physiker Einsteins Theorien zur Relativität und zum Photoeffekt ein Begriff. Seine weitaus meistzitierte Arbeit aus seinem „annus mirabilis” 1905 kann allerdings als Fundament einer Welt bezeichnet werden, die „dazwischen” liegt...zwischen der (sub-)atomaren Welt der Quantentheorie und der makroskopischen Welt Newtons. Einer Welt in ständiger Unruhe, die mit Fug und Recht als Wiege des Lebens bezeichnet werden darf. Ich werde in diese Welt eintauchen, ihre Prinzipen darlegen und ihre Relevanz veranschaulichen, u.a. durch neueste Entwicklungen in der Nanotechnologie.

[1] Mark Haw, Middle World: the restless heart of matter and life

Daniel Rings studierte in Leipzig und Dublin Physik und hat zum Thema „Hot Brownian Motion” promoviert. Dies dürfte einem Teil des Publikums noch ein Begriff sein, dem er es auf dem MHN-Geburtstag bereits kurz vorgestellt hatte. Neben der Beschäftigung mit der theoretischen Physik ist Daniel Rings ein begeisterter Segelflieger und seit einer ganzen Weile auch aktives MHN-Mitglied.

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West goes East - Die revolutionäre Banalität fernöstlicher Gedankenwelt (Vortrag)

Wer im Osten sucht, dem fehlt im Westen etwas. Ende der 70er Jahre schienen mir linke Ideen im Niedergang begriffen, gesellschaftliche Veränderung auf politischer Ebene letztlich nicht möglich. Auf der Suche nach neuen Perspektiven kam ich in Kontakt mit Ideen von Osho, dem Buddhismus, Krishnamurti, Gurdjieff und Castaneda. Aus der Distanz gewann ich auch eine neue Sicht auf das Christentum.

Was ist im „östlichen” Denken anders? Wozu meditieren? Was ist der Nutzen eines Meister-Schüler-Verhältnisses? Heißt Ego-Losigkeit Selbstaufgabe? Kann es sein, daß Denken stört oder ein Erleuchteter eine Beule in sein Auto fährt?

Ulrich Roth: 1980-86 Studium der Medizin in Gießen
1986-94 Assistenzarzt im Oststadtkrankenhaus, Hannover
1989 Promotion
1994 Facharzt für Diagnostische Radiologie
bis 1997 in Radiologischer Praxis
1998 Facharzt für Allgemeinmedizin und Zusatztitel Psychotherapie
seither als ärztlicher Psychotherapeut in eigener Praxis

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Psychotherapie - Wie heilt die Arbeit mit der Seele? (Workshop)

Was tun Psychotherapeuten, wenn Sie das Innenleben behandeln? Woran orientieren sie sich? Was ist der Unterschied zwischen krank und gesund? Was soll anders werden? Wie entsteht eine Bewegung zu Neuem oder Besserem hin? Was passiert zwischen Patient und Therapeut? Wie gewinnt die Persönlichkeit des Therapeuten für den Patienten Wirkkraft?

In diesem Workshop möchte ich mit den Teilnehmern Ansätze einer Sprache zu finden versuchen, die weniger aus einem pathologisierenden Theoriegebäude stammt wie dies unsere „normalen” psychotherapeutischen Begriffsqualitäten tun.

Ulrich Roth: 1980-86 Studium der Medizin in Gießen
1986-94 Assistenzarzt im Oststadtkrankenhaus, Hannover
1989 Promotion
1994 Facharzt für Diagnostische Radiologie
bis 1997 in Radiologischer Praxis
1998 Facharzt für Allgemeinmedizin und Zusatztitel Psychotherapie
seither als ärztlicher Psychotherapeut in eigener Praxis

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Wirtschaft, Konjunktur, Zins, Wachstum, Schulden (Vortrag)

Nach der Wirtschaftskrise fragt sich die Welt, wie die wirtschaftliche Konjunktur stabilisiert werden kann, ohne dass staatliches oder privates „Deficit Spending” auf Dauer in die Überschuldung führt. Und die Frage nach den Grenzen des Wachstums bleibt weiter aktuell.

Ausgehend vom Zinsmechanismus werden Zusammenhänge aufgezeigt und Antworten gegeben. Zielgruppe sind interessierte Laien ebenso wie Menschen mit volkswirtschaftlichem Hintergrund. Einige der Fragen dürften sich für eine volkswirtschaftliche Studienarbeit oder Promotion eignen.

Axel Merlin Rutz hat Mathematik und - aus seiner Beschäftigung mit Wachstums- und Zinsfragen heraus - Volkswirtschaft studiert. Heute arbeitet er als selbstständiger Opensource-Webentwickler, Gründungsberater und Teamcoach, und immer, wenn die Zeit es zulässt, für eine bessere Welt.

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Die wahrscheinlich letzte Evolution des Menschen (Vortrag)

Was kommt eigentlich nach dem Tod? Die Vorstellungen variieren. Das Neue Testament antwortet mit der leiblichen Auferstehung der Toten. Doch was wiederum heißt das? Der Mensch scheint durch Tod und Auferstehung eine Veränderung zu durch„leben”: Der auferstandene Christus kann durch verschlossene Türen gehen und frühstückt kurze Zeit später mit seinen Jüngern gemeinsam Fisch. Paulus reflektiert die Auferstehung der Toten anhand vielfältiger Bilder. Aufgrund der empirischen Unwahrscheinlichkeit, dass der verstorbene und verwesende Mensch leiblich auferstehen kann und der schlichten Tatsache, dass keiner außer Christus es je erlebt hat, ergeben sich eine Vielzahl von Fragen: Ist die kommende Leiblichkeit anders als die jetzige? Aus welcher Materie besteht der künftige Leib? Wird der Auferstandene einen „perfekten” Leib haben? Kann Perfektion des Leibes noch „mein” Leib sein?

Die Theologie hat sich im Laufe der Jahrhunderte vielfältig mit der Denkbarkeit der Auferstehung auseinandergesetzt. Der Vortrag führt in die neutestamentlichen und andere antike Vorstellungen der christlichen Umwelt, von denen das Urchristentum maßgeblich geprägt ist, ein. Im Anschluss ist eine Diskussion über verschiedene Vorstellungswelten und die Denk(un)möglichkeit einer leiblichen Auferstehung der Toten sehr willkommen.

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Jungfernzeugung unter evolutionsbiologischen Aspekten (Vortrag)

Jungfernzeugung ist eine Möglichkeit der Fortpflanzung, die im Prinzip ohne einen männlichen Partner abläuft. Sie ist zwar im Vergleich zur geschlechtlichen Fortpflanzung im Tierreich ein relativ seltener Mechanismus, wo sie aber auftritt ist sie stets erfolgreich und garantiert hohe Nachkommenzahlen. In dem Vortrag werden Beispiele von Jungfernzeugung im Tierreich vorgestellt und die Vorteile und Nachteile dieses Fortpflanzungsmechanismus unter evolutionsbiologischen Aspekten diskutiert.

Prof. Dr. Dr. Manfred Schartl:
Studium der Biologie und Chemie in Gießen
Promotion in Genetik, danach Postdoc am Genetischen Institut in Gießen und am National Institute of Health in Bethesda, USA.
1985-1991: Arbeitsgruppenleiter am Genzentrum des Max-Planck-Instituts für Biochemie
seit 1991 Inhaber des Lehrstuhls für Physiologische Chemie der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg
Hauptarbeitsgebiete: Tumorforschung, Entwicklungsbiologie, molekulare Evolutionsforschung.

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Warum es eigentlich gar keine Evolution gibt! - Tricks für unsauberes Argumentieren (Workshop)

Der Workshop zielt darauf ab unsaubere und unfaire Strategien in Argumentationen besser erkennen zu können. Um die Strategien zu verstehen, werden sie selbst in Gruppenarbeiten eingesetzt, um zu verargumentieren wieso es eigentlich gar keine Evolution gibt.

Zu Beginn des Workshops werden einige Strategien vorgestellt, wie z.B.:

  • Umkehrung der Beweislast (ich behaupte was und ihr müsst erstmal das Gegenteil beweisen)
  • Verwendung von undefinierten oder mehrdeutigen Begriffen in verschiedenen Bedeutungen
  • Ausweichen in unbedeutende Details (z.B. „Missing Links ”)
  • Unzulässige Schlussfolgerungen
  • Intentionalistische Fehlschlüsse
  • Korrelation mit Kausalität verwechseln

Da es dabei auch um Formulierungen geht, ist es hilfreich wenn zumindest einige Teilnehmer auch einen Laptop o.ä. mitbringen könnten.

Otmar Seckinger, Jahrgang 80, hat in Furtwangen Medieninformatik studiert und befindet sich gerade in der Endphase eines berufsbegleitenden Bachelorstudiums Psychologie an der Fernuniversität Hagen. Er arbeitet als IT-Trainer, Berater und Coach vorwiegend in den Branchen Automotive und Medizintechnik. Nebenbei betreibt er den Blog http://kritischesdenken.wordpress.com/

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Die Zukunft ist agil! - Wie agil sind wir? (Workshop)

Agiles Projektmanagement = angewandte Evolution!

Nach einer kurzen theoretischen Einführung in die Thematik „agiles Projektmanagement” werdet Ihr ein kleines Projekt in Teams durchziehen und anschließend darüber reflektieren.

Ziel ist es, ein tiefes Verständnis für die Grundprinzipien und Vor- und Nachteile agilen Vorgehens zu entwickeln.

Nur noch so viel: Es macht Spaß!!!

Frank Schütz ist promovierter Informatiker. Während seiner Promotion war er viele Jahre für das Grundstudium der Informatik an der TU München mit verantwortlich.

Seit einigen Jahren arbeitet er für die InterFace AG. Er ist Leiter des IF Labs - einer Einrichtung, die es Studenten erlaubt Realworldprojekte unter Lab Bedingungen durchzuziehen und damit einen praktischen Erfahrungsschatz aufzubauen. Zu dem leitet er stellvertretend die Geschäftsstelle der InterFace AG in Nürnberg.

Trotzdem zieht es ihn immer wieder an die Uni zurück. So hielt er seit 2010 im Sommersemester zum Beispiel immer eine Übungsreihe zu Verteilten Anwendungen an "seiner" TU München oder spricht regelmäßig vor Studenten zum Thema Projektmanagement.

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Thomas Kuhns (r)evolutionäres Modell wissenschaftlicher Entwicklung (Vortrag)

In einem der wichtigsten Werke der Wissenschaftstheorie im vergangenen Jahrhundert, der „Struktur wissenschaftlicher Revolutionen”, zeichnet der amerikanische Wissenschaftshistoriker Thomas Samuel Kuhn ein Bild wissenschaftlicher Entwicklung, das neben Phasen hochgradig konvergenter Forschung durch Phasen radikaler, revolutionärer Umbrüche gekennzeichnet ist. Kuhns Vorschlag bricht auf diese Weise mit dem Bild, Wissenschaft sei ein Unternehmen, dessen Fortschreiten durch die stetige Anhäufung von mehr Erkenntnis und das Ausmerzen von Falschheiten adäquat beschreiben wird.

Kuhns Bild der Wissenschaft war ebenso einflußreich für viele wissenschaftliche Disziplinen wie heiß diskutiert und umstritten. Wie kann man in Kuhns Bild vermeiden, dass Wissenschaft letztlich ein irrationaler Prozess wird, in dem außerwissenschaftliche Faktoren wesentlich die Entwicklung bestimmen? Wie kann noch von wissenschaftlichem Fortschritt gesprochen werden, wenn es in den Wissenschaften radikale Umbrüche gibt?

Der Vortrag stellt Kuhns Bild der Wissenschaft kritisch vor, erläutert den Einfluß Kuhns und untersucht die revolutionären und evolutionären Aspekte in Kuhns Wissenschaftstheorie.

Dr. des. Markus Seidel:Studium der Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft an den Universitäten Münster, York (GB) und Siegen; Promotion im Fach Philosophie zum epistemischen Relativismus an der Universität Siegen (2012); Honorarreferent für politische Jugendbildung an der Heimvolkshochschule Haus Neuland e.V. (2005-2008); wiss. Mitarbeiter in einem DFG-Forschungsprojekt an der Universität Siegen zum Relativismus (2009-2012); seit 2008 - mit kurzer Unterbrechung - wiss. Mitarbeiter am Zentrum für Wissenschaftstheorie der Universität Münster

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English vis ä Tschörmän äksent – Giving presentations in English avoiding the 'Oettinger effect' (Workshop)

In 2010 a video of Günther Oetttinger giving a speech in English went viral. Although his speech was more or less perfect in grammatical terms, his pronunciation left much to be desired. Ranging among the most unsexy accents of the world, a German accent is nothing anyone would be particularly proud of. In order to avoid the 'Oettinger effect' it is absolutely vital to be aware of the phonological differences between English and German and to practise, practise, practise. Hence, this workshop will offer a short theoretical introduction followed by a practical unit, in which we will apply the newly gained knowledge. This workshop is especially aimed at those with a fairly good command of English who would like to work on their pronunciation in order to get rid of or to soften their German accent. Everybody is welcome! The workshop will be held in English, of course, but we will be able to switch to German whenever necessary.

Sönne Seifert is about to finish her English degree at Heidelberg University. As a teacher to be she is very interested in contrastive linguistics and both second language acquisition and second language teaching. In her year abroad (working as German teacher in Leicester, UK) she has ultimately fallen in love with foreign language teaching, the English culture and the English language.

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Intelligence designed - Wurden wir durch Schaden klug? (Vortrag)

2009 wurde das Darwinjahr gefeiert und gewürdigt, dass Darwins Hypothesen zur Evolution der Lebewesen weitgehend bis heute gültig sind. Es wird aber auch immer mehr zur Gewissheit, dass globale Katastrophen eine große Rolle gespielt haben, vor allem bei der „Makroevolution”, der Bildung neuer Arten oder höherer Taxa. Umstritten ist jedoch nach wie vor die Frage, ob die Entstehung höher organisierter Lebewesen durch Katastrophen beschleunigt oder sogar erst ermöglicht wurde. Dasselbe gilt auch für die Entstehung der menschlichen Intelligenz. Im Vortrag möchte ich nicht nur den bisherigen Forschungsstand beleuchten, sondern auch meine eigenen Schlüsse ziehen.

Dr. Bernd-Jürgen Seitz: Aufgewachsen in Esslingen und Nagold (Baden-Württemberg), Studium der Biologie in Freiburg im Breisgau, Abschluss mit Promotion, Thema: Beziehungen zwischen Vogelwelt und Vegetation; seit 1985 Mitarbeiter der Naturschutzverwaltung Baden-Württemberg, heute stellv. Referatsleiter im Regierungspräsidium Freiburg, seit einigen Jahren verstärkte Tätigkeit als Autor und Koordinator von Buchprojekten, derzeit Arbeit an einem Wissenschaftsroman zum Thema (R)Evolution.

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Staatsbankrott von 1945 - Staatsbankrott von 2013: Chance zur (R)Evolution? (Vortrag)

Jacques Rueff und André Piettre, 1953 ueber die Wirtschafts- und Waerungsreform von 1948:
„Der Schwarze Markt verschwand urplötzlich. Die Auslagen waren zum Bersten voll von Waren, die Fabrikschornsteine rauchten, und auf den Straßen wimmelte es von Lastkraftwagen. Wo es auch sei, überall statt der Totenstille der Ruinen das Gerassel der Baustellen. [...] Er setzte auf allen Gebieten des Wirtschaftslebens auf den Glockenschlag mit dem Tag der Währungsreform ein. [...] Von einem Tag auf den anderen füllten sich die Läden mit Waren, fingen die Fabriken wieder an zu arbeiten. Noch am Abend vorher liefen die Deutschen ziellos in den Städten umher, um kärgliche zusätzliche Nahrungsmittel aufzutreiben. Am Tage darauf dachten sie nur noch daran, sie zu produzieren.”

Vor dem Hintergrund dieses erfolgreichen Staatsbankrottes Deutschlands, fragt es sicht, ob ein Staatsbankrott Griechenlands nicht dem Retten, Zahlen und Sparen zu bevorzugen ist.

Davoud Taghawi-Nejad ist PhD-Student in „Economics of Complexity and Innovation” an der Universität Turin und wissenschaftlicher Assistent in Lehre bei den Vereinten Nation im ILO programm „Master of Applied Labour Economics for Development”. Er publizierte den Artikel „Technology shocks and trade in a network: How business cycles emerge from the interaction of autonomous agents”, in Lecture Notes in Economics and Mathematical Systems, Springer. Davoud war Forschungsassistent im Assetmanagment an der Freien Universität Bozen.

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MinD-Spielepreis 2013: Vorstellung der Nominiertenliste und Probespielen (Sonstiges)

Im Spielezimmer der Jugendherberge wird über die ganze Laufzeit der Akademie ein Tisch stehen, der vollgestapelt ist mit den zur Wahl stehenden Spielen. Evolutionstechnisch gesehen also „die Krone der Nominierungsphase”.

Welche Spiele das sind, wird in diesem „Workshop” in einer kurzen Präsentation erstmalig enthüllt. Dazu werden einige Informationen über das jeweilige Spiel, seine Regeln und eventuell schon andere eingeheimste Preise mitgeteilt. Mit dieser Präsentation fällt zudem der Startschuß für die Abstimmung zum MinD-Spielepreis 2013. Deshalb schließt sich an die knapp halbstündige Präsentation ein von mir geleiteter langer Spieleabend an, in dem ich jedes der zehn Spiele interessierten Gruppen zum Ausprobieren erkläre.

Jochen Tierbach,Jahrgang 1970 und Mensa-Jahrgang 2006, hat sich das (Spiel)Kind im Manne bewahrt. Und getreu dem Motto "Mensa ist das, was ihr draus macht", sich seine eigene Spielwiese ausgesucht und aufgebaut. Nach dem Studium des MHN-Intranets fragte er sich, warum aus den Überlegungen zu einem Spielepreis nichts geworden ist. Nach ein paar Fragen zu viel hatte er den Job inne und leitet seitdem mit unermüdlichem Einsatz mittlerweile im vierten Jahrgang die beiden Preis-Kategorien. Dabei kommt sogar die Zeit für die professionelle Jobsuche in der Spielebranche manchmal etwas zu kurz...

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Evolutionäre Blase oder revolutionärer Quantensprung? - Inklusive Hochbegabtenförderung in der Schule (Vortrag)

Der Beitrag greift ein aktuelles, inhaltlich hoch kontrovers diskutiertes Thema u.a. der Schulpädagogik auf. Da Inklusion nahezu flächendeckend seitens „behinderter” Kinder gesehen wird soll auf die ebenso nötige Beachtung Hochbegabter und besonders begabter Heranwachsende hingewiesen werden. Anhand eindrücklicher Beispiele werden die Schwierigkeiten der Erkennung, Förderung und Inkludierung deutlich gemacht und ein offenes Modell diskutiert.

Prof. Dr. habil Thomas Trautmann ist Professor für Grundschulpädagogik und -didaktik an der Universität Hamburg. Zuvor war ein 11 Jahre lang Chemie- und Biologielehrer. Er promovierte 1990 über ein Thema der Schülerverantwortung im Unterricht und habilitierte sich 1997 mit einer Arbeit über das kindliche Spiel. Seine Hauptarbeitsgebiete sind der reformorientierte Unterricht, die integrative Begabtenförderung, Kommunikation und Spiel.

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Die tagtägliche Evolution der deutschen Sprache (Vortrag)

Was gestern noch richtig war, ist heute falsch: Die deutsche Sprache entwickelt sich weiter, und das Tag für Tag. Während die einen jede Veränderung achselzuckend hinnehmen, möchten die anderen die deutsche Sprache am liebsten auf ihrem gestrigen Stand für immer einfrieren. Beide Haltungen sind gleichermaßen dumm. In meinem Vortrag möchte ich zeigen, wie sich das Deutsche verändert, warum es sich verändert, wer es verändert – und ob man etwas dagegen tun sollte.

Max Voigtmann M. A. ist studierter Sprachwissenschaftler, gelernter Tageszeitungsredakteur und Grafik-Designer. Er war Referent auf den MinD-Akademien „Sprache und Kommunikation”, „Kreativität und Innovation”, „Freiheit und Grenzen” sowie „Transformationen”; außerdem gehört er zu den „Irrationalen”, der Improtheatergruppe des MHNs, und moderiert seit einigen Jahren den Bunten Abend der Akademie. Er gestaltet das MinD-Magazin und hat das Corporate-Design von Mensa maßgeblich geprägt. Besondere Interessensgebiete von Max sind Kriminalliteratur, Eisenbahn, Psychologie und Film. Seit vergangenem Herbst promoviert er in Germanistik zum Thema Wortneuschöpfungen. Er hatte mehrere Lesungen als Autor (Kurzgeschichten, Gedichte) in München und ist unter anderem Mitglied in der Allianz Deutscher Designer (AGD), der Typographischen Gesellschaft München, dem Deutschen Journalistenverband und bei Mensa in Deutschland.

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Die sexuelle Revolution (Vortrag)

Wer 1962 es gewagt hätte, einem unverheirateten Pärchen ein Zimmer zu vermieten, musste damit rechnen, wegen Kuppelei vor Gericht zu landen. Heute, 50 Jahre später, kann man das Zimmer auch an eine polyamore homosexuelle Kommune vermieten – dem Staatsanwalt ist das egal. Und seit „Shades of Grey”, dem Sommer-Bestseller des Jahres 2012, ist selbst BDSM kein Randthema mehr. (Wenn das Buch bloß nicht so schlecht wäre …). Der Vortrag führt durch die Veränderungen der vergangenen 50 Jahre und zeigt Etappen und Meilensteine der sexuellen Revolution auf.

Babette Mairoth-Voigtmann ist Diplom-Grafikerin (FH), arbeitet als Grafikerin, Malerin und in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie spielt seit 2002 Improtheater und gehört zu den "Irrationalen", der Improtheatergruppe des MHNs. Ihre Interessen sind neben dem Zeichnen die Fotografie, Natur, Katzen und Bücher. Sie hatte Ausstellungen in und um München, Gemeinschaftsausstellungen unter anderem in Radeberg, Wiesbaden und San Giovanni d'Asso; regelmäßig stellt sie mit dem KünstlerKreis Haar aus. Beim MHN hat sie Seminare zu Improtheater und Pressearbeit mitgeleitet. Ihr Interesse am Thema des Vortrags ist die Überschneidung zwischen sexueller Revolution und der Frauenbewegung. Sie ist Mitglied in der Allianz Deutscher Designer (AGD), der Typographischen Gesellschaft München, bei Frauenstudien München und bei Mensa in Deutschland.

Max Voigtmann M. A. ist studierter Sprachwissenschaftler, gelernter Tageszeitungsredakteur und Grafik-Designer. Er war Referent auf den MinD-Akademien „Sprache und Kommunikation”, „Kreativität und Innovation”, „Freiheit und Grenzen” sowie „Transformationen”; außerdem gehört er zu den „Irrationalen”, der Improtheatergruppe des MHNs, und moderiert seit einigen Jahren den Bunten Abend der Akademie. Er gestaltet das MinD-Magazin und hat das Corporate-Design von Mensa maßgeblich geprägt. Besondere Interessensgebiete von Max sind Kriminalliteratur, Eisenbahn, Psychologie und Film. Seit vergangenem Herbst promoviert er in Germanistik zum Thema Wortneuschöpfungen. Er hatte mehrere Lesungen als Autor (Kurzgeschichten, Gedichte) in München und ist unter anderem Mitglied in der Allianz Deutscher Designer (AGD), der Typographischen Gesellschaft München, dem Deutschen Journalistenverband und bei Mensa in Deutschland.

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Stadtentwicklung im post-fossilen Zeitalter (Vortrag)

Die Welt wird Stadt. Das globale Bevölkerungswachstum geht einher mit einer Verstädterung unserer Umwelt. Auch wenn uns das in Europa nur mittelbar betrifft und die Entwicklung unserer Städte eher langsam und kontinuierlich vor sich geht, bietet diese globale Herausforderung große Chancen für neue Denkansätze und Lösungen auch für unsere Städte.

Die sogennante ökö-Stadt Masdar ist ein Meilenstein der zeitgenössischen Stadtentwicklung. Sie zeigt, dass eine sinnvolle Nutzung der neusten Technologie in Kombination mit der Untersuchung neuer Lebensstile unabdingbar ist, um zukunftsfähige Lebensräume zu gestalten. Lebenswerte Stadtquartiere können so entwickelt werden, dass sie Resourcen schonen, soziale Integration fördern, Natur und Pflanzen integrieren und daraus Ansätze für eine unverwechselbare Gestaltung entstehen.

Prof. Tobias Wallisser: Architekturstudium an der TU Berlin und der Universität Stuttgart, Postgraduate Studium an der Columbia University in New York. Von 1997 bis 2007 war er als Creative Director im Büro UNStudio van Berkel&Bos in Amsterdam tätig und u.a. für den Entwurf und die Ausführung des Mercedes-Benz Museums verantwortlich.

2007 Gründung von LAVA (Laboratory for Visionary Architecture) mit Chris Bosse und Alexander Rieck. Das Büro wurde bekannt durch den Prototypen für das Future Hotel und den Entwurf für das Stadtzentrum der CO2-freien Stadt Masdar. Schwerpunkte sind innovative und nachhaltige Konzepte für Gebäude und Stadtentwicklungen.

Seit 2006 ist er Professor für Digitales Entwerfen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, seit 2011 Prorektor.

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Contact Improvisation (Workshop)

MHNler sind naturgemäß Kopfmenschen. Doch kann es viel Spaß machen sich zu bewegen. Gemeinsam macht dies noch mehr Spaß. Im Workshop geht es dabei um eine Methode des freien Tanzes, die unter dem Titel „Contact Improvisation” bekannt ist. Wie der Name schon sagt, kommt man dabei in Kontakt ... vielleicht ergibt sich aus dem Workshop auch eine kleine Jam (so werden die Treffen von erfahrenen Contactern genannt).

Stefan Wladarsch, geboren 1966 in Ingolstadt, seit der Kindheit mit dem Theater in Berührung und viel Freude am freien Tanzen, mehrere Contact-Workshops, Tai Chi, die Erfahrungen als festes Mitglied einer Improvisationstheatergruppe und meine eigene „Contact-Gruppe” halten mich in Bewegung.

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Kreatives Schreiben (Workshop)

Im Mittelpunkt dieses Workshops steht das Thema was entwickelt sich beim Schreiben? Das können die Figuren sein die uns überraschen, das können aber auch Erkenntnisse sein ... über uns selbst, über das Leben und überhaupt.

Stefan Wladarsch, geboren 1966 in Ingolstadt, seit der Kindheit Berührung mit dem Theater und erste schriftstellerische Versuche. Einige der Veröffentlichungen wurden mit Preisen bedacht. Seit 2001 Mitglied einer Improtheatergruppe und etwa seit der selben Zeit Beschäftigung mit der Schreibmethode (Dramaturgie usw.).

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Emergenz - wenn Systeme plötzlich neue Eigenschaften bekommen (Vortrag)

In der Chaosforschung ist das Phänomen gut bekannt, obwohl alles nach den immer gleichen Naturgesetzen abläuft, kann ein System mit einem zusätzlichen Freiheitsgrad versehen, plötzlich völlig unvorhergesehende Systemzustände einnehmen. Das auftauchen dieser neuen Eigenschaften nennt man Emergenz. Im Vortrag versuche ich zu erläutern wie wir uns diesen Prozess vorstellen. Dabei versuche ich in alter Chaosforscherischer Tradition unterschiedliche Fachgebiete unter einen Hut zu bringen und z.B. Gemeinsamkeiten von Physik und der Arbeit von Schriftstellern zu fnden.

Stefan Wladarsch, geboren 1966 in Ingolstadt, Studium der Physikalischen Technik und „Studium Generale” in München. War in den 1990er Jahren einige Jahre „Chef-Chaot” (im Vorstand der Chaosgruppe an der TU-München e.V.) und schreibt seit frühester Jugend.

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