Programm der Mind-Akademie 2016

Programmübersicht: Wege - Kreuzungen - Wendepunkte

Hier findet Ihr das Programm der MinD-Akademie 2016.

Lydia BeneckeVortrag
Die Psychologie des Bösen: Was sind und tun eigentlich Psychopathen?

Ist Hannibal Lecter tatsächlich der Prototyp eines Psychopathen? Haben alle Psychopathen das Bedürfnis, andere Menschen zu töten? Wie stellt die Kriminalpsychologie fest, ob ein Mensch psychopathisch ist? Wie entsteht eine psychopathische Persönlichkeit? Wie gelingt es manchen psychopathischen Serienmördern, über Jahrzehnte als liebevolle Familienväter und freundliche Nachbarn ein unauffälliges Leben zu führen? Warum werden nicht alle Psychopathen kriminell? Wieviel vom „Bösen“ steckt auch in „normalen“ Menschen? Dieser Vortrag beleuchtet die Gefühls- und Gedankenwelten psychopathischer Menschen - sowohl jener, die mit erschreckenden Verbrechen Schlagzeilen machten, als auch jener, die ohne kriminelle Handlungen durchs Leben kommen und mitten unter uns sind. Diesen und anderen Fragen geht Lydia Benecke in Ihrem Vortrag nach. Eine spannende Reise in die Welt der Kriminalpsychologie.

Dr. Damian BorthVortrag
Aktuelle Forschungsthemen im Bereich Deep Learning

In diesem Vortrag erhält das Publikum einen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte des Deep Learning Competence Center am Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz.

http://www.dfki.uni-kl.de/~borth/

Die IrrationalenSonstiges
Die MinD-Akademie Impro-Show

Beim Improtheater entstehen aus wenigen Vorgaben aus dem Publikum Szenen und ganze Theaterstücke. Witzig, charmant, unterhaltsam - und das alles völlig ohne Proben und Absprachen. Improtheater ist schon seit jeher ein fester Bestandteil der MinD-Akademie. In diesem Jahr wollen wir etwas Neues ausprobieren. Die Impro-Show bekommt einen eigenen Slot! Kommt vorbei, schaut es euch an!

Die MHN-Improtheater-Gruppe „Die Irrationalen“ gibt es ca. seit 2003. Seit dem gibt es regelmäßig Anfänger- und Fortgeschrittenen-Workshops und auch mal den einen oder anderen Auftritt. Alle Mitglieder haben zwei Dinge gemeinsam: das MHN und ihre Leidenschaft für Improtheater. Das trifft auf dich auch zu? Dann trag dich unter https://wiki.mind-hochschul-netzwerk.de/wiki/Spezial:MHNMailadressen in den MHN-Theatersportverteiler ein und du bekommst alle Infos.

Verena EihoffWorkshop
Jonglierworkshop der 2. - Passing

Kaskade, Shower, Mills Mess, Passen - schon davon gehört? Wenn du Spaß daran hast, verschiedene Objekte gekonnt durch die Luft zu wirbeln oder es erst einmal lernen möchtest: der Jonglierworkshop gibt dir dazu Gelegenheit. Anfänger können lernen, mit drei Bällen zu jonglieren, während Fortgeschrittene und Profis ihre Tricks austauschen. Vorrangig gibt es dieses Jahr eine Einführung in das "Passen" (mit langem a), d.h. in das gegenseitige Zuwerfen von Bällen, Keulen, ... während des Jonglierens. Ein Grundstock an Equipment (Bälle, Ringe, Keulen) und einige Übungen und Tricks werden von der Workshopleitung bereitgestellt, wir freuen uns aber über jeden, der weiteres Equipment mitbringt.

Verena Eihoff schnuppert seit über 20 Jahren Zirkusluft. In der Schulzeit und während des Studiums war sie regelmäßig auf Conventions anzutreffen, wie z.B. auf Europäischen und nationalen Jonglierconventions oder der Weltgymneastrada in Lissabon. Sie trainiert Gruppen im Gerätturnen und führt Zirkusprojekte mit Kindern und Jugendlichen durch. Seit 2010 arbeitet sie als Schulpsychologin in München und unterrichtet Mathematik.

Dr. Maren EmmerichVortrag
Eine Reise zu den Wurzeln des Yoga

Yoga ist ein Lebensstil, der aus fünf Elementen besteht: physische Übungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama), vegetarische Ernährung, effektive Entspannung und Meditation. In meinem Vortrag möchte ich euch einen Einblick geben über die historischen und philosophischen Wurzeln des Yoga in Indien und über die vielen Richtungen, in die sich diese Tradition im Westen entwickelt hat.

Im Jahr 2009 habe ich während einer sehr stressigen und turbulenten Phase in meinem Leben begonnen, mehrmals pro Woche Yoga zu praktizieren. Ich war tief beeindruckt von dem Maß an innerer Ruhe und Gelassenheit, die dieses neue Hobby meinem Leben verlieh. Das inspirierte mich, mehr darüber erfahren zu wollen, wie die Methoden des Yoga in der Lage sind, solch eine gewaltige Wirkung zu entfalten und wo sie herkommen. Daher machte ich mich auf nach Indien, wo ich Anfang 2012 eine Yogalehrerausbildung absolvierte.

Dr. Maren EmmerichWorkshop
Yoga - Einführungsworkshop

In dem Workshop werde ich meine persönliche Mischung aus klassischem Hatha und dynamischem Flow Yoga unterrichten. Personen, die noch nie Yoga praktiziert haben, sind ebenso willkommen wie Leute mit Yogaerfahrung.

Im Jahr 2009 habe ich während einer sehr stressigen und turbulenten Phase in meinem Leben begonnen, mehrmals pro Woche Yoga zu praktizieren. Ich war tief beeindruckt von dem Maß an innerer Ruhe und Gelassenheit, die dieses neue Hobby meinem Leben verlieh. Das inspirierte mich, mehr darüber erfahren zu wollen, wie die Methoden des Yoga in der Lage sind, solch eine gewaltige Wirkung zu entfalten und wo sie herkommen. Daher machte ich mich auf nach Indien, wo ich Anfang 2012 eine Yogalehrerausbildung absolvierte.

Michael EnglerVortrag
Wege von technischen Normen

Wie entsteht eigentlich eine Norm wie die berühmte DIN A4? Wer hat eigentlich ein Interesse daran Normen zu etablieren? Der Prozess der Normung ist eine Form der Selbstregulierung der Industrie, wodurch Staat und die Politik entlastet werden. Daher ist dieses Thema nicht nur dröge und langweilig, sondern auch höchst spannend und eine höchst politische Angelegenheit. Es gilt nämlich in den meisten Gremien das Konsensprinzip. Der Vortrag beleuchtet anhand von Beispielen, wie Normen national und international entstehen, welche Organisationen die Normung vorantreiben und wer die maßgeblichen Spieler in der Normung sind. Zudem streift der Vortrag die Historie der Normung und gibt konkrete Hinweise zum Umgang mit Normen. Am Ende steht ein Fazit, was gut in der Normung funktioniert, wo die Normung an Grenzen stößt und warum es sinnvoll ist sich in der Normung zu engagieren.

Michael ist Berater zu den Themen Requirements- und Usability-Engineering sowie Software-Entwicklungsprozesse und agile Methoden in der Medizintechnik. Er engagiert sich im Normungsgremium DKE/UK 811.4 „Ergonomie, Gebrauchstauglichkeit, Gebrauchsanweisung“ und im Richtlinienausschuss des VDI zu „Medical SPICE“ und dem VDI Fachausschuss „Software-Qualität in der Medizintechnik“. Er ist Mitglied in den Arbeitskreisen Qualitätsstandards und Medizintechnik der German Usability Professionals Association. Er berät, schult und coacht Medizintechnik-Unternehmen und ist Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Oberösterreich für den Masterstudiengang Medizintechnik. Für den TÜV Rheinland und den TÜV SÜD hält er Seminare zu den Themen Entwicklung medizinischer Software und Usability- Engineering für Medizinprodukte. Zuvor war er bei British Telecom in Großbritannien und bei der Method Park Software AG. Er ist Diplom-Informatiker (FH) mit Fachrichtung Medieninformatik.

Manuel FritschVortrag
Gebraucht, geliebt und mehr. Warum ich bekomme, wovon ich früher nur träumen konnte.

Kurt FuchsVortrag
TTIP

Hunderttausende gehen auf die Straße gegen TTIP, warnen vor Chlorhühnchen, Hormonfleisch, Genfood und Investorenschutz, aber worum geht es bei TTIP wirklich? Was bedeutet die Abkürzung und was steckt dahinter? Wären die Auswirkungen des Abkommens tatsächlich so negativ wie von den Gegnern behauptet, oder vielleicht doch so positiv wie von der Wirtschaft erhofft? Diese und auch noch andere Fragen zu TTIP beantwortet der Vortrag.

Ich habe zuerst Maschinenbau an der RWTH Aachen und anschließend Jura an der Uni Münster studiert. Nach dem juristischen Referendariat habe ich zunächst in einer Unternehmensberatung und dann in einem Ingenieurbüro gearbeitet, bevor ich mich 2004 als Rechtsanwalt selbständig gemacht habe. Anfang 2015 habe ich schließlich meine Promotion in Jura erfolgreich abgeschlossen.

Prof. Dr. Wolfgang GaissmaierVortrag
Umgang mit Risiko als Herausforderung für Individuum und Gesellschaft

Viele Menschen haben heutzutage das Gefühl, in den unsichersten Zeiten überhaupt zu leben. Dabei ist das Leben trotz gegenwärtiger Krisen gerade in Europa so sicher wie nie zuvor. Gleichzeitig scheint immer weniger akzeptiert zu werden, dass die Welt trotz zunehmender Sicherheit immer eine riskante, ungewisse bleiben wird. Wir brauchen daher eine Gesellschaft, in der Bürgerinnen und Bürger informiert mit Risiken umgehen und leben. Doch ein informierter Umgang mit Risiko bleibt für viele eine Herausforderung. Anhand von Beispielen aus dem Bereich Gesundheit werde ich illustrieren, (i) dass ein mangelhafter Umgang mit Risiko ein kollektives Problem ist und keinesfalls nur Laien betrifft, (ii) dass ein Mangel an Evidenzkultur in der Gesellschaft dazu beiträgt, (iii) wie eine grundlegende Fehlwahrnehmung von Zufälligkeit vielerlei medizinischen und anderen Aberglauben befördert und (iv) wie soziale Prozesse die Risikowahrnehmung formen und verstärken können. Aber es gibt Hoffnung: Zum Abschluss werde ich darlegen, (v) wie sich diese Hindernisse durch das Unterrichten von statistischem Denken und durch transparente Risikokommunikation überwinden lassen, um ein Klima der Teilhabe, Aufklärung und Selbstbestimmung zu schaffen.

Prof. Dr. Wolfgang Gaissmaier, Jahrgang 1977, erforscht menschliches Entscheiden und Umgang mit Risiko als Professor für Sozialpsychologie und Entscheidungsforschung an der Universität Konstanz (seit 2014). Zu diesen Themen hat er bereits zuvor viele Jahre am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung geforscht und darüber auch promoviert (2007, Freie Universität Berlin) und habilitiert (2013, Universität Heidelberg). Zuletzt war er dort leitender Wissenschaftler des Harding Zentrums für Risikokompetenz. Seine Forschung wurde in international führenden Fachzeitschriften in Psychologie und Medizin veröffentlicht, darunter Annals of Internal Medicine, Annual Review of Psychology, JAMA, PNAS und Psychological Science. Wolfgang Gaissmaier wurde mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet und ist Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.

Carlos A. GebauerVortrag
Neuer Parlamentarismus: Zeit für eine Abgeordnetenhaftung

Alle Bereiche unserer Gesellschaft sind verrechtlicht. Alle? Nein. Einen rechtsfreien Raum gibt es: Das Parlament! Abgeordnete haften nicht für die Folgen ihrer Fehlentscheidungen. Anders als einen Schreiner, einen Arzt oder einen Reiseveranstalter treffen den Parlamentarier keinerlei persönliche Konsequenzen, wenn er inkompetente und schädliche Arbeit leistet. Und das, obwohl seine Entscheidungen meist sehr weittragend sind. Schlimmstenfalls wird er nicht wieder gewählt. Aber seine Rente ist ihm selbst dann noch sicher. Diese Lage rechtfertigt die Überlegung: Muss an dieser Stelle nicht etwas geändert werden? Ist es nicht Zeit für einen neuen Parlamentarismus? Welche Konsequenzen ergäben sich, würden Abgeordnete für ihre Gesetze haften müssen? Es wäre eine bessere Welt!

Carlos A. Gebauer studierte Philosophie, Neuere Geschichte, Sprach-, Rechts- und Musikwissenschaften. Neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht in Düsseldorf ist er Richter im Zweiten Senat des Anwaltsgerichtshofes NRW und stellvertretender Vorsitzender der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft. Als Autor schrieb und schreibt er u. a. für die FAZ, die NJW, die ZRP, den Schweizer Monat, die Schweizerzeit, die Magazine Cicero und Pardon, Novo Argumente, The European und Der Hauptstadtbrief sowie als regelmäßiger Kolumnist für die Freie Presse Chemnitz, die Wirtschaftswoche und das Monatsmagazin eigentümlich frei. Im Lichtschlag Verlag erschienen seine Bücher "Warum wir alle reich sein könnten und wie unsere Politik das verhindert", "Der Gesundheitsaffront" und "Die Würde des Menschen im Gesundheitssystem" sowie im Finanzbuchverlag das Buch "Rettet Europa vor der EU".

Thomas GoiserVortrag
Talk NERDY to me!

Kompetenz vermitteln, Podiumsdiskussionen mit Wortmeldungen aufrollen, Fallstricke bei Speaker Engagements umschiffen. Wer viel weiß, will vieles sagen. Und sich aktiv einbringen. Zumindest manchmal. Und nur allzu oft geht das dann schief. Die Lösung: Erwartungsmanagement und arbeiten mit dem, was im Setting schon da ist – also den Möglichkeiten von Raum und Zeit. Aus der Arbeit mit Einzelpersonen und Organisationen (die meisten sind in besonders „erklärungsbedürftigen Bereichen“ tätig – also Bildung, Wissenschaft, Soziales) möchte ich ein paar Tipps zusammenfassen, wie man Schwellenängste überwindet, sich bei Diskussionen möglichst wirksam zu Wort meldet und auch danach (z.B. beim Buffet) weitere interessante Kontakte knüpfen kann. Egal, ob (gesellschafts-)politische oder Fachdiskussion, mit ein paar Kniffen lässt sich viel erreichen. Und wenn Du selbst mal als Referent angefragt bist, kannst du dir dein Vortragendenleben ebenfalls einfacher machen. Ich freue mich auf spannende Begegnungen!

Thomas Goiser ist selbstständiger PR- und Unternehmensberater in Wien, Autor und Lehrbeauftragter an mehreren Hochschulen in Österreich. Nach Studien der Rechtswissenschaften, MultiMediaArt und Public Relations sowie Risiko- und Sicherheitsmanagement beschäftigt er sich heute mit neuen Vermittlungs- und Lernformen, der Verknüpfung von interner und externer Kommunikation und Möglichkeiten zur Steigerung der Resilienz von Organisationen. 2015 hat er www.konferenzkathi.net gegründet, einen kostenlosen und kuratierten Business- und Eventkalender für den deutschsprachigen Raum. Seit kurzem studiert er wieder in einem MBA-Programm. Nachhaltige Entwicklung ist ihm ein Anliegen, er lebt autofrei und möglichst gesund. Bei Mensa Österreich leitet er die „FrühSIG“, die einmal monatlich ein anderes Wiener Kaffeehaus zum Frühstücken besucht.

Dipl.-Psych. Henriette GreischelVortrag
Anderes Land, andere Leute, anderer Mensch? Bedingungen und Wirkung schulischer Auslandsaufenthalte

Internationale Mobilität ist in den letzten Jahrzehnten zu einem zentralen Lebensbestandteil junger Menschen geworden, der zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen mit sich bringen kann. Trotz der zunehmenden Popularität schulischer Auslandsaufenthalte wurden Bedingungen und Wirkungen dieser Lebenserfahrungen in der psychologischen Forschung bislang nur wenig beachtet. Wie wirkt sich ein einjähriger Auslandsaufenthalt an einer Gastschule auf die Schülerinnen und Schüler aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Längsschnittstudie PIRATS (Personality, Identity, and Relationship Experiences in Adolescent Trajectories) der Universität Jena. Im Rahmen eines prospektiven Kontrollgruppendesigns wurden 741 Schülerinnen und Schüler (etwa zwei Drittel nahmen an einem Schüleraustausch teil) im Alter von 14 bis 17 Jahren über 18 Monate hinweg mittels Online-Fragebögen zu fünf Messzeitpunkten befragt. Im Rahmen des Vortrags werden ausgewählte Ergebnisse zur Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung (u.a. Greischel, Noack & Neyer, 2016) im Kontext internationaler Mobilitätserfahrungen präsentiert und die Frage „Wird man im Ausland ein anderer Mensch?“ aus psychologischer Perspektive erörtert.
Greischel, H., Noack, P. & Neyer, F. J. (2016). Sailing uncharted waters: Adolescent personality development and social relationship experiences during a year abroad. Journal of Youth and Adolescence. doi: 10.1007/s10964-016-0479-1

Henriette Greischel ist Diplom-Psychologin und seit 2013 leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin im PIRATS Projekt (Personality, Identity, and Relationship Experiences in Adolescent Trajectories) der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach dem Studium in Leipzig und Binghamton/New York promoviert sie derzeit am Lehrstuhl für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik der FSU Jena bei Franz J. Neyer. Ihre Forschungsinteressen umfassen unter anderem Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung im Jugendalter sowie die Entwicklung persönlicher sozialer Netzwerke.

Tobias GüntherVortrag
Der digitale Wandel: 3D Modellierung & 3D Printing

Der 3D-Druck ist zurzeit noch eine Nischentechnologie, bietet aber die Herstellung individueller Produkte und damit einen höheren Nutzen für den User. In geschätzten 1-2 Jahren wird die Landschaft um Anwendungen erweitert, die es den Menschen ermöglichen, 3D-Modelle mit Hilfe von 3D-Konfiguratoren zu designen und in einem Material der Wahl beim Copy-Shop um die Ecke auszudrucken. Ich werde in meinem Vortrag einen Entwurf der benötigten Fähigkeiten, Prozesse und Technologien vorstellen.

Seit 2014 Professor für Wirtschaftsinformatik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Seit 2009 Geschäftsführer der Elaspix Unternehmergesellschaft „3D-Produktkonfiguratoren“. Seit 2005 ehrenamtliche Tätigkeit als Schiedsrichter und Jurymitglied bei der First-Lego-League und Robocup Dance. 2005-2009 Dozent für Informatik und Robotik Hochbegabtenförderung e.V. 2008 Recommind GmbH, Software-Entwickler Bereich Dokumentenverarbeitung, Rheinbach. 2004-2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotion: Data mining in diagnostic charts and treatment outcome prediction for Vision Restoration Therapy, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. 2004 Diplomarbeit: Modeling and Parametrisation of Neuromorphic Vision Sensors in an ODE-driven Simulation Environment, Fraunhofer Gesellschaft, Institut für Autonome Intelligente Systeme, Sankt Augustin.

Dr. Markus GygerVortrag
Storytelling - Wie bringe ich meine Geschichte spannend auf den Punkt?

Geschichtenerzählen ist weit mehr als die abendliche Vorlesestunde mit unseren Kindern; das ganze Leben besteht aus Geschichten. Das Marketing hat schon vor einiger Zeit das „Storytelling“ als wirksame Werbemethode gefunden, aber auch im Privatleben und im Beruf hilft es ungemein, wenn man Inhalte spannend und überzeugend auf den Punkt bringen kann. Besonders dann, wenn es gilt, jemanden von einer Idee zu überzeugen: Meinen Chef von meinem neuen Konzept, meinen Traumarbeitgeber, dass ich der Richtige für die Stelle bin oder Freunde, dass mein Urlaub wirklich toll war. Was braucht eine gute Geschichte? Wie erzeuge ich einen Spannungsbogen? Welchen Einfluss hat das richtige Timing? In diesem Vortrag wird eine sehr einfache Struktur für gute Geschichten vorgestellt und mit Beispielen aus unterschiedlichen Kontexten auf Herz und Nieren geprüft.

Dr. Markus Gyger ist promovierter Biophysiker und arbeitet als freiberuflicher Trainer und Coach. Als solcher vermittelt er Berufseinsteigern und Nachwuchswissenschaftlern die nötigen Soft Skills für einen erfolgreichen Start in ihre Karriere. Seine Themengebiete reichen von Präsentationstechniken und Kommunikation über Projektmanagement bis zu Improvisationstheater-Techniken für den Wissenschafts- und Berufsalltag. Bei der MinD-Akademie ist er seit 2007 jedes Mal dabei gewesen und hat regelmäßig Workshops, Vorträge und Moderationen beigetragen und im Programmteam mitgewirkt.
Mehr Informationen unter: www.gyger-training.de

Bianca HankeVortrag
Reproduktion bei Haussäugetieren - let me tell you about the birds and the bees...

Wie funktioniert Fortpflanzung grundsätzlich? - Weiß ich, denken die meisten. Neben den Basics der Säugetiervermehrung soll es im Vortrag aber auch um die Formen moderner Tierzucht und -vermehrung gehen. Außerdem gibt es ein paar Kuriositäten und Fun Facts aus der Tierwelt. Was steckt hinter induzierter Ovulation und Ferkelproduktion, warum leiden Cavalier King Charles Spaniel unter Kopfschmerzen und was hat der Mensch damit zu tun?

Bianca Hanke, 1988 geboren in Hamburg, studierte von 2007 bis 2013 Veterinärmedizin in Hannover. Direkt im Anschluss startete die externe Dissertation in Göttingen und Hannover. Schwerpunktmäßig befasst sie sich in ihrer Arbeit mit Trächtigkeits-assoziierten Glykoproteinen bei Schafen und Ziegen. Die Reproduktionsbiologie und -medizin war immer eine Hassliebe und das Antreten der Dissertation in diesem Fachgebiet mindestens ironisch. Wenn sie nicht gerade herumdoktert, frönt sie der (selbstgemachten) Musik und dem Sport, von Tanzen bis Wassersport.

Dr. Sebastian HarrachVortrag
Einführung in das Natural Language Processing am Beispiel der Multidokumentzusammenfassung

Intensive Recherche ist heute für viele Tätigkeiten unerlässlich und unterliegt meist sehr engen Zeitvorgaben. Insbesondere bei Entscheidungsprozessen hat die Qualität der Rechercheergebnisse weitreichende Konsequenzen. Zugleich explodiert die Menge verfügbarer Dokumente und gerade elektronische Quellen werden immer komplexer, sind hochgradig heterogen und weisen eine sehr unterschiedliche Informationsqualität auf.
In diesem Vortrag wird es darum gehen, eine Einführung in das Natural Language Processing (=die Verarbeitung von natürlichsprachlichen Texten) zu geben. Es wird am Beispiel der Multidokumentzusammenfassung beschrieben, was die entsprechenden Technologien leisten können und sollen und an welchen Problemen aktuell geforscht wird. Die Frage, die im Zentrum stehen wird, ist: wie kann man aus heterogenen Textquellen mittels automatisierter Methoden strukturiertes Wissen extrahieren und aus diesem ein informatives und stilistisch homogenes Dossier aufbereiten.

Dr. Sebastian Harrach arbeitete zunächst als Unternehmensberater und promovierte anschließend in Technikphilosophie zu Machine Learning. Heute ist er an der TU Darmstadt als akademischer Geschäftsführer am Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) Lab tätig. Das UKP beschäftigt sich ausschließlich mit Natural Language Processing, der Verarbeitung textuell vorliegender Sprache.

PD Dr. Oliver HerbortVortrag
Die erstaunliche Komplexität alltäglicher Bewegungen: Eine Herausforderung für unser Gehirn

Wir bewundern Menschen, die ihren Körper und ihre Bewegungen virtuos beherrschen. Wir sind fasziniert von Lionel Messis Fussballakrobatik, den spektakulären Stunts und Kämpfen von Bruce Lee oder Jackie Chan und der Perfektion von Pianisten wie Lang Lang. Allerdings steckt auch in unseren alltäglichen Bewegungen eine unglaubliche Komplexität. Jedes Mal, wenn wir etwa unser Smartphone benutzen oder eine Tasse greifen, muss unser Gehirn eine Reihe von komplizierten Problemen lösen. Dies geschieht größtenteils unbewusst und mit bemerkenswerter Effizienz. So reagieren wir blitzschnell (und erstaunlich clever) auf Veränderungen in der Umwelt und erweitern unseren Bewegungsspielraum stets durch vorausschauendes Handeln. Diese raffinierten Prozesse, die alltägliche Handlungen erst ermöglichen, unterstützen aber auch höhere kognitive Fähigkeiten und erlauben es so zum Beispiel, die Intentionen anderer zu verstehen.

Oliver Herbort forscht und lehrt am Lehrstuhl für kognitive Psychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er untersucht die Prozesse der Planung und Kontrolle zielgerichteter Bewegungen mit Hilfe von Experimenten und Computermodellen.

Prof. Dr. Thomas JunkerVortrag
Die Evolution der Phantasie: Warum wir ohne Kunst nicht leben können

Kinder singen und tanzen, sie malen Bilder und erzählen Geschichten – und sie tun dies freiwillig, mit großer Ernsthaftigkeit und mit Freude. Als Erwachsene führen sie ihre Spiele dann oft fort und wenn sie einem Publikum gefallen und vor der Kritik bestehen können, nennen wir sie Kunst. All dies ist so vertraut, dass man leicht übersieht, wie ungewöhnlich dieses Verhalten aus biologischer Sicht ist. Warum sind die künstlerischen Talente und Interessen in der Evolution entstanden? Haben sie einen direkten Nutzen für das Überleben oder entstanden sie als entbehrlicher Nebeneffekt? Sind es kulturelle Erfindungen oder reine Lusttechnologien? Und was bedeutet dies für die Zukunft der Kunst? Denn Evolution ist Wandel: Verhaltensweisen entstehen, verändern sich und können wieder verschwinden. Der Vortrag wird schildern, wie Evolutionsbiologen die Rätsel der Kunst zu lösen versuchen und ein neues Modell vorstellen.

Prof. Dr. Thomas Junker lehrt Geschichte der Biowissenschaften an der Universität Tübingen. Von 1992-1995 war er Mitherausgeber von Charles Darwins Briefwechsel in Cambridge (England) und Postdoc bei Ernst Mayr am Department of the History of Science der Harvard University. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel zur Geschichte und Theorie der Evolutionsbiologie und Anthropologie veröffentlicht. Aktuelle Publikation: Thomas Junker. Die Evolution der Phantasie: Wie der Mensch zum Künstler wurde. Stuttgart: S. Hirzel, 2013.

Prof. Dr. Raffael KalischVortrag
Resilienz

„Resilienz“ ist dabei, eine ähnliche Karriere in den großen Publikumsmedien und in der Ratgeberliteratur zu machen wie vormals „Stress“, „Burnout“ oder „Depression“. Gleichzeitig floriert eine Seminar- und Coaching-Szene, deren Protagonisten versprechen, uns widerstandsfähiger gegen Belastungen und fit für unseren stressigen Alltag zu machen. Große Firmen wittern die Chance zum Abbau von Krankheitstagen und zum noch effizienteren Einsatz von Mitarbeiter/innen. Was steckt dahinter? In der Veranstaltung wird der Resilienzbegriff aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet; gesicherte Erkenntnisse und neueste Forschungsansätze - auch aus der Neurobiologie - werden vorgestellt. Resilienz, richtig verstanden und seriös beforscht, bietet ein neues, vielversprechendes Paradigma für die Verbesserung der mentalen Gesundheit und der Lebensqualität der Bevölkerung, mit zahlreichen Anknüpfungspunkten zur eigenen Lebensbewältigung.

Studium der Humanbiologie in Marburg und Paris. Doktorarbeit im Bereich der Hochfeld-Bildgebung an einem Tiermodell der Angst am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Postdoktorand am Functional Imaging Laboratory (FIL) des Wellcome Departments for Neuroimaging, University College London. Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe der DFG am Institut für Systemische Neurowissenschaften des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Professor für Human Neuroimaging und Leiter des Neuroimaging Center (NIC) an der Universitätsmedizin Mainz. Gründungsmitglied des Deutschen Resilienz-Zentrums Mainz (DRZ), Sprecher der International Resilience Alliance intresa.

Werner KonikVortrag
Was kostet ein Mensch - Der Weg durch den Eisernen Vorhang

Dies ist die kurze Geschichte eines jungen Mannes, der schicksalhaft als Leibeigener geboren wurde und sich in die Freiheit kämpfte. Wir folgen seinem langen und gewundenen Weg von Ost- nach Westdeutschland während des Kalten Krieges. Im Angesicht von Unrecht und Unterdrückung traf er harte Entscheidungen und ließ alles zurück. Nach Jahren der Auflehnung und politischer Haft in 12 kommunistischen Gefängnissen wurde er schließlich wie ein Sklave verkauft. Er begann 1981 ein neues Leben. Sie hören die Geschichte einer Reise im 20. Jahrhundert von kommunistischer Gewaltherrschaft in demokratische Freiheit.

Geboren 1955 in der DDR
Stasi-Haft 1979
Freigekauft 1981
Berufliche Karriere bis 2009 bei SAP
Ausgedehnte dienstliche Auslandsaufenthalte in Australien und Asien
Private Reisen in über 40 Länder
Ausbildung als Coach
Privatier seit 2010
Ehrenamtlicher Schöffe und Jugendbetreuer
Zeitzeuge der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Berlin
Mitglied bei Mensa, Triple Nine Society, Firelist Subscriber (The Prometheus Society)

Sören KöserVortrag
Auf dem schnellsten Weg

Navigationssysteme benutzen heute nahezu alle. Doch welche Algorithmen stecken hinter der Routenplanung? Wie berechnet man die kürzeste, schnellste oder landschaftlich schönste Strecke? Oder "Alternativrouten" - was auch immer das sein mag? Der Vortrag gibt einen Überblick über die verwendeten Algorithmen, zeigt, wie man bessere und schnellere Ergebnisse erzielen kann, und beleuchtet weitere Anwendungsbereiche für diese Verfahren.

Sören Köser, Jahrgang 1977, ist Diplom-Wirtschaftsinformatiker und arbeitet seit 2001 als Softwareentwickler und -architekt für ein großes deutsches Marktforschungsunternehmen im Bereich Geoinformatik. Seine Freizeit teilt er (zu ungleichen Teilen) zwischen seiner Tochter, der Redaktion des MinD-Magazins und der Inszenierung eines Theaterstückes auf.

Dr. Sara KöserVortrag
Nur die Besten! Personalauswahl als wichtiger Schritt auf dem beruflichen Weg

Wenn Personen gut zu ihrer Arbeitsstelle passen, ist das ein Gewinn für alle Beteiligten. Um eine passende Person für eine freie Stelle zu finden, lassen sich Personalverantwortliche vieles einfallen: von der internen Stellenausschreibung bis hin zum Headhunter und vom kurzen Gespräch bis hin zum mehrtätigen Assessment-Center. Als empirisch fundierter Königsweg gelten derzeit strukturierte Auswahlverfahren, bei denen die Auswahlkriterien verbindlich und das Verfahren für jede Bewerberin und jeden Bewerber gleich sind. Durch die hohe Strukturierung wird ein objektives und valides Urteil möglich. Wenn zudem verschiedene Aufgaben und Fragen für das Verfahren sorgfältig ausgewählt werden, wird ein umfassendes Kompetenzprofil sichtbar. Fast trotzig wirken da diejenigen, die nach einem unstrukturierten Gespräch aus dem Bauch heraus ihre Personalentscheidung treffen - aber auch dieses Vorgehen wird beworben und verteidigt. Alles mit dem Ziel, den oder die Beste zu finden. Wie Bewerbungssituationen durch die Verantwortlichen gestaltet werden und was das für die Bewerberinnen und Bewerber bedeutet, ist Gegenstand dieses Vortrags.

Dr. Sara Köser beschäftigt sich tagtäglich mit strukturierten Auswahlverfahren. Die Diplompsychologin studierte an der Universität Heidelberg und promovierte an den Universitäten Bern (Schweiz) und Trondheim (Norwegen). Zunächst forschte und lehrte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fernuniversität in Hagen und der Universität Mannheim. Dann wechselte sie die Seiten und ist nun Referentin für Personalentwicklung am KIT. Hier ist sie für die Konzeption und Implementierung von eignungsdiagnostischen Elementen in Berufungsverfahren zuständig, in denen überfachliche Kompetenzen wie Führungskompetenz oder Motivation der angehenden Professorinnen und Professoren abgebildet werden.

TeeKay KreissigSonstiges
Transient Societies - von Migration und Flucht zu Integration, Empowerment und Partizipation

Nie zuvor waren mehr Menschen in Bewegung. Ob als freiwillig oder unfreiwillig Reisende, als Flüchtende oder Touristen, ob als Menschen, die auf der Suche nach etwas Besserem sind oder nur dem Schlimmsten entgehen wollen: das 21. Jahrhundert bewegt Menschen physisch und psychisch. Im Rahmen dieser Paneldiskussion werden Neuankömmlinge in Deutschland über ihre unterschiedlichen Erfahrungen berichten und als Ansprechpartner für die verschiedenen Initiativen der Refugee Academy zur Verfügung stehen. Refugee Academy – erfolgreiche Lernerlebnisse für Geflüchtete – Empowerment und Partizipation. Das Prinzip der „Refugee Academy“ ist bestechend einfach. Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Die vielfältigen Potentiale und Fähigkeiten der Geflüchteten werden schon kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland erkannt, gefördert, entwickelt und konstruktiv eingebracht. So wird die unnötige, frustrierende und demotivierende Phase der Untätigkeit und Abkapselung in den Unterkünften vermieden. Unsere Vision: Eine Gesellschaft, in der Menschen aus anderen Kulturkreisen sozial und materiell voll integriert sind und ihre Fähigkeiten zum Wohle aller optimal entfalten können. Weitere Infos unter http://www.refugeeacademy.de/

TeeKay engagiert sich seit 2016 im Rahmen der von ihm gegründeten Refugee Academy für die schnelle Integration und das Empowerment von Geflüchteten. Der studierte Psychologe (TU Berlin) verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz im Bereich interkultureller Begegnungen, den er zunächst als erfolgreicher Theaterregisseur und Eventkonzepter umgesetzt hat. Als Berater und Projektentwickler konzipiert er für unterschiedliche Auftraggeber und Institutionen interdisziplinäre Programme mit hoher Nachhaltigkeit. Als Coach trainiert und entwickelt er die kommunikativen und kreativen Fähigkeiten von Wissenschaftlern, Geschäftsleuten, Studenten, Professoren und Künstlern im In- und Ausland. Er unterstützt und fördert Teambuilding- und Change-Management-Prozesse mit einer breiten Methodenpalette und ist als freischaffender Dozent Gast bei vielen Unternehmen, Universitäten und Verbänden. Zu seinen Klienten gehören u.a. das IPK Fraunhofer Institut in Berlin, die Leuphana University in Lüneburg, Common Purpose Deutschland sowie die Lift Innovations-Konferenz in Genf. Er konzipierte zahlreiche Projekte mit Jugendlichen und Erwachsenen in multilingualen Kontexten (u.a. für die Stiftung Mercator mit je zehn jungen Erwachsenen aus zehn Neu-EU-Mitgliedstaaten) und ist Spezialist für niedrigschwellige, pragmatische interkulturelle Veranstaltungen, mit denen er Menschen aus verschiedensten sozialen Schichten, ethnischen und sprachlichen Hintergründen zusammenführt. So brachte er mit seiner Aktion „Dance the Cranko“ 2007 in Stuttgart eine ganze Stadt zum Tanzen: von Jung bis Alt, vom VIP bis zum Nobody, vom Sportler bis zum IT’ler und Verwaltungsangestellten gelang es ihm, die Landeshaupstadt nachhaltig zu begeistern.

Dr. Jörg KunzeVortrag
Kamera: Photon trifft Silizium

Das Licht ist an. Viele kleine Photonen wuseln durch den Raum. Ein paar davon flutschen durch ein Objektiv und landen in einer Kamera. Dort betreten sie neugierig ein Stück Silizium. Das nennen wir einen Chip. Und da drin treffen sie auf kleine Elektronen. Die Elektronen stecken gerade im Stau fest und kommen nicht vorwärts. Ein sanfter Schubser des Photons wirft sie auf eine andere Fahrspur und schon haben sie freie Fahrt. Doch wo geht die Fahrt hin? Das kann man festlegen, indem man winzige Mengen an Elektronenlock- oder Ekelstoffen in das Silizium mit einbaut. Dann wollen die Elektronen entweder hin oder aber möglichst weit weg. Damit lassen sich die Elektronen zusammenpferchen wie eine kleine Herde. Die zählt man durch und daraus entsteht ein Pixelwert. Viele Elektronen bedeutet viel Licht. Dafür braucht man einen Transistor. Und der funktioniert genau nach den gleichen Prinzipien. Nämlich mit Elektronen, die angelockt oder weggescheucht werden. Und so entsteht ein digitales Bild in einer Kamera.

Jörg Kunze ist in der Schweiz geboren als Sohn einer Österreicherin und eines Sachsen. Er ist im Saarland aufgewachsen, hat in Kiel Physik studiert und in Hamburg promoviert. Aktuell leitet er ein Forschungsteam bei dem Kamerahersteller Basler AG in Ahrensburg und entwickelt dort neue Technologien, neue Patente und Studenten als neue Mitarbeiter.

Dr. Claudia LangoschVortrag
Irrwege sind auch Wege?!

Wohin will ich gehen? Was will ich in meinem Leben erreichen? Soll ich das machen, was mir Spaß macht? Oder lieber das, von dem alle sagen, dass es Geld bringt? Ob es um den Studienplatz nach dem Abitur, eine Spezialisierung im Studium oder einen Karriereweg im Berufsleben geht - die meisten von uns müssen sich irgendwann festlegen. Doch wie kann ich eine gute Entscheidung treffen? Mit dem Kopf? Oder doch lieber aus dem Bauch heraus? Um diese für unser Leben und unsere Entscheidungen wichtigen Fragen geht es in dem interaktiven Vortrag. Er untersucht, welche Antworten auf diese Fragen die Philosophie, Psychologie und Soziologie geben. In einem zweiten Teil werden die TeilnehmerInnen selbst aktiv und erarbeiten ihre eigenen Antworten.

Dr. Claudia Langosch studierte Sprechwissenschaften in Halle und promovierte über Predigtrhetorik im 18. Jahrhundert. Seit ihrem Studium ist sie als Trainerin und Dozentin in Kommunikations- und Rhetoriktrainings tätig. In einem Projekt zur Förderung von Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft begleitete sie Studentinnen auf der Suche nach einem Arbeitsplatz oder einer Promotionsstelle. Während ihrer Tätigkeit bei der Kabel Deutschland Kundenbetreuung GmbH unterstützte sie Manager bei der Suche nach ihrem Karriereweg. Seit 2015 ist Dr. Claudia Langosch selbständig als Trainerin und Coach tätig.

Prof. Dr. Barbara MertinsVortrag
Wie Sprache unsere Weltsicht bestimmt

Wie hängen Sprache und Denken zusammen? Werden unsere Gedanken von sprachlichen Strukturen unserer Muttersprache mitgeformt oder gar determiniert? Oder sollen wir eher davon ausgehen, dass unsere Gedanken von Sprache unabhängig sind, sprich als eine wortlose Gedankensprache zu betrachten sind, die erst durch Kommunikation in eine konkrete (sprachspezifische) Wortabfolge übersetzt wird? Die Erforschung dieser Fragen hat eine lange Tradition in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, die zwischen Linguistik, Anthropologie, Psychologie, Philosophie und in letzter Zeit auch Psycholinguistik und Kognitionswissenschaft angesiedelt sind. Es soll betont werden, dass es trotz der langjährigen, intensiven und zunehmend interdisziplinär angelegten Untersuchungen zur Beziehung von Sprache und Denken keinen Konsensus unter den Wissenschaftlern darüber gibt, wie Sprache und Denken zusammenhängen. In diesem Beitrag wird die Position vertreten, dass die Struktur bzw. die Grammatik unserer Muttersprache entscheidend dafür ist, wie Informationen visuell aufgenommen, verarbeitet und in Sprache umgesetzt werden. Es werden empirisch gestützte Daten aus linguistischen sowie Blickbewegungs- und Gedächtnisstudien präsentiert. Die Ergebnisse der Studien zeigen eindeutig, dass in Verbindung mit sprachlichen Präferenzen auch visuelle Aufmerksamkeitsstrukturen sowie Erinnerungsvermögen variieren. Mit anderen Worten, die Muster des Blickbewegungsverhaltens bestätigen die in der sprachlichen Darstellung beobachteten Kontraste.

Prof. Dr. Barbara Mertins ist seit August 2015 Professorin für Linguistik des Deutschen mit dem Schwerpunkt empirische und experimentelle Linguistik am Institut für deutsche Sprache und Literatur an der TU Dortmund. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf psycholinguistischen Themen: Sie forscht zum Zusammenhang zwischen sprachlichen Strukturen, mentalen Prozessen und der Art und Weise, wie vor allem grammatisches Wissen verarbeitet und repräsentiert wird. Dabei interessiert sie sich insbesondere für die Sprachproduktion von bilingualen und multilingualen Sprechern sowie für verschiedene Sprachstörungen, z.B. Aphasie. In ihrer Vorgehensweise verwendet Frau Mertins vorwiegend experimentell ausgerichtete Techniken der chronometrischen Datenerfassung und Blickbewegungsaufnahmen (Eye-Tracking). Nach dem Studium der Sprachwissenschaft (mit Schwerpunkt Neurolinguistik), Philosophie und deutschen Literatur an den Universitäten Prag, Freiburg im Breisgau, Basel und Strasbourg forschte die gebürtige Tschechin am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen und wurde 2004 von der Radboud Universität Nijmegen mit einer Arbeit über den Ausdruck der Simultanität im Zweitspracherwerb promoviert. Von 2005 bis 2014 forschte und lehrte sie an der Universität Heidelberg am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie. Im Dezember 2012 habilitierte sie zum Thema Sprache und Kognition an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Für ihre Arbeiten wurde sie 2007 mit dem Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger Preis für exzellente Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. Im akademischen Jahr 2010-2011 forschte sie innerhalb einer von Cathrine Fabricius Hansen eingeladenen Gruppe am renommierten Center for Advanced Study an der Norwegischen Akademie der Wissenschaften in Oslo. Für ihre Lehre wurde sie im Jahre 2010 von der Fachschaft des Instituts für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg für den Ars-Legendi-Preis für exzellente Hochschullehre in den Geisteswissenschaften nominiert. Frau Mertins ist verheiratet und hat zwei bilingual aufwachsende Kinder.

MHN-TheatergruppeSonstiges
Aufführung des Stücks „Elite 1.1“ von John von Düffel

Die Wege sechs erfolgsverwöhnter Menschen kreuzen sich und sie gelangen an ihren persönlichen Wendepunkt: Sybille ist Fernsehmoderatorin, für ihren Job ist perfektes Aussehen wichtig. Hendrik, Schönheitschirurg, lebt für sein geniales Meisterwerk. Isabell ist Unternehmensberaterin und liebt ihre schnelle und abwechslungsreiche Arbeit in allen Teilen der Welt. Thomas ist Redakteur, ein kreativer und begeisterungsfähiger Mensch, der für seine Reportagen schon Preise gewonnen hat. Angelika, Mitte 20, die Chefin der Redaktion, engagiert, hat große Pläne. Benjamin, Ex-Sportler, Ex-Anwalt arbeitet in seinen jungen Jahren an seiner nächsten Karriere als Autor. Alle gehören zur „Elite“, alle haben viel erreicht und sind auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Doch was folgt darauf?

Die Leiterin der MHN-Theatergruppe Regina Dresler ist ausgebildete Theaterpädagogin BuT®. Sie arbeitet seit Jahren freiberuflich sowohl mit Jugendlichen als auch Erwachsenen in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlichen Methoden. Bei MHN hat sie schon verschiedene Seminare im Theaterbereich angeboten. Dieses Jahr fand zum dritten Mal eine Theatergruppe bei MHN statt, die sie geleitet und bei der sie Regie geführt hat. Als Schauspieler sind dieses Mal mit dabei: Alex Scivos, Gesa Ruge, Jan Hegemann, Jasmin Mohr, Katharina Busch und Michael Engler. Aufführungsrechte beim Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg.

Jan NeuhausWorkshop
Zwischen den zwei Kulturen

1959 prägte C.P. Snow den Begriff der zwei Kulturen. Gemeint sind die geisteswissenschaftlich-literarische sowie die naturwissenschaftlich-technische Kultur, deren Träger, wie Snow kritisch feststellte, oft nicht einmal die grundlegendsten Begriffe miteinander teilen. Das können wir besser! Um die begrenzte Zeit des Workshops voll nutzen zu können, solltet Ihr Euch als Natur- oder Geisteswissenschaftler anmelden und idealerweise einen grundlegenden Begriff Eures Feldes schon mitbringen, den Ihr für wichtig genug haltet, Ihn Eurem Gegenüber verdeutlichen zu wollen. Und einen Begriff eines anderen Feldes, den Ihr gerne einmal näher erklärt hättet. Z.B.: „Historiker legen großen Wert auf Quellenkritik, weil… - Und was hat es eigentlich genau mit dieser Unschärferelation auf sich?“ „Der Punkt, an dem zwei Themengebiete, zwei Disziplinen, zwei Kulturen - zwei Galaxien, könnte man auch sagen - zusammenstoßen, sollte kreative Gelegenheiten erzeugen“ C.P. Snow, The Two Cultures

Geboren 1981 in Bremen, verweigerte Jan Neuhaus den Kindergartenbesuch aus ästhetischen Gründen, besuchte verschiedene Grundschulen sowie eine Waldorfschule, wechselte nach der 5. Klasse aufs Gymnasium, welches er 2001 erfolgreich hinter sich ließ. Nach einer kurzen Afrikareise studierte er Archäometrie und angewandte Naturwissenschaften an der Bergakademie Freiberg bis zur Einstellung des ersteren Studienganges. Nach der Rückkehr aus Bolivien und Peru ein halbes Jahr später begann er eher spontan das Medizinstudium in Bonn, welches er dann trotz starker Neigung zur Archäologie, Astronomie, Biologie, Paläontologie und Prokrastination auch tatsächlich 2011 vollendete. Darauf folgte ein einjähriges Intermezzo als Grafikbastler in einem Reisebüro sowie drei Jahre als Assistenzarzt in der Akutpsychiatrie. Aktuell arbeitet er seit ca. eineinhalb Jahren als Berater bei der Informationszentrale gegen Vergiftungen der Uniklinik Bonn.

Jan NeuhausVortrag
Wählen Sie Ihr Gift

Was tun bei Vergiftung? Und was tun, damit es gar nicht erst dazu kommt? Anhand illustrer Beispiele berichtet Jan Neuhaus, wie man es nicht macht.

Geboren 1981 in Bremen, verweigerte Jan Neuhaus den Kindergartenbesuch aus ästhetischen Gründen, besuchte verschiedene Grundschulen sowie eine Waldorfschule, wechselte nach der 5. Klasse aufs Gymnasium, welches er 2001 erfolgreich hinter sich ließ. Nach einer kurzen Afrikareise studierte er Archäometrie und angewandte Naturwissenschaften an der Bergakademie Freiberg bis zur Einstellung des ersteren Studienganges. Nach der Rückkehr aus Bolivien und Peru ein halbes Jahr später begann er eher spontan das Medizinstudium in Bonn, welches er dann trotz starker Neigung zur Archäologie, Astronomie, Biologie, Paläontologie und Prokrastination auch tatsächlich 2011 vollendete. Darauf folgte ein einjähriges Intermezzo als Grafikbastler in einem Reisebüro sowie drei Jahre als Assistenzarzt in der Akutpsychiatrie. Aktuell arbeitet er seit ca. eineinhalb Jahren als Berater bei der Informationszentrale gegen Vergiftungen der Uniklinik Bonn.

Jennifer NicolayVortrag
Islamic Banking und CSR - neue Chancen für ethisches Wirtschaften?

Islamisches Finanzwesen wird häufig verkürzend mit Zinsverbot und dem Nischenmarkt Islamic Banking verbunden. Das Scharia-konforme Wirtschaften gibt aber wesentlich komplexere Regeln vor. Wer hier nur an Einschränkungen denkt, liegt weit daneben. Islamisches Finanzwesen beinhaltet zahlreiche Handlungsnormen, die die Wirtschaft menschlich machen sollen. Hier geht es sowohl um eine Abgrenzung vom westlichen Prinzip des 'homo oeconomicus' als auch um eine Implementierung von universellen Werten. Die ganzheitliche Einbettung der Wirtschaft in eine Gesellschaftsordnung weist auch auf Chancen für das konventionelle Wirtschaftssystem hin. Ähnliche Ziele verfolgen die UN-weit verabredeten Sustainable Development Goals, die sich nicht zuletzt auch in der EU-Verordnung für CSR-Berichterstattung praktisch wiederfinden. Ein Vergleich zeigt zugleich Chancen und Herausforderungen auf, denen sich unsere Gesellschaft im Wirtschaftssystem stellen muss. In meinem Vortrag werde ich die Prinzipien des islamischen Finanzwesens erläutern, im Rahmen unseres westlichen Marktsystems einordnen und gezielt auf die Synergien eingehen, die sich aus dem islamischen Finanzwesen und CSR-Strategien ergeben.

Jennifer Nicolay ist seit 2014 Vorsitzende der wirtschaftsethischen Initiative sneep e.V. Sie legte bereits während ihres Studiums in Köln und Münster (Spanisch, Philosophie; Physik; interkulturelle Pädagogik) ihren Studienschwerpunkt auf Ethik und prospektive Verantwortung in Wirtschaft und Unternehmen. Seit 2016 studiert sie Wirtschaftsinformatik in Hagen. In akademischen Publikationen beschäftigt sie sich mit dem Forschungsschwerpunkt ethischen Finanzwesens und CSR. Seit 2014 ist sie als wissenschaftliche Redakteurin und Beraterin im Bereich Nachhaltigkeitsberichterstattung und CSR in Münster tätig. Sie ist Autorin und Herausgeberin einschlägiger wirtschaftsethischer Publikationen. Im akademischen Jahr 2010/2011 war sie als Stipendiatin des DAAD als Fremdsprachenassistentin in Spanien tätig.

Frauke NiehuesVortrag
Hoch- und Höchstbegabung: Herausforderungen und Lösungen außerhalb der Norm

In der Wissenschaft gibt es zwei widerstreitende Meinungen bzgl. der Auswirkungen von Hochbegabung. Während die eine Seite betont, dass Hochbegabte psychisch gesünder sind und sich kaum von Normalbegabten unterscheiden, vertritt die andere Seite die Auffassung, dass Hochbegabung mit besonderen Herausforderungen und Defiziten einhergeht. Beide Sichtweisen sind in ihrer Radikalität nicht haltbar und haben deutliche Auswirkungen auf den Alltag und die Lösungsfindung für Hochbegabte. So erhalten Hochbegabte einerseits oft nur unzureichende Unterstützung, andererseits werden sie psychiatrisch so häufig fehldiagnostiziert, dass die American Psychiatric Association, welche das weltweit renommierteste Klassifikationssystem für psychische Krankheiten herausgibt, bei Hochbegabung mittlerweile vor bestimmten Diagnosen warnt. Um diesen Fallen zu entkommen, werden fernab von Klischees und Schulenstreit, sondern abgeleitet aus den mit Intelligenz einhergehenden Merkmalen, ernstzunehmenden Studien und der langjährigen Erfahrung aus Psychotherapie und Beratung von Hoch- und Höchstbegabten, die realen Herausforderungen besprochen und praxiserprobte Lösungsmöglichkeiten vorgestellt.

Frauke Niehues ist selbst Mensamitglied. Sie führt eine psychotherapeutische Praxis und ist als Dozentin und Supervisorin für mehrere Universitäten, Gesellschaften und Institute tätig. Sie ist u.a. Diplom-Psychologin, approbierte Verhaltenstherapeutin, Hypnotherapeutin und Trainerin emotionaler Kompetenzen. Parallel zur Arbeit im klinischen Bereich ist sie mit ihrer Firma „Kompass“ in der Personal- und Organisationsentwicklung tätig und berät Mitarbeiter und Führungskräfte. Ihre Schwerpunkte hierbei sind Emotionsmanagement, Resilienz, Gesprächsführung und Beratung bei Hochbegabung. Durch diese perspektivische Vielfalt verbindet sie Sichtweisen und Lösungswissen besonders realitäts- und lösungsorientiert.

Anet NyffelerVortrag
Social Media Analytics - Treiber eines Paradigmenwechsel in der Online-Unternehmenskommunikation

Neue Analysemethoden für textbasierte Kommunikation im Internet ermöglichen es den Unternehmen, in Echtzeit ihren Anspruchsgruppen zuzuhören und ihre Bedürfnisse besser wahrzunehmen: Social Listening. Dies verändert die strategische Kommunikation und das Kommunikationsmanagement fundamental, hin zu einer flexibleren Dialogkommunikation. Gleichzeitig gewinnen die Marke (Brand) und die über alle Kommunikationsbereiche geltenden Kernthemen des Unternehmens an Bedeutung. Neue Rollen, Muster und Dynamiken entstehen: Employee Advocacy adressiert die Rolle der Mitarbeitenden als Kommunikatoren im Sinne des Unternehmens. Crowd Sourcing bezieht die Kunden auf unternehmenseigenen Plattformen in Geschäftsprozesse wie Innovation mit ein. Shareability ist ein Maßstab dafür, wie leicht sich Inhalte in den sozialen Netzen weiterverbreiten lassen. Mit Digital Influencern (digitale Kuratoren) werden besonders enge Beziehungen gepflegt, weil sie Multiplikatoren der Unternehmensinhalte sein können. In Zusammenarbeit mit den Kunden entstehen neue Genres wie User-generated Content-Geschichten. Der Vortrag vermittelt einen Überblick über die aktuellen Positionen, Forschungsperspektiven, Entwicklungen und Implikationen für die Unternehmenskommunikation.

Anet Nyffeler schloss im Frühjahr 2016 ihr Masterstudium in Angewandter Linguistik und Organisationskommunikation an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ab. In den 1980er Jahren studierte sie Media Arts am Massachusetts College of Art and Design in Boston, USA. Sie arbeitete als Medienkünstlerin, Broadcast Video Editor, Journalistin, Dokumentarfilmautorin, Corporate Film Realisatorin, Produzentin. Ihre Werke wurden auf nationalen und internationalen Festivals, im Schweizer Fernsehen und in ausgewählten Kinos gezeigt. Als Dozentin unterrichtete sie an der Zürcher Hochschule der Künste in Zürich und als Ausbildnerin am Schweizer Fernsehen/technology production center tpc ag. Kommunikationsprojekte realisiert sie für Branchen wie Informations- und Kommunikationstechnologie, Detailhandel, Medien, Finanzwirtschaft, Immobilien, Bildung, Kultur. Neu beschäftigt sie sich mit Kommunikations- und Medienwissenschaft. Sie beleuchtet und erforscht aktuelle Themen der Online- und Unternehmenskommunikation.

Ann-Christin PoserVortrag
Das visuelle System

Die Frage, wie genau visuelle Wahrnehmung funktioniert, beschäftigt die Menschheit schon seit der Antike. Dass die Augen etwas damit zu tun haben, dürfte vielen bekannt sein. Aber was passiert mit den Informationen, die im Auge ankommen? Wie genau kommt das Bild in den Kopf? Und kann man das überhaupt so sagen? Der Vortrag gibt einen Überblick darüber, welche Wege und Kreuzungen es in unserem visuellen System gibt und nach welchen Prinzipien unsere Wahrnehmung funktioniert. Denn so viel sei verraten: das Bild im Kopf ist manchmal nicht das, was wirklich da ist, sondern das, von dem unser Gehirn möchte, das wir es sehen.

Ann-Christin Poser kommt aus dem Ruhrgebiet. Nachdem sie den Plan, Medizin studieren zu wollen, nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr und einem Jahr Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin aufgegeben hat, beschäftigt sie sich seit Beginn ihres Studiums an der TU Dortmund 2013 in Seminaren und im Rahmen ihrer Anstellung am Lehrstuhl Rehabilitation und Pädagogik bei Blindheit und Sehbehinderung mit Fragen rund um das Sehen und Nichtsehen. Neben dem Förderschwerpunkt Sehen umfasst ihr Sonderpädagogikstudium die Fächer Musik, Mathematik, Bildungswissenschaften und den zweiten Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung.

Dr. Alexander PundtVortrag
Humor - Ein Weg für die Führung?

Humor spielt im Alltag vieler Menschen eine große Rolle - wissenschaftlich ist er jedoch schwer zu fassen. In zwischenmenschlichen Beziehungen dient Humor vor allem als Eisbrecher – sei es beim Anbahnen von Beziehungen oder auch um Spannungen, Konflikte oder Beziehungsprobleme zu lösen. Fraglich ist jedoch, ob Humor auch im eher seriös wirkenden Arbeitsleben eine Rolle spielen kann – nicht umsonst spricht man hier häufig vom „Ernst des Lebens“. Speziell Führungskräfte stehen häufig vor der Frage, ob sie Humor bei der Führung einsetzen sollten oder lieber nicht. In Comedy-Serien wie z.B. Stromberg finden sich im Hinblick auf Humor in der Führung nicht gerade leuchtende Vorbilder, und auch die Ratgeber sind sich in dieser Hinsicht nicht einig und stiften mehr Verwirrung als dass sie aufklären. Im Vortrag versuche ich, die Rolle von Humor in der Führung greifbar zu machen, gehe dabei auf aktuelle Erkenntnisse der (nicht immer nur lustigen) sozial- und organisationspsychologischen Humorforschung ein und stelle auch eigene Arbeiten speziell zum Humor in der Führung vor. Speziell geht es mir dabei um die Frage, welche Konsequenzen Humor in der Führung haben kann, wofür er nützlich oder auch schädlich ist und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen.

Dr. Alexander Pundt ist Arbeits- und Organisationspsychologe und arbeitet derzeit an der Universität Mannheim an seiner Habilitation. Er ist in Mecklenburg aufgewachsen, hat 1997 bis 2003 an der Universität Leipzig studiert und wurde 2010 an der Universität Rostock zum Dr. rer. pol. promoviert. Neben Humor beschäftigt er sich in seiner Forschung allgemein mit dem Verhalten von Führungskräften, mit Gesundheit und Wohlbefinden in Organisationen sowie mit Kreativität und Innovation in Organisationen.

Prof. Dr. Antje RoggenkampVortrag
Christliche Gottesbilder zwischen Wendepunkten und Wegkreuzungen

Können Sie sich vorstellen, dass auch im Christentum das Bilderverbot eine große Rolle gespielt hat? Ist Ihnen bekannt, dass es Jahrhunderte dauerte, bis sich Künstler trauten, Jesus auch als Menschen darzustellen? Wussten Sie, dass es lange gedauert hat, bis Jesus auch in den Kirchen am Kreuz hängen durfte? Und haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Sie eigentlich selbst Gott darstellen würden? Der Vortrag entwickelt die spannungsvolle, hoch interessante Geschichte der Darstellungen des menschlichen Jesusbildes seit den Anfängen der Christenheit. Er fragt nach dem Weg, den das christliche Gottesbild seit der Antike bei Menschen und Künstlern genommen hat, und beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie wir uns heute Gott vorstellen können. Welche Menschen haben die römischen Katakomben besucht, warum haben sie dort Jesus als Hirten gemalt? Was trieb Künstler dazu, Jesus als Weltherrscher zu malen oder ihn als unnahbaren König darzustellen? Und welche Überlegungen führten im Mittelalter wiederum dazu, in Jesus ausschließlich den leidenden Gott zu sehen? Wie stellen sich Menschen einen leidenden Gott vor? Was geschieht in der Reformationszeit mit diesen Bildern? Werden sie alle zerstört? Entstehen neue Jesusbilder, vollzieht sich ein Medienwechsel? Wie sieht die weitere Entwicklung aus? Gibt es Zeiten, in denen Künstler Jesus häufiger oder seltener gemalt haben? Gibt es noch moderne Jesusbilder? Und wo hängen sie? In Privathaushalten, Museen oder Kirchen? Künstler haben immer auch politische Aussagen mit ihren Jesusbildern formuliert. An ausgewählten christlichen Gottesbildern wird diese Entwicklung allgemeinverständlich nachgezeichnet.

Antje Roggenkamp ist Romanistin und Theologin und interessiert sich seit langem für den Zusammenhang von Kunst und Theologie. Schon in ihrer Doktorarbeit hat sie sich mit einem französischen Schriftsteller, André Gide, beschäftigt, der der modernen Literatur wichtige Impulse gerade durch seine Auseinandersetzung mit der traditionellen, von ihm kritisch betrachteten christlichen Religion gegeben hat. Die Verarbeitung von Religion in der Kunst knüpft an diese Fragestellung einerseits an, erschließt aber andererseits ganz neue Welten. Antje Roggenkamp hat lange als Gymnasiallehrerin gearbeitet, ist Pfarrerin im Ehrenamt und seit 2015 Professorin für Praktische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie ist verheiratet und hat drei (fast) erwachsene Kinder.

Thomas Rost, Florian Scheibner, Johannes StelzerVortrag
Introduction to AI and Machine Learning & the philosophy, sociology and jurisprudence of AI

In recent years, Artificial Intelligence (AI) has seen a steep rise to the top, with big players such as Google, Facebook and Amazon investing heavily in research and development. From Tay, the racist twitter bot, to self-driving cars to seemingly trivial applications like the Facebook Face-Recognition algorithm or Google Now, AI is quickly transforming technology, business and society. Two main factors can be singled out as reason behind the recent surge in these technologies: Better computing hardware and better mathematical expressions for so-called 'Neural Networks', algorithmic structures modeled after the human brain. In our talk we would like to give you an intuition about what AI and related topics such as Machine Learning are really about. Our main focus will be on the greatest achievement in AI so far: AlphaGo, an algorithm that defeated the world’s best Go player. This Google-derived product is a perfect example for some of the questions asked when confronted with AI: What's the principle behind recent AI-advances? Why now? How is such a system created? What are its limits? And finally, why does it matter?
Futurist Ray Kurzweil predicts a future in which humans and machines live in peaceful coexistence, even merge to the point of indistinguishability. Philosopher Nick Bostrom, on the other hand, warns us about a future in which AI turns into a psychologically maladjusted god that turns every piece of matter on earth into paperclips. Whether it’s good or bad, technology and science will transform society with ever increasing velocity. In our talk and the following discussion, we will explore possible chances and dangers that wait beyond the crossroads of technological progress. How will society change with the development of conscious technology? What laws will be required to save us from Artificial Intelligence, and maybe more important, how can we prevent ‘modern slavery’? And, finally, what would the emergence of a second intelligent species on our planet mean for humanity’s self-understanding?
After the presentations we would like to invite you to the bar for an open discussion about Artificial and Natural Intelligence, their connection, possible benefits of both, dangers of relying on machines too much, the convenience in doing so and also global existential threats towards human society. And, of course, beer.

Thomas Rost is an AI scientist holding degrees in Cognitive Science and Artificial Intelligence from the University of Osnabrueck and the RU Nijmegen. After working for internationally renowned organizations like the Max Planck Institute and the Donder’s Institute for Cognitive Neuroimaging, he currently develops Machine Learning concepts for a Dutch start-up company in the field of personalized journalism.
Florian Scheibner holds degrees in Business Administration and Financial Economics from the LMU Munich and the RU Nijmegen. He works for the Munich based consulting firm DEVnet, a company that is highly dedicated to offering clients advice based on the latest, state of-the-art technologies.
Johannes Stelzer is a senior law student at the LMU Munich, currently preparing for his state examination. He published interdisciplinary papers on the subject of AI and law. He works for a Munich based start-up company on the practical connection of high-end technology and law.

Dr. Felix SchönbrodtVortrag
Open Science als Antwort auf die Replikationskrise in der Wissenschaft

Karrieren von Forschern beruhen auf Publikationen, und die bisherigen Anreizstrukturen bevorzugten überraschende, neuartige Befunde mit p<.05. Groß angelegte Replikationsprojekte der letzten 3 Jahre zeigten jedoch, dass mehr als die Hälfte der Befunde nicht replizierbar ist. Dies führte einerseits zu einer Glaubwürdigkeitskrise – „Welchem Ergebnis können wir noch trauen?“. Andererseits hat sich in den letzten Jahren bereits viel in Richtung „open science“ bewegt (z.B. die TOP-Richtlinien oder die Open-Science-Badges), und auch die Wissenschaftsorganisationen wie DFG oder die EU-Förderprogramme gehen entschieden in diese Richtung. Ich möchte in dem Vortrag drei Aspekte dieser neuen Entwicklungen beleuchten:
a) Wie schlimm ist es? Ein Überblick über die Geschichte und den neuesten Stand der aktuellen Glaubwürdigkeitskrise, mit Fokus auf die aktuelle Glaubwürdigkeitskrise in der Psychologie
b) Diagnostische Tools um Publikationsbias und p-hacking aufzudecken
c) Wie machen wir jetzt weiter? Wege aus der Krise, mit Implikationen für Lehre, Dissertationen, Berufungen, tenure-track, Statistik, und Journal-Richtlinien
Ich werde u.a. unsere Selbstverpflichtung zu Forschungstransparenz vorstellen, und einen Einblick in die Arbeit unseres neu gegründeten Open-Science-Komitees geben.

Felix Schönbrodt ist akademischer Rat am Department Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er studierte Psychologie in Saarbrücken, promovierte 2010 an der HU Berlin zum Dr. rer. nat. und ist seit 2014 habilitierter Privatdozent an der LMU München. Seine Forschungsinteressen beinhalten implizite und explizite Motive, quantitative Methoden, Datenvisualisierungen, und Themen um „Open Science“ und die Replizierbarkeit von Forschung. Felix Schönbrodt ist auch der Initiator des „Voluntary Commitment for Research Transparency“ (http://www.researchtransparency.org/). Ein besonderer Schwerpunkt ist die Programmierung von statistischen Paketen für die freie Software R und von interaktiven statistischen Web-Apps (http://www.shinyapps.org), die in der Lehre und für ein vertieftes Verständnis von quantitativen Methoden verwendet werden können. Ein Blog befindet sich auf seiner Webseite http://www.nicebread.de.

Jan SieckmannSonstiges
Bücherschaulaufen

Das fast schon traditionelle Bücherschaulaufen: Wer ein Buch gelesen hat, das sie/er unbedingt weiterempfehlen will, stellt es kurz vor. Vom hochgeistigen Sachbuch über den spannenden Krimi bis zum abgedrehten Comic ist alles erlaubt. Für die Planung gibt es dabei einen gewissen Rahmen: a) Redezeit 3-4 min (plus Frage-Zeit), b) Ausfüllen eines kurzen Fragebogens* vor der Akademie. Sende diesen bitte bis zum 27.09. an buecherschaulaufen@mind-hochschul-netzwerk.de.
* https://mind-hochschul-netzwerk.de/wiki/Buecherschaulaufen
Beantworte am besten kurz alle Fragen: 1. Autor und Titel, 2. Inhalt in drei Sätzen, 3. Hat dieses Buch vielleicht sogar mein Lebensgefühl, mein Denken, mein Leben geprägt? Wenn ja, wie?, 4. Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Warum?, 5. Wie lange braucht man in etwa zum Lesen?, 6. Zitat einer kurzen typischen Passage oder eines legendären Satzes.
Ob Nur-Zuhörer, ob auch Vorsteller - bis dann!

Jan Sieckmann, Köln. Dort lebt und liest er (bei ihm zuweilen Synonyme). Ferner ist "Janix" Onlinemarketingmanager bei einem Öko-Energieanbieter in Köln, Hobby-Kreuzworträtselautor und Stadtführer sowie ursprünglich Historiker. Er gehört mit Michael Fackler und Severine Baumann zum Kern derer, die einander vor vielen Jahren spontan so spannende Bücher vorstellten, dass daraus einfach dieses "Bücher-Schaulaufen" entspringen musste. Und die Liste wächst und wächst (siehe Intranet-Link oben). Die Stars dieses Workshops sind natürlich die Vortragenden - bzw. deren Bücher!

Thilo-Alexander Ginkel, Stefan ReuterVortrag
Irrungen und Wirrungen: Die Wendepunkte in der IT des MHN

Anhand konkreter Beispiele zeigen wir auf welche Herausfordungen eine 10 Jahre nur spärlich weiterentwickelte IT-Landschaft mit sich bringt, wie mit aktuellen Ansätzen wie Containerization, Infrastructure as Code und DevOps neue Wege beschritten werden können und welche Schritte der IT des MHN noch bevorstehen. Neben dem MHN-Bezug greifen wir dabei auf auf einen reichhaltigen Fundus von Projekterfahrungen aus den Bereichen Handel, Banken und Versicherungen zurück und identifizieren Parallelen und Unterschiede.

Assessor Iuris Kirimo VelascoWorkshop
Methodenkoffer Kommunikation: Effektivere Kommunikation durch konstruktive Kritik

In beruflichen und privaten, vorbereiteten und alltäglichen Gesprächen fällt einem immer wieder auf, dass die Kommunikation nicht wie vorgestellt funktioniert. Insbesondere wenn Kritik geäußert wird, verlieren Gespräche oftmals die gewünschte Richtung und driften vom Sachbezug weg auf die persönliche Ebene. Ein wichtiger Aspekt guter Kommunikation ist deshalb das Äußern von Kritik in einer Weise, dass diese das Gespräch konstruktiv stützt und den gewünschten Fokus beibehält. Dieser konstruktiven Kritik widmen wir uns in diesem Workshop, indem wir mit verschiedenen Gesprächsformeln arbeiten, die alle denselben Zweck verfolgen: Die zu äußernde Kritik derart in das Gespräch zu integrieren, dass sie vom Gegenüber angenommen wird.

Kirimo Velasco, Assessor Iuris, ist - nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Barcelona sowie dem Rechtsreferendariat am Landgericht Bonn - seit März 2016 Volljurist. Neben dem juristischen Schwerpunkt im Wirtschaftsrecht liegen weitere seiner Interessensschwerpunkte in den Bereichen Kommunikation und Konfliktlösung. So ist er seit 2014 ausgebildeter Mediator, insbesondere für Wirtschaftsmediationen. Seit 2015 ist er Seminarleiter, Coach und Teil eines Trainerteams, das in einem Konzern sowie mehreren Unternehmen unter anderem Führungskräfte in Tagesseminaren zu der „Leistungssteigerung durch konstruktive Kritik“ oder dem Thema „Mitarbeiter nachhaltig motivieren“ schult.

Kathrin ViergutzVortrag
Mobility on demand - warum ist ÖPNV so uncool?

Wäre es nicht besser, wenn wir keine Fahrpläne mehr lesen müssten, sondern der Bus immer dann kommt, wenn wir ihn brauchen? Damit ÖPNV endlich so spontan und flexibel ist wie wir. Denn keinen Plan zu haben, ist manchmal am besten.

Kathrin Viergutz ist Verkehrsingenieurin und beschäftigt sich mit Bus und Bahn. Sie kennt sich zwar nicht von A bis Z aus, dafür aber umso besser von A nach B - denn sie beschäftigt sich damit, wie wir uns fortbewegen. Dabei bewegt sie vor allem die Frage, wie wir in Zukunft mobil sein wollen. Sie promoviert beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Institut für Verkehrssystemtechnik) zu einem Busnetz, das ohne Haltestellen und ohne Fahrpläne auskommt.

Tobias WasleVortrag
Wozu brauchen Hochbegabte Führung?

Obwohl fähige Mitarbeiter angeblich händeringend gesucht werden, scheitern Unternehmen regelmäßig daran, Talente, speziell Hochbegabte, angemessen zu fördern. Gerade bei der Führung von Spezialisten und starken Leistungsträgern kommen klassische Steuerungs- und Führungswerkzeuge schnell an ihre Grenzen - ob nun in der Schule, an der Universität oder im professionellen Arbeitsumfeld, immer wieder ergeben sich Spannungen zwischen Hochbegabten und ihren Kollegen und Führungskräften. Angesichts solcher Probleme liegt die Frage nahe: Brauchen Hochbegabte überhaupt Führung, wenn sie die Tücken ihrer Tätigkeit selbst am besten kennen? Und wenn ja: Wozu?

Nach einem mehr als holprigen Schulweg über bayerische Gymnasien und Realschulen begann Tobias Wasle (*1988) seine Ausbildung in einem IT-Startup als erster Angestellter. Als Softwareentwickler und Prozessberater optimierte er erst allein, später mit einem Team, wissensgetriebene Prozesse in diversen Branchen, von Telekommunikation bis Industrie. Die Führungserfahrung aus dieser Startup-Zeit wendet er nun als Teamleiter bei der 1&1 Internet SE an. Darüber hinaus befasst sich Tobias intensiv mit der Frage, wie Führung auf Augenhöhe funktioniert und wie moderne Führungswerkzeuge dies unterstützen können.

Robert WegnerWorkshop
Entscheidungen - Es gibt (k?)ein Für und (k?)ein Wider

"Sind einem gegebenem Menschen, unter gegebenen Umständen, zwei Handlungen möglich, oder nur Eine? - Antwort aller Tiefdenkenden: Nur Eine." (Arthur Schopenhauer) Der angebotene Workshop dreht sich um das Treffen von Entscheidungen. Er eignet sich daher für all jene, die sich bereits sehr gut entscheiden können, die Unentschiedenen und die, die sich sicher sind, dass ihnen Entscheidungen eher schwer fallen. Zentraler Bestandteil ist die eigene Selbsterfahrung. Wer sich entscheidet, einfach nur zuzugucken, kommt auch gerne vorbei.

*** weitere Informationen folgen ***

Prof. Dr. Roland WeierstallVortrag
Wendepunkt Resozialisierung - Grenzen und Perspektiven der Re-Integration straffälliger Jugendlicher

Südafrika ist selbst im Post-Apartheit-Zeitalter nach wie vor durch eine sehr große soziale Ungleichheit geprägt. Vor allem in den sogenannten "Townships" schaffen Chancen- und Perspektivlosigkeit einen Nährboden für Kriminalität und Gewalt. Der Eintritt in eine Spirale aus Gewalt und Trauma erfolgt meist schon im frühen Jugendalter. Besonders kritisch kann vor allem der Eintritt in eine der ultragewalttätigen Gangs gesehen werden, welche oftmals die einzige Möglichkeit darstellen, Anerkennung und sozialen Anschluss zu erhalten. In diesem Vortrag werden anhand eines Re-Integrationsprogramms für straffällige Jugendliche in den Townships von Kapstadt Faktoren aufgezeigt, welche einen Einfluss auf den Ausstieg aus dem Gewaltzyklus besitzen können, und wie diese perspektivisch genutzt werden können, um einen Wendepunkt zu setzen.

Roland Weierstall ist Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Medical School Hamburg und wissenschaftlicher Leiter der Hochschulambulanz. Nach Studium und Promotion der Psychologie an der HHU in Düsseldorf war er als akademischer Rat an der Universität Konstanz tätig und erforschte die Psychobiologie menschlicher Gewalt- und Tötungsbereitschaft. Hierzu führte er vergleichende Studien in verschiedenen Post-Konflikt-Regionen durch. Hierzu zählen unter anderem Studien in Ruanda, Burundi und Südafrika. Roland Weierstall ist approbierter Psychotherapeut für Verhaltenstherapie.

PD Dr. Frank WieberVortrag
Mit spezifischen Plänen die Lücke zwischen den Absichten und dem Handeln überspringen

Warum ist es so leicht, sich Ziele zu setzen und warum oft so schwer, diese erfolgreich in die Tat umzusetzen? In diesem Vortrag lernen Sie neue Erkenntnisse aus der Motivationsforschung kennen, wie Sie die Lücke zwischen guten Absichten und erfolgreichem Handeln besser überwinden können. Mit Hilfe von konkreten Studienbeispielen zu Lehr/Lern-, Gesundheits- und sozialen Kontexten werden Ihnen die Merkmale und die Wirkungsweise effektiver Wenn-Dann Pläne vorgestellt. Ziel ist es, dass Sie eine evidenzbasierte Methode beherrschen, mit der Sie auf einfache Art und Weise die Steuerung Ihrer Gedanken, Gefühle und Ihres Handeln verbessert können.

PD Dr. Frank Wieber (*1974) forscht am Zentrum für Gesundheitswissenschaften der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und an der Universität Konstanz. Er studierte Psychologie und promovierte in Jena, Louvain-la-Neuve, Canterbury und Brighton. Als Post-Doc arbeitete er ab 2006 an der Universität Konstanz und an der New York University mit Prof. Peter Gollwitzer. Er habilitierte 2016. Zwischen 2006 und 2013 leitete er Forschungsprojekte zu den erfolgreichen Handlungssteuerungsprozessen mit Zielen und Plänen in der interdisziplinären DFG-Forschergruppe „Grenzen der Absichtlichkeit".

Kerstin WilhelmsVortrag
Der Lebensweg: Autobiographische Wege, Kreuzungen, Wendepunkte

Von Augustinus über Frank Sinatra bis Facebook: Der Lebensweg ist in westlichen Kulturen das zentrale Modell, ein Leben zu denken. Er verläuft chronologisch vorwärts in der Zeit, entlang der biographischen Stationen auf das unvermeidlich tödliche Ende zu. Zumindest im Ideal – tatsächlich jedoch sind autobiographische Figuren häufig Irrende, die sich verlaufen, sich umentscheiden oder auch einfach umkehren. Entsprechend findet sich in autobiographischen Texten der Lebensweg zwar als Leitmotiv, das diese Gattung auszeichnet, aber in wohl keinem einzigen autobiographischen Text sieht der Lebensweg so einfach aus wie er hier eingangs gezeichnet wurde: Die erzählten Lebensgeschichten sind voller Wendungen, Kreuzungen, Rückzüge und Abzweigungen, sodass der autobiographische Text nie einfach vorwärts und ganz chronologisch verläuft. In meinem Vortrag möchte ich über das Verhältnis von solchen Raum- und Zeitstrukturen in autobiographischen Texten sprechen und dabei einen historischen Überblick über verschiedene autobiographische Texte von Augustinus bis zu Facebook geben, um so eine kleine Kulturgeschichte des Lebens(um)wegs zu skizzieren.

Kerstin Wilhelms studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Münster und schloss ihr Studium 2010 als Magistra Artium ab. Im Anschluss promovierte sie sich mit einer Arbeit zum Lebensweg in der Autobiographie ebenfalls in Münster. Während ihrer Promotionszeit war sie Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung und Mitglied der Graduate School „Practices of Literature“. Zudem ist sie seit 2012 Mitherausgeberin des philologischen Open-Access-Journals „Textpraxis“. Seit April 2015 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Deutsche Literatur von Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf mit den Forschungsschwerpunkten Autobiographie- und Raumtheorie, Literatur um 1800, politische Literatur und Medientheorie. Seit August 2015 ist sie assoziiertes Mitglied im SFB „Kulturen des Entscheidens“ und arbeitet an einem Post-Doc-Projekt mit dem Titel „Literarische Modellierungen politischen Entscheidens“.

Bastian WinklerVortrag
Abrüstung & Rüstungskontrolle - ein Weg zu mehr Sicherheit?

Können Abrüstung und Rüstungskontrolle einen wirksamen Beitrag zur Sicherheit leisten? Diese auf den ersten Blick zu bejahende These wird in der Politikwissenschaft durchaus kontrovers diskutiert, da sich durchaus Beispiele finden lassen, die auf eine stabilisierende Wirkung durch Aufrüstung hinweisen. Ziel des Vortrags soll es sein, die wesentlichen Mechanismen von Rüstung und Abrüstung sowie die wichtigsten Abrüstungs- und Rüstungskontrollverträge vorzustellen. In der abschließenden Diskussion soll dann auf den Erfolg dieser Vertragswerke eingegangen und die oben stehende These unter den daraus gewonnenen Erkenntnissen erneut betrachtet werden.

Bastian Winkler war zwölf Jahre Offizier bei der Bundeswehr und ist durch seine derzeitige Tätigkeit bei DEMIRA Deutsche Minenräumer e.V. weiterhin im sicherheitspolitischen Umfeld tätig. Er studiert nebenher Politikwissenschaften an der Fernuniversität in Hagen und ist als Mitglied des Münchner Arbeitskreises Reserveoffiziere (MAKRO) in der sicherheitspolitischen Bildung in München engagiert.

Dipl.-Logist. Jan ZbikowskiVortrag
Wege eines Pakets zum Empfänger - Entwicklung von Verteilnetzen bei steigenden Mengen

Ob von der Oma, von Zalando oder Amazon: Ein Paket hat sicher jeder Mensch in Deutschland schon mal bekommen, zumal wegen des Onlinehandels auch an Privatleute immer mehr Pakete transportiert werden. Aber wie müssen die Paketdienste ihren Fernverkehr organisieren, damit vom Leuchtturmwärter auf der Ostseeinsel bis zum Start-up in der Millionenstadt alle ihre Pakete möglichst schnell und kostengünstig bekommen? Und was ändert sich durch steigende nationale und internationale Mengen? Einige Antworten darauf versuche ich euch in meinem Vortrag zu geben.

Jan Zbikowski (geboren 1979) war einer der ersten Studenten des Diplomstudiengangs Logistik an der Universität (heute TU) Dortmund. Seit 2006 arbeitet er in Aschaffenburg in der Zentrale von Dynamic Parcel Distribution (DPD), dem zweitgrößten Paketdienst in Europa. Dort beschäftigt er sich unter anderem mit der Verwaltung und Weiterentwicklung der Datenbank, die jedem Paket sein Zieldepot zuweist, und des europaweiten Fernverkehrsnetzes. Privat gehört seine Leidenschaft eher dem Transport von Personen auf Schiene und Straße, dem Lernen von und über Sprachen und dem Chorgesang.

Johanna Fee ZiemesVortrag
Trans*Identität und die Suche nach dem Selbst

Noch heute wird Transsexualität vom ICD-10 (dem Diagnosesystem der WHO) als Krankheit der Psyche definiert. Alle von Klient*innen gewünschten Behandlungen beziehen sich auf den Körper, eine moderne Therapie unterstützt Betroffene auf ihrem Weg, auf dem es gilt, den eigenen Körper neu kennenzulernen, soziale Kontakte von Grund auf neu aufzubauen, mit Anfeindungen zurechtzukommen und nicht zuletzt mit dem Verlust früher geschätzter sozialer Kontakte. Warum begeben sich Menschen auf diesen Weg, der gespickt ist mit Gutachtern, Gerichtsterminen, und Einsamkeit? Fachliche und persönliche Perspektiven.

Johanna Fee Ziemes (*1987) ist Psychologin und untersucht Identitätsentwicklung bei Minoritäten und Jugendlichen.

Johanna Fee ZiemesWorkshop
Identität*en - eine Suche

Wer soll ich sein? Wer möchte ich sein? Wer bin ich? Insbesondere für Menschen, die aus der sogenannten "Norm" fallen, können diese Fragen eine bissige Dringlichkeit haben. Die Gesellschaft erwartet bestimmte Entwicklungsmuster und Verhaltensweisen und an jeder Ecke warten Reglementierer*innen, die jedes Abweichen vom teilweise unausgesprochenen Kodex sanktionieren. In diesem Klima der Kontrolle kann die Suche nach der eigenen Persönlichkeit beschwerlich sein. Dieser Workshop soll Suchende unterstützen, sich zu orientieren und den eigenen Weg besser zu finden.

Johanna Fee Ziemes (*1987) ist systemische Beraterin und Psychologin. Sie beforscht Fragen der Identitätsentwicklung bei Minoritäten und Jugendlichen.